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Allg. Zeitung Mainz: Nicht vom Brot allein - zum Arbeitsmarkt

Geschrieben am 28-06-2007

Mainz (ots) - Wie immer, die gute Nachricht zuerst: Die lebhafte
Konjunktur wirkt sich deutlich spürbar auch am Arbeitsmarkt aus. Bei
einem Minus von über 700 000 im Vergleich zum Vorjahresmonat ist auch
die Arbeitslosenquote markant gesunken. Seit sechs Jahren gab es in
einem Juni nicht mehr so wenige Bundesbürger ohne Job wie 2007.
Bravo! Gleichzeitig stieg die Zahl der offenen Stellen um mehr als
zehn Prozent, womit aber auch schon eine der schlechten Nachrichten
benannt ist: Deutschland hat einen mittlerweile eklatanten Mangel an
Fachkräften, so dass zumindest von einzelnen Fachleuten allenthalben
schon befürchtet wird, diese Knappheit könne zu einem dauerhaften
Standortnachteil führen. Das Defizit an gelernten Arbeitskräften
rührt dabei mitnichten nur aus Versäumnissen im Bereich der
beruflichen Bildung oder gar aus der noch immer zu geringen Zahl an
Lehrstellen. Es liegt vielmehr auch daran, dass immer mehr meist hoch
qualifizierte Männer und Frauen der Bundesrepublik dauerhaft den
Rücken kehren, um anderwärts ihr Geld zu verdienen, ohne dass
gleichzeitig eine entsprechend große Zahl ausländischer Fachkräfte
zuwanderte. Der Leitspruch "Kinder statt Inder" war von Beginn an
nicht besonders gut; aber nie lag er weiter neben der Wirklichkeit
wie heute. Die Inder kommen gar nicht mehr, weil sie anderwärts
Besseres finden. Damit sollte die deutsche Wirtschaft jedoch leben
können, allem voran durch eine gezielte Ausbildungsförderung. Womit
aber nicht zu leben ist, ist der bedrückend hohe Sockel an
Langzeitarbeitslosen, Ungelernten zumeist, deren Zahl auch durch eine
brummende Wirtschaft unverändert bleibt. An ihnen geht der Aufschwung
so gut wie spurlos vorbei, was nichts anderes bedeutet, als dass eine
Mehrheit der Langzeitarbeitslosen damit rechnen muss, nie mehr eine
sozialversicherungspflichtige Beschäftigung zu finden. Und das ist
für die Betroffenen auch ein perspektivisches Problem, und zwar
eines, das mit rein materieller Unterstützung nicht zu lösen ist.
Denn tatsächlich lebt der Mensch nicht vom Brot allein.

Originaltext: Allgemeine Zeitung Mainz
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=65597
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_65597.rss2

Pressekontakt:
Rückfragen bitte an:
Allgemeine Zeitung Mainz
Melanie Wied
Telefon: +49-(0)6131/48-5987
Fax: +49-(0)6131/48-5868
crossmedia@vrm.de


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