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Südwest Presse: Kommentar zum Thema Verwahrlosung

Geschrieben am 16-08-2007

Ulm (ots) - Misshandelt oder halb verhungert: Wird ein
verwahrlostes Kind gefunden, ist die allgemeine Empörung sicher. Das
ist so verständlich wie der Wunsch, dem Übel Einhalt zu gebieten. So
ist es kein Populismus, wenn Bayerns Justizministerin Beate Merk
(CSU) fordert: genauer hinsehen!
Und doch weckt der Rundumschlag aus München Zweifel. In einem Atemzug
wird die ärztliche Pflichtuntersuchung der Kinder gefordert, jenen
Eltern Vernachlässigung unterstellt, deren Kinder schwere Straftaten
begehen, und der angeblich zu liberale Gesetzentwurf der
Bundesjustizministerin Brigitte Zypries (SPD) gerügt. Das scheint
nicht zu passen und passt am Ende doch.
Denn aus allem spricht der Präventionsgedanke, der jede Gefährdung im
Keim erkennen und ersticken will. Die Justiz soll so rasch wie
möglich eingreifen dürfen; die Eltern müssen die korrekte Erziehung
beweisen; der Familienrichter wird zum Reparaturbetrieb der
gesellschaftlichen Verhältnisse.
So hegt der Staat ein generelles Misstrauen, das das Verhältnis
zwischen Elternrecht und staatlicher Aufsicht langfristig zugunsten
letzterer verschieben könnte. Und zwar auch in jenen Familien, in
denen keine Verwahrlosung droht. Das ist schweres Geschütz. Doch hier
wird nebenbei Bundespolitik gemacht. Das Signal aus der Staatskanzlei
lautet: Zypries trödelt, Merk macht Dampf - im Zweifel im Alleingang.

Originaltext: Südwest Presse
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/59110
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Pressekontakt:
Rückfragen bitte an:
Südwest Presse
Lothar Tolks
Telefon: 0731/156218


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