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Strategiewechsel nötig / medico international fordert entwicklungspolitische Offensive für Afghanistan

Geschrieben am 11-09-2007

Frankfurt/Main (ots) - In der öffentlichen Debatte um die
Verlängerung des Bundeswehreinsatzes in Afghanistan fordert der
Geschäftsführer von medico international, Thomas Gebauer, eine
entwicklungspolitische Offensive. Gebauer, der gerade von einer
einwöchigen Reise aus Kabul zurückgekehrt ist, berichtet, dass die
Interventionsmächte mit ihrer bisherigen Strategie, die vor allen auf
militärische Mittel und die Regierung Karsai setzt, komplett
gescheitert sind.

"Die Debatte über den Krieg hat den Blick für die erschütternde
Armut im Lande verstellt. Mehr als die Hälfte der Afghanen haben
keine Arbeit. Militäreinsätze, neoliberale Deregulierung und die
Stützung eines korrupten Staatssystems helfen da nicht weiter. So
notwendig die Präsenz internationaler Schutztruppen vorübergehend
ist, so sehr führt die Idee, das schwindende Vertrauen der Menschen
mit militärischen Mitteln zurückgewinnen zu können, in die Irre."
Erforderlich sind politische Lösungen, vor allem aber die rasche
Wiederankurbelung der afghanischen Wirtschaft über Investitionen, die
Subventionierung des Weizenanbaus, den Schutz heimischer Betriebe vor
billigen Importen sowie Begünstigungen beim Export", meint der
Geschäftsführer der Frankfurter Hilfs- und
Menschenrechtsorganisation.

Die Bundesregierung müsse sich entscheiden: "Mit ein paar
zusätzlichen Millionen Entwicklungshilfe ist nichts gewonnen. Nur bei
einer massiven Steigerung des sozialen und wirtschaftlichen
Engagements ist Frieden und Entwicklung in Afghanistan möglich. Fehlt
dazu die Bereitschaft, ist es besser, die Soldaten schon heute
abzuziehen. Das einzige, was dann noch übrig bliebe, wäre tatsächlich
nur die Sicherung strategischer Interessen des Westens, nicht aber
die Verbesserung der Lebensbedingungen der afghanischen Bevölkerung."

medico international ist eine der wenigen deutschen NGOs, die noch
in Afghanistan tätig sind. Als Beitrag zur Demilitarisierung des
Landes unterstützt medico umfangreiche Entminungsprogramme, die von
lokalen Partnern getragen werden.

Thomas Gebauer, der in Kabul Gespräche u.a. mit den
Projektpartnern von medico, mit Vertretern der unabhängigen
Menschenrechtskommission, dem Dachverband der afghanischen
Nichtregierungsorganisationen, mit Repräsentanten der
Zivilgesellschaft, Parlamentariern und UN-Vetretern geführt hat,
steht ab sofort gerne für Interviews und aktuelle Informationen aus
Afghanistan zur Verfügung.

Weitere Informationen zu Afghanistan finden Sie auch auf unserer
Homepage: http://www.medico-international.de/projekte/afghanistan

Originaltext: medico international
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/14079
Pressemappe via RSS : feed://www.presseportal.de/rss/pm_14079.rss2

Pressekontakt:
Für Nachfragen und Interviewwünsche wenden Sie sich bitte an
Katja Maurer, Tel: 069/94438-29 oder presse@medico.de


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