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stern: Stoiber hat erzwungener Rücktritt "wehgetan" - "Ich könnte das locker noch zwei oder drei Jahre machen"

Geschrieben am 29-08-2007

Hamburg (ots) - Der bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber
hat erstmals geschildert, wie schwer ihm der erzwungene Rücktritt von
seinen Ämtern als Regierungschef und CSU-Vorsitzender gefallen ist.
"Natürlich. Kreuth hat mir wehgetan. Ich bin ja auch ein Mensch",
sagte Stoiber in einem Interview mit dem Hamburger Magazin stern.
Die Umstände seiner Ablösung Anfang des Jahres seien nicht schön
gewesen. Er sei jetzt "in einer Phase, da könnte man das locker noch
zwei oder drei Jahre machen, aber es muss nicht unbedingt sein".
Stoiber weiter: "Andere wollten etwas anderes, das musste ich
akzeptieren. Das ist mir anfangs nicht leicht gefallen."

Stoiber, der Ende September den CSU-Vorsitz abgibt und im Oktober
auch als Ministerpräsident ausscheidet, betonte, dass er auf der
entscheidenden Klausurtagung der CSU-Landtagsfraktion im bayerischen
Wildbad Kreuth seine Ämter nicht freiwillig zur Verfügung gestellt
und auch "niemanden selbst für die Nachfolge vorgeschlagen" habe.
Allerdings erhob er den Anspruch, auch weiterhin bei der Vergabe der
Spitzenämter mitzureden: "Ich hab' klar und deutlich gesagt, ich will
den Übergang mitgestalten." An seine Nachfolger stellte Stoiber hohe
Ansprüche: "Die Bewährung für die neue Spitze heißt: Den hohen Level
der CSU zu halten."

Stoiber erzählte im stern auch, wie er sich seine persönliche
Zukunft vorstellt. Er bekomme jetzt "auch ein großes Stück
persönliche Freiheit zurück, vor allem eins: Zeit." Diese wolle er
nutzen - für die Familie, für Freunde, zum Skilaufen und zum Lesen:
"Was mich wieder sehr interessieren würde, sind die
Lebenserinnerungen von Bismarck." Schon die letzen Monate habe er
"wie eine Bereicherung" empfunden. "Ich konnte gestalten, aber ohne
das Muss, die persönliche Macht zu behalten. Sie müssen sich ja sonst
immer behaupten, immer kämpfen. Das ist für mich eine tolle
Erfahrung." Vor kurzem habe ihm der ehemalige Bundesinnenminister
Otto Schily (SPD) in einem sehr persönlichen Brief sinngemäß
geschrieben: "Sie werden es nicht glauben, auch das Leben ohne
Politik kann sehr schön sein. Sie werden es feststellen, es gibt ein
Jenseits der Politik."

Über seine vor allem im Internet verbreiteten Versprecher und
rhetorischen Missgeschicke sagte Stoiber: "Vor allem die Leute, die
täglich mit dem Internet zu tun haben, erzählen mir das, ich klick
das ja nicht jeden Tag an. Ich kann da natürlich auch drüber lächeln.
Vielleicht macht mich das für den einen oder anderen ja sogar etwas
sympathischer."

Originaltext: Gruner+Jahr, stern
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6329
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Für Rückfragen: stern-Nachrichtenredaktion, Tel. 040-37033555


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