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WAZ: Ein Mord ist ein Mord - Kommentar von Rolf Potthoff

Geschrieben am 28-08-2007

Essen (ots) - Die 23-jährige Deutsch-Kurdin Hatun Sürücü musste
wegen ihres westlichen Lebensstils sterben. Der missfiel ihrer
Familie, "verletzte" ihre Ehre. Ihr jüngster Bruder schoss ihr drei
Mal in den Kopf, um die Ehre wiederherzustellen.

"Ehrenmord" wird dieser archaischen Zeiten entstammende Wahnwitz
genannt. Die UNO schätzt, dass ihm weltweit mindestens 5000 Frauen
zum Opfer fallen. 5000 - Jahr für Jahr.

Abgesehen davon, dass der Geschwistermord elementarsten
menschlichen Empfindungen widerspricht - das Strafrecht aufgeklärter
westlicher Gesellschaften kennt keinen "Ehrenmord". Geschweige denn,
dieses Recht wüsste auch nur einen einzigen Grund, der die Schwere
der Schuld herabmindern könnte: Ein Mord ist ein Mord.

Der Fall Sürücü scheint noch perfider: Da wurde womöglich der
Jüngste als Vollstrecker erkoren, um das Strafrecht auszunutzen, das
Milde bei jungen Menschen walten lässt und sie beim Strafmaß
verschont.

Dass nun der Fall neu verhandelt wird, ist außerordentlich
wichtig. Es zeigt: Die westliche Gesellschaft duldet keine
prä-zivilisierte Unmenschlichkeit.

Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903
Pressemappe via RSS : feed://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2

Pressekontakt:
Rückfragen bitte an:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: (0201) 804-8975
zentralredaktion@waz.de


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