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Rheinische Post: Kein Gewinn für Arbeitnehmer - Von ANTJE HÖNING

Geschrieben am 26-06-2007

Düsseldorf (ots) - Die Idee fasziniert Politiker schon seit Ludwig
Erhard: Sie wollen, dass Firmen etwas von ihren bisweilen traumhaften
Gewinnen abgeben, indem sie Aktien oder andere Anteilsscheine an die
Arbeitnehmer verteilen. Das nimmt den Druck aus den Tarifrunden und
erschließt den Betrieben neue Eigenkapital-Quellen. Kein Wunder, dass
nun SPD und CDU die Idee wieder aus der Mottenkiste holen. Kein
Wunder aber auch, dass die Idee bislang nicht umgesetzt wurde. Denn
Gewinnbeteiligung ist kein Gewinn für Arbeitnehmer. Sie lädt ihnen
ein doppeltes Risiko auf: Beschäftigte tragen plötzlich nicht nur das
Risiko, bei einer Pleite ihres Betriebs den Job zu verlieren, sondern
auch ihr Kapital.

Daher will SPD-Chef Kurt Beck das Risiko streuen, indem er
Arbeitnehmer nicht direkt an ihrem Betrieb, sondern an einem
Deutschlandfonds beteiligt, der sein Kapital in vielen Firmen anlegt.
Doch das macht die Sache nicht besser. Denn so tritt der Staat in
Konkurrenz zu bestehenden Fondsgesellschaften, obwohl die Geschichte
lehrt, dass der Staat meist schlechter wirtschaftet als Private. Wenn
die Koalition nur die Beteiligung der Beschäftigten an Betrieben
fördern will, wäre es ohnehin unbürokratischer, den Sparerfreibetrag
anzuheben. Den aber haben Union und SPD just gekürzt. Mit
Wirtschaftspolitik aus einem Guss haben Beck und Co. nichts im Sinn.

Originaltext: Rheinische Post
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=30621
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_30621.rss2

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Rückfragen bitte an:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303


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