(Registrieren)

Lausitzer Rundschau: Britischer Premier Tony Blair übergibt an Gordon Brown Der Wahlkampf beginnt

Geschrieben am 26-06-2007

Cottbus (ots) - Für Gordon Brown zählt vom ersten Tag an nur eines
- der Sieg bei der nächsten Unterhauswahl. Er ist ein Regierungschef,
dessen Wahlkampf gleich mit dem Dienstantritt beginnt. Zehn Jahre hat
Brown darauf gewartet, dass Tony Blair ihm den Weg in die Downing
Street Nummer zehn freimacht. Heute ist es soweit. Blair tritt
zurück. Browns einstiger Kamerad im Kampf um die Erneuerung der
Labour-Partei ließ nur ungern von der Macht. Eigentlich wollte Blair
sogar noch eine ganze dritte Wahlperiode lang regieren. Erst als dem
britischen Premier klar wurde, dass ihm dann ein unrühmlicher, weil
womöglich erzwungener Abgang drohte, entschied sich Blair, in der
Mitte der Wahlperiode abzudanken. Und jetzt möchte Brown auf keinen
Fall als Kurzzeitpremier in die Geschichte eingehen. Es sind deshalb
weniger die Inhalte als deren strategische Wirkung, die Browns
Handeln von nun an bestimmen. Und die nächste Wahl könnte früher
kommen als bislang gedacht. Der Premier hat das Recht, den Termin
festzusetzen. Je nachhaltiger Browns Umfragewerte steigen, desto
wahrscheinlicher wird eine Unterhauswahl. Bereits jetzt gibt es
Spekulationen über Neuwahlen 2008. Schon bevor sein Kabinett steht,
benannte Brown einen Kampagnen-Manager. Passend dazu sieht ihn eine
Umfrage nun vor seinem konservativen Gegner David Cameron.
Umstrittene Themen wird der neue Premier meiden. Brown handelte die
EU in seiner Antrittsrede als Parteichef in einem Satz ab. Darin ging
es um die Zusammenarbeit mit "der Europäischen Union, Amerika und dem
Rest der Welt" beim Kampf gegen Klimawandel und Terrorismus. Immerhin
nannte Brown die EU in dieser Aufzählung noch vor Amerika. Sonst
hätten Böswillige annehmen können, dass sich Großbritannien
vielleicht nicht nur als EU-Mitglied, sondern auch als 51. Staat der
USA versteht.
Viele Briten kritisieren die blinde Gefolgschaft zu Amerika. Das
liegt vor allem am Irakkrieg. Auch bei dem Thema hält sich Brown
bedeckt. "Wir haben unsere Lektion gelernt", sagt er. Ein
Truppenabzug wäre populär bei den Wählern. Und schon deshalb im Sinne
Browns. In seiner Zeit als Schatzkanzler war er zwar genauso für den
Feldzug wie sein Regierungschef. Doch für den Irakkrieg steht in
Großbritannien vor allem ein Name: Tony Blair. Ausgerechnet er soll
nun als Sondergesandter des Nahost-Quartetts zwischen Israel und den
Palästinensern vermitteln. Ein Kriegspropagandist als Friedensfürst?
Zumindest Gordon Brown würde das nicht stören. Er hofft vor allem,
dass Tony Blair bald möglichst weit weg ist.

Originaltext: Lausitzer Rundschau
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=47069
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_47069.rss2

Pressekontakt:
Rückfragen bitte an:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481231
Fax: 0355/481247
lr@lr-online.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

78419

weitere Artikel:
  • Lausitzer Rundschau: Die Bundeswehr und die Daten Jung muss antworten Cottbus (ots) - Das mysteriöse Verschwinden von Bundeswehrunterlagen hat das Zeug zum Krimi. Wo sind die Dokumente? Wurden sie wirklich vernichtet? Wenn ja, durch einen technischen Defekt? Oder hat jemand bewusst gelöscht, um zu vertuschen? Die Öffentlichkeit hat ein Anrecht auf schnelle Antworten. Es gibt immer mal wieder Räuberpistolen, die das politische Berlin in helle Aufregung versetzen. Erinnert sei an den merkwürdigen Mikrofonfund in einem Abgeordnetenbüro der Linken, der sich hinterher als vergessener Scherz herausstellte. Diesmal mehr...

  • Lausitzer Rundschau: Rechtsextremismus in der Lausitz Dicke Bretter bohren Cottbus (ots) - Rechtsextremismus kommt immer dann ins Gespräch, wenn Ausländer angegriffen oder Gedenksteine geschändet werden und wenn braune Aufmärsche stattfinden. So wie jüngst in Cottbus regt sich dann dagegen auch öffentlicher Protest. Das ist gut und wichtig, doch es reicht nicht aus gegen Nazis zu sein. Der erklärte Feind aller Rechtsextremisten, ob mit oder ohne Parteibuch, ist die Demokratie. Sie wird von ihnen systematisch verhöhnt und in den Dreck gezogen. Deshalb braucht die Demokratie trotz aller Unvollkommenheit aktive mehr...

  • LVZ: Nur halbwach Leipzig (ots) - Von Andreas Dunte Mitunter braucht es eines klitzekleinen Fingerzeigs von außen, dass man auf die richtige Fährte gelenkt wird. Die Studie der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, kurz OECD, kommt einem Wink mit dem Zaunpfahl gleich. Selbst ein Tiefschläfer, und als solchen darf man Bundesbildungsministerin Annette Schavan bezeichnen, muss da aufwachen. Bleibt zu wünschen, dass ihr Vorstoß für einen leichteren Zuzug von ausländischen Arbeitskräften nicht im allgemeinen Geschnarche der großen Koalition mehr...

  • Rheinische Post: Kein Gewinn für Arbeitnehmer - Von ANTJE HÖNING Düsseldorf (ots) - Die Idee fasziniert Politiker schon seit Ludwig Erhard: Sie wollen, dass Firmen etwas von ihren bisweilen traumhaften Gewinnen abgeben, indem sie Aktien oder andere Anteilsscheine an die Arbeitnehmer verteilen. Das nimmt den Druck aus den Tarifrunden und erschließt den Betrieben neue Eigenkapital-Quellen. Kein Wunder, dass nun SPD und CDU die Idee wieder aus der Mottenkiste holen. Kein Wunder aber auch, dass die Idee bislang nicht umgesetzt wurde. Denn Gewinnbeteiligung ist kein Gewinn für Arbeitnehmer. Sie lädt ihnen mehr...

  • Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) kommentiert zur Nachfolge von Tony Blair Bielefeld (ots) - Er wurde schon als »Prinz Charles der Downingstreet« verspottet. Doch nach zehn Jahren des Wartens ist der britische Schatzkanzler Gordon Brown heute am Ziel seiner politischen Träume angelangt. Der seit Sonntag amtierende neue Labour-Chef wird auch Nachfolger des künftigen Nahost-Vermittlers Tony Blair als Premierminister Großbritanniens. Für den Workaholic aus dem schottischen Glasgow war es ein langer Weg, auch wenn er heute nur ein Haus weiter von Downing Street Nummer 11 in Downing Street Nummer 10 wechselt. Brown mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht