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Familie und Ehrlichkeit sind den Deutschen am wichtigsten

Geschrieben am 19-06-2007

Stuttgart (ots) - Reader's Digest ließ Werte-Kanon ermitteln -
Patriotismus weit abgeschlagen

Die Familie ist für die Mehrheit der Deutschen nach wie vor der
wichtigste Wert, den es gibt. Das ergab eine repräsentative Umfrage
des Meinungsforschungsinstituts Emnid für das Magazin Reader's
Digest. Wie das Magazin in seiner Juli-Ausgabe berichtet, nimmt die
Familie mit 52 Prozent den Spitzenplatz in der persönlichen
Werteskala ein. Auf Platz zwei kommt die Ehrlichkeit (35 Prozent),
gefolgt von der Freiheit (13 Prozent).

In der zweigeteilten Umfrage hatte Reader's Digest zuerst rund
1000 Frauen und Männer gebeten, 24 ausgesuchte Werte nach deren
Wichtigkeit zu ordnen. Danach wurden weitere 1000 repräsentativ
ausgewählte Bürger im zweiten Teil der Umfrage aufgefordert, fünf
Werte ihrer Wichtigkeit nach einzustufen. Besonders auffällig: Im
ersten Teil der Umfrage landeten vermeintlich wichtige Werte weit
abgeschlagen. Während Ehrlichkeit (74 Prozent), Familie (68),
Gerechtigkeit (64) und Respekt vor anderen (61) die ersten vier
Plätze belegten, kamen Tugenden wie Fleiß (37), Leistungsbereitschaft
(33), Sparsamkeit (19), der Respekt vor Autoritäten (18) und
religiöser Glaube (14) weit abgeschlagen auf die letzten Plätze.
Interessant auch dieses Ergebnis: Ein Jahr nach der Fußball-WM, die
deutschlandweit für ungewohnte schwarz-rot-goldene Emotionen sorgte,
erreichte der Wert Patriotismus mit acht Prozent nur den vorletzten
Platz.

Die älteren Deutschen zeigten sich in der Umfrage besonders
wertebewusst: So ordneten Bürger über 60 Jahre das
Verantwortungsbewusstsein mit 64 Prozent deutlich höher ein als der
Schnitt der Bevölkerung (53 Prozent). Ähnliche Ergebnisse ergaben
sich bei dem Respekt vor Autoritäten und der Unabhängigkeit. Die
Tatsache, dass Werte wie Leistungsbereitschaft und Sparsamkeit so
schlecht abgeschnitten haben, ist für Professor Joachim Behnke von
der Universität München eine Bestätigung seiner Beobachtungen: "In
Studien zeigt sich im internationalen Vergleich immer wieder, dass in
entwickelten Ländern mit hohem Wohlstand die materiellen Werte in den
Hintergrund treten."

Dieser Trend zeigte sich auch im zweiten Teil der Umfrage, wo
Familie und Ehrlichkeit die Plätze tauschten. Fazit von Behnke:
"Menschen bekennen sich besonders gern dann zu moralischem Verhalten,
wenn es sie nichts kostet. Also bewerten sie erst einmal alles als
wichtig, was positiv besetzt ist." Einzig die Alleinstehenden
platzierten die Familie erwartungsgemäß nicht auf den ersten Rang,
sondern nannten Ehrlichkeit mit 45 Prozent als wichtigsten Wert.

Ein anderer Wert lässt dafür umso mehr aufhorchen. Während in der
persönlichen Skala der 24 Werte der Respekt vor anderen mit 61
Prozent den vierten Platz belegte, glauben nur 43 Prozent der
Befragten, dass dies auch anderen Menschen wichtig ist. Ähnlich groß
ist die Diskrepanz beim Thema Verantwortungsgefühl mit 53 zu 46
Prozent.

Für Professor Behnke sind das Alarmsignale: "Diese Diskrepanzen
sind besorgniserregend, denn sie deuten auf einen Verlust an sozialem
Kapital hin." Interpretation des Werteforschers: Wer ein so großes
Misstrauen gegenüber seinen Mitmenschen hat, wendet sich innerlich
von der Gemeinschaft ab.

Dazu passt auch eine andere Erkenntnis der Umfrage: Je höher der
Bildungsgrad der Befragten ist, desto seltener wählten sie
Ehrlichkeit als den wichtigsten Wert. So setzten 46 Prozent der
Befragten mit Volksschulabschluss und 37 Prozent derjenigen mit einer
Lehre die Ehrlichkeit auf Platz eins, aber nur 30 Prozent der
Menschen mit Abitur oder Hochschulabschluss.

Behnke sieht das als bedenklichen Trend: "Es stellt sich schon die
Frage, ob in unseren Schulen noch ausreichend soziale Kompetenzen
vermittelt werden. Das Erlernen von Rücksichtnahme auf andere, von
Hilfsbereitschaft kommt möglicherweise zu kurz, stattdessen wird
erlernt, dass jeder die eigenen Interessen durchzusetzen hat." Dies
könne auf Dauer dazu führen, dass aus "Der Ehrliche ist der Dumme"
der Slogan "Nur noch der Dumme ist ehrlich" wird.

Für weitere Informationen zu diesem Reader's Digest-Thema stehen
wir Ihnen gerne zur Verfügung. Die Juli-Ausgabe von Reader's Digest
ist ab 25. Juni an zentralen Kiosken erhältlich.

Artikel aus der Juli-Ausgabe sowie Tabellen zum Download:
http://www.readersdigest.de Auf Service für Journalisten klicken
(Rubrik Magazin Reader's Digest)

Originaltext: Reader's Digest Deutschland
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=32522
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_32522.rss2

Pressekontakt:
Reader's Digest Deutschland: Verlag Das Beste GmbH
Öffentlichkeitsarbeit, Uwe Horn
Augustenstr. 1, 70178 Stuttgart
Tel. 0711 / 6602-521, Fax 0711 / 6602-160,
E-mail: presse@readersdigest.de


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