 Allg. Zeitung Mainz: Allgemeine Zeitung zu Lerhrstellen
Geschrieben am 21-06-2007 |
Mainz (ots) - Eine Schande
Kaum läuft die Konjunktur auf Hochtouren, wird uns schmerzlich
bewusst, dass wir darauf gar nicht ausreichend vorbereitet sind. Denn
an allen Ecken und Enden fehlen Fachkräfte. Das kommt indes nicht von
ungefähr, denn in diesem Land verlassen seit Jahren zehn Prozent
aller jungen Leute die Schule ohne Abschluss, und das heißt, dass
diese Menschen auch keinerlei Chancen auf eine der ohnehin so raren
Lehrstellen haben. Es kommt also keineswegs von ungefähr, dass uns
jetzt Fachleute fehlen. Insofern ist der Rüffel, den die
Bundesregierung den Ländern verpassen soll, längst überfällig. Die
haben in den vergangenen Jahren allzuoft vollmundige
Absichtserklärungen abgegeben, passiert ist indes nicht viel, wie die
nach wie vor skandalösen Zahlen unschwer beweisen. Dass dies nicht so
bleiben kann, ist sicher unstrittig, die Frage ist jedoch, wer eine
effiziente und vor allem auf Dauer praktikable Lösung für das Problem
findet und auch konsequent umsetzt oder sogar erzwingt. Für die
Folgeprobleme, den eklatanten Lehrstellenmangel, liegen seit gestern
neue Ideen auf dem Tisch: Wer über den eigenen Bedarf hinaus
ausbildet, soll mit geringeren Lohnnebenkosten belohnt werden, wer so
genannte Altbewerber einstellt, von der Bundesagentur für Arbeit
Hilfen erhalten. Dass dieser Wink mit dem Geldbündel aus dem
Steuersäckel überhaupt nötig ist, ist eine Schande für eine
Industrienation vom Kaliber der Bundesrepublik. Doch die neuen
Initiativen sind eben der traurigen Einsicht geschuldet, dass trotz
aller Probleme durch fehlende Fachleute noch immer nur 30 Prozent
aller Betriebe überhaupt ausbilden. Jungen Leuten den richtigen Weg
ins Arbeitsleben zu weisen, ist eine der preiswertesten Investitionen
in die Zukunft. Wer das noch immer nicht begreift, wird auf Dauer
auch kein erfolgreicher Unternehmer bleiben – und ein
anständiger schon gleich gar nicht!
Originaltext: Allgemeine Zeitung Mainz
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Rückfragen bitte an:
Allgemeine Zeitung Mainz
Melanie Wied
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