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Der Tagesspiegel: Steinbrück beruhigt Anleger: Internationale Finanzmarktkrise wird deutschen Aufschwung nicht gefährden / Bundesfinanzminister erwartet weitere Konsolidierung der Bankenbranche

Geschrieben am 01-09-2007

Berlin (ots) - Angesichts der Krise an den internationalen
Finanzmärkten, die bereits zwei deutsche Banken in Mitleidenschaft
gezogen hat, beruhigt Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD) nun
die Anleger in Deutschland. "Niemand, der sein Geld nicht in hoch
riskante Geschäfte gesteckt hat", sagte Steinbrück dem Tagesspiegel
am Sonntag, brauche sich "Sorgen um sein Geld zu machen". Auch die
Gefahr, dass die Krise den deutschen Aufschwung stoppt, sieht
Steinbrück nicht. "Es gibt bisher keine Hinweise dafür, dass sich die
guten ökonomischen Daten nennenswert eintrüben", sagte der Minister.
Dennoch warnte Steinbrück: "Was wir erleben, ist sehr ernst." Er
wolle die Lage nicht verharmlosen, hüte sich allerdings genauso vor
Hysterie. Akteure an den Finanzmärkten und Beobachter forderte
Steinbrück auf, sich "sehr verantwortungsbewusst zu verhalten, damit
es nicht zu Verunsicherung und Kettenreaktionen kommt". Den beiden in
Mitleidenschaft gezogenen deutschen Banken IKB und SachsenLB warf der
Bundesfinanzminister vor, ohne ausreichende Kenntnisse in hoch
spekulative Geschäfte auf dem Finanzmarkt getätigt zu haben. Beide
Banken, sagte Steinbrück "hatten das Know-how offenbar nicht".
Ausdrücklich nahm Steinbrück die Bankenaufsicht vor Kritik in Schutz.
Man könne ihr keine Fehler vorwerfen, weil der überwiegende Anteil
der Geschäfte der Banken außerhalb der Bilanz abgewickelt und damit
der Prüfung entzogen worden sei. Diesbezüglich kündigte der Minister
Änderungen an. Die Möglichkeit für Kreditinstitute, Geschäfte
außerhalb ihrer Bilanz in Zweckgesellschaften auf der ganzen Welt
auszulagern, sei "ein Problem". Das könne nicht so bleiben. Als Lehre
aus der aktuellen Finanzmarktkrise kündigte Steinbrück für den Herbst
einen neuen Vorstoß für mehr Transparenz an. "Insbesondere bei großen
Hedgefonds" müssten Marktteilnehmer mehr Informationen über die
Risiken von Investments haben. Dass es dazu internationale
Vereinbarungen der Industriestaaten und der Finanzwirtschaft geben
müsse, zeige die gegenwärtige Krisenlage. Steinbrück zeigte sich
"überzeugt davon, dass bei den anstehenden Gesprächen im Herbst auch
die bisher noch skeptischen Regierungen erkennen werden, wie
notwendig eine höhere Transparenz ist."

Inhaltliche Rückfragen richten Sie bitte an:
Der Tagesspiegel, Ressort Politik, Telefon 030/26009-389

Originaltext: Der Tagesspiegel
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/2790
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Pressekontakt:
Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-308
Fax: 030-260 09-622
cvd@tagesspiegel.de
 


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