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Der Tagesspiegel: Schwere Vorwürfe gegen Sachsens Innenminister Buttolo

Geschrieben am 21-06-2007

Berlin (ots) - In der Affäre um Akten des sächsischen
Verfassungsschutzes über Netzwerke von Korruption und organisierter
Kriminalität im Freistaat gerät Innenminister Albrecht Buttolo (CDU)
immer stärker in Bedrängnis. Nachdem Buttolo am Donnerstag in der
nichtöffentlichen Sitzung des Landtagsinnenausschusses eingestanden
hatte, dass bereits etwa 40 Aktenordner des Verfassungsschutzes mit
möglicherweise brisantem Material vernichtet worden sind, erhoben
Landespolitiker schwere Vorwürfe gegen den Ressortchef."Der
Innenminister ist nicht mehr zu halten", sagte André Hahn, Mitglied
der Parlamentarischen Kontrollkommission (PKK) und designierter neuer
Fraktionschef der Linken dem Berliner "Tagesspiegel"
(Freitagausgabe). Hahn forderte Ministerpräsident Georg Milbradt
(CDU) zum Handeln auf. Das "erbärmliche Krisenmanagement" des
Regierungschefs sei nicht mehr vertretbar. "Für diese Vorgänge trägt
der Innenminister die politische Verantwortung", sagte auch
SPD-Vizefraktionschef und PKK-Mitglied Stefan Brangs dem
"Tagesspiegel".

Buttolo habe im Ausschuss gesagt, dass es sich bei den
vernichteten Unterlagen um Kopien gehandelt habe, schreibt die
Zeitung. Doch offenbar sei ein Teil der Originalakten auch nicht mehr
auffindbar. Buttolo sagte demnach zwar, dass Aktenzeichen der
Unterlagen mit der Bitte an die zuständigen Staatsanwaltschaften
gegangen seien, die Originale sicherzustellen. Doch ein Teil der
Papiere sind nach "Tagesspiegel"-Informationen trotzdem "nach Ablauf
der Verjährungsfristen" vernichtet worden. Die Vernichtung soll im
April dieses Jahres stattgefunden haben. Buttolo habe im
Innenausschuss gesagt, dabei habe es sich um "menschliches Versagen
durch Fehlinterpretationen" gehandelt.

"Das ist eine absolute Peinlichkeit", sagte SPD-Politiker Brangs
der Zeitung. " Dass während laufender Ermittlungen Unterlagen
vernichtet werden, wirft kein gutes Licht auf den Verfassungsschutz."
Für Linkspolitiker Hahn hat der Vorgang noch weitreichendere
Konsequenzen: "Wir wissen erstens nicht, was die Akten für brisantes
Material beinhaltet haben. Zweitens: Es gibt den Vorwurf, dass
Staatsanwälte den Ausgang von Gerichtsverfahren beeinflusst haben.
Durch die Vernichtung von Akten sind diese Vorwürfe der Rechtsbeugung
womöglich nicht mehr beweisbar."

Originaltext: Der Tagesspiegel
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=2790
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_2790.rss2

Pressekontakt:
Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-308
Fax: 030-260 09-622
cvd@tagesspiegel.de
 


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