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Neues Deutschland: Zu Mindestlohn

Geschrieben am 19-06-2007

Berlin (ots) - Der Mindestlohn ist tot - es lebe der Mindestlohn!
So lautet das Fazit der langen Nacht im Koalitionsausschuss. Dort
wurde ein gesetzlicher Mindestlohn verhindert; de facto wurden
zusätzliche Hürden für Branchen-Mindestlöhne per Entsendegesetz
aufgerichtet. Es wurde aber auch deutlich, dass es ein Wiedersehen
geben wird - spätestens im nächsten Bundestagswahlkampf. Sonst hätte
sich der loyale Vizekanzler nicht so deutlich vom »Kompromiss« seiner
Regierung abgesetzt.
Dass die SPD vergangene Woche von der Linken zu einer Abstimmung
gegen ihre eigene Mindestlohn-Kampagne gezwungen wurde, wird bis
dahin vergessen sein. Das Argument aber, die Linken könnten fordern,
aber nur die SPD könne sich auch durchsetzen, hat an Glaubwürdigkeit
verloren. Sie kann es offenbar eben nicht.
 Spannend ist auch die Frage nach der Union. Deren General
Ronald Pofalla übt sich derzeit in Zynismus: Man habe die
Tarifautonomie gegen den Mindestlohn verteidigt, jubelt der Mann, der
noch vor zwei Jahren das »Tarifkartell« durch »betriebliche
Bündnisse« aushebeln wollte. Nun hat aber eine Emnid-Umfrage ergeben,
dass nicht nur 60 Prozent aller Deutschen, sondern auch 57 Prozent
der Unionswähler eine Lohnuntergrenze wünschen. Pofalla hätte also
noch gut zwei Jahre Zeit für seinen nächsten Salto. Bei seiner
Beweglichkeit würde das reichen, theoretisch zumindest.

Originaltext: Neues Deutschland
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=59019
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Telefon: 030/293 90 715


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