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Geplündert, verschmutzt und zerstört. WWF-Report zum "Tag der Ozeane" (8.6.) zeigt die größten Bedrohungen der Meere und Küsten auf

Geschrieben am 07-06-2007

Hamburg (ots) - + Für Interviews, TV-Footage, Fotos wenden Sie
sich an die WWF-Pressestelle, Tel. 040-530200118

+ Der Bericht "Unsere Ozeane: Geplündert, verschmutzt und
zerstört" zum Download: http://www.wwf.de/presse/details/news/gepluen
dert_verschmutzt_und_zerstoert/

Das Artensterben und die Vernichtung bedeutender Lebensräume in
den Ozeanen konnte bislang trotz zahlreicher nationaler und
internationaler Schutzinitiativen nicht gebremst werden.
Überfischung, Klimawandel, Rohstoffhunger, Meeresverschmutzung,
Schifffahrt und die Verbauung der Küsten bedrohen die Meere. Dies
geht aus einem zum Tag der Ozeane am 8. Juni veröffentlichten
WWF-Bericht hervor. "Der globale Meeresschutz entwickelt sich im
Schneckentempo, während zeitgleich die Plünderung und Zerstörung der
Ozeane immer neue Dimensionen erreicht", warnt WWF-Expertin Karoline
Schacht.

Der WWF zeigt sich besonders besorgt über den Rückgang der
Artenvielfalt. In seinem "Living Planet Index" beobachtet der WWF bei
274 Meeresarten einen Rückgang um mehr als 25 Prozent seit 1970. Die
Bestände großer Fische wie Tunfisch, Marlin, Schwertfisch, Hai oder
Kabeljau sind um rund 90 Prozent geschrumpft. Alle
Meeresschildkrötenarten sind vom Aussterben bedroht. Auch wertvolle
Lebensräume schwinden. Binnen zehn Jahren wurden fast die Hälfte
aller südamerikanischen und ein Viertel aller asiatischen
Mangrovenwälder zerstört - um beispielsweise Platz für Fischfarmen zu
machen.

150 Millionen Tonnen Fisch und andere Meerestiere werden jedes
Jahr durch legale und illegale Fischerei sowie als Beifänge aus dem
Meer gezogen. Über drei Viertel der weltweiten Fischbestände sind bis
an ihre Grenzen oder darüber hinaus geplündert. Bis 2050 droht nach
einer Studie kanadischer Forscher der Kollaps der wirtschaftlich
genutzten Fischbestände. Zerstörerische Fischereipraktiken richten
komplette Ökosysteme zugrunde. So sind bereits bis zu 50 Prozent der
wertvollen Kaltwasser-Korallenriffe des Nordostatlantik geschädigt.
"Die Hauptschuld tragen Bodenschleppnetze, die mit ihren
tonnenschweren Ketten, Netzen und Stahlplatten die Riffe umpflügen",
erläutert WWF-Sprecherin Schacht.

Erwärmung und Übersäuerung der Meere als Folgen der
Kohlendioxid-Emissionen verwüsten tropische Korallenriffe. In der
Karibik führten 2005 die wärmsten jemals gemessenen
Wassertemperaturen zu einem noch nie dagewesenen Korallensterben. Bis
Mitte des Jahrhunderts könnte das australische Great Barrier Reef zu
95 Prozent geschädigt sein, so der WWF. Der prognostizierte Anstieg
des Meeresspiegels um 56 cm bis Ende des Jahrhunderts gefährdet
artenreiche Küstenregionen. Die indischen Sunderbarns, die größten
Mangrovensümpfe der Welt, könnten völlig verschwinden.

Der Druck auf die Rohstoffvorräte im Meer wächst. Bereits ein
Drittel des Rohöls stammt aus Offshore-Anlagen. Ökologisch
empfindliche Regionen wie die Küsten Ost- und Westafrikas, die
Barentssee oder der Nordostatlantik sind im Visier der Öl- und
Gasindustrie. Förderprojekte vor der russischen Insel Sachalin
gefährden die letzten 100 Westpazifischen Grauwale. Selbst
Nationalparke sollen geplündert werden - so plant RWE Dea weitere
Öl-Bohrungen im deutschen Wattenmeer. Ein neues Kapitel der
Rohstoffausbeutung droht im Pazifik, wo am Meeresboden riesige
Vorkommen von Mangan, Kupfer, Nickel und Kobalt lagern. Die
ökologischen Folgen eines solchen "Goldrauschs" für die unberührte
und empfindliche Tiefsee könnten katastrophal sein, fürchtet der WWF.

"Nur mit einem globalen Rettungsprogramm kann die Artenvielfalt
der Ozeane bewahrt werden", so WWF-Expertin Schacht. Lediglich 0,6
Prozent der Meere sind bislang unter Schutz gestellt. Der WWF
fordert, 80 Prozent der artenreichen Korallenriffe, Mangroven- und
Küstenfeuchtwälder, Flussmündungen, Seegraswiesen und Seeberge
vollständig zu schützen. Auf 40 Prozent der Hochseegebiete müssten
zudem Öl- und Gasförderung sowie Fischerei verboten werden. Zudem
müssten die globalen Kohlendioxid-Emissionen bis 2050 um die Hälfte
reduziert werden. Der "Tag der Ozeane" wird jedes Jahr am 8. Juni
begangen. Er wurde beim UN-Erdgipfel in Rio 1992 ins Leben gerufen.

Originaltext: WWF World Wide Fund For Nature
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=6638
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_6638.rss2

Pressekontakt:
Ralph Kampwirth
Presse
WWF Deutschland
Hongkongstr. 7 (vorher: Magdeburger Str. 17)
20457 Hamburg
Tel. +49-(0)40 - 530200-118
Mobil +49-(0)162-2914473
Fax +49-(0)40 - 530200-112
E-mail: kampwirth@wwf.de


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