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Für eine "neue Balance zwischen den Wünschen des Einzelnen und dem, was die Erde aushält"

Geschrieben am 05-06-2007

Berlin (ots) -

Bundespräsident bezog heute bei Eröffnung der "Woche der Umwelt"
Position zum Klimaschutz

Den Kopf in Berlin, die Gedanken in Heiligendamm: Bundespräsident
Horst Köhler stellte heute in der Hauptstadt mit Blick auf das Thema
Klimaschutz, das beim Gipfeltreffen der großen Nationen an der Ostsee
auf der Agenda stehen soll, klar: "Sowohl die G8 als auch die
aufstrebenden Nationen wissen, dass es mit Aussitzen nicht getan ist.
Wenn heute die ganze Welt so leben wollte wie wir, dann bräuchten wir
schon jetzt mehr als nur eine Erde. Also müssen endlich alle ihre
Einstellungen und Verhaltensweisen überprüfen und auf eine neue
Balance hinwirken zwischen den Wünschen des Einzelnen und dem, was
die Erde aushält." Dass Umweltschutz sich auch wirtschaftlich rechne,
daran ließ Deutschlands Staatsoberhaupt keinen Zweifel, als er im
Park des Schlosses Bellevue die "Woche der Umwelt" des
Bundespräsidenten und der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU)
eröffnete: "Deutsche Umwelttechnik ist heute weltweit ein
Verkaufsschlager und schafft in Deutschland viele Arbeitsplätze.
Heute sind es bereits mehr als 1,5 Millionen."

Köhler betonte bei der dritten Veranstaltung des Bundespräsidenten
und der DBU dieser Art, zu der 187 Aussteller gekommen waren und rund
10.000 Besucher erwartet werden, dass der steigende Ausstoß von
Kohlendioxid das Klima verändere und die Lebensgrundlagen vieler
Menschen bedrohe, wenn er weiter wie jetzt ungesteuert voranschreite.
Dabei treffe der Klimawandel gerade die Länder besonders nachteilig,
die am wenigsten zu ihm beigetragen hätten und am wenigsten in der
Lage seien, mit seinen schädlichen Folgen fertig zu werden. Es müsse
"entschlossen gegengesteuert" werden, denn Klimaschutzmaßnahmen
würden sicherlich umso teurer, "je länger wir warten". Dabei hätten
die Hauptverantwortlichen für den Klimawandel, die Industrieländer,
auch die größte Minderungslast zu tragen. Klimaschutz sei also eine
Sache des internationalen Gemeinwohls, die "mit Redlichkeit und auf
gleicher Augenhöhe" gelöst werden müsse - "am besten im Rahmen der
Vereinten Nationen", bezog er zur aktuellen amerikanischen Position
Stellung.

Ehrgeizige Klimaschutzziele seien nötig, sie müssten aber auch
umgesetzt werden. In Deutschland werde das weitaus größere
Anstrengungen verlangen, als bisher zur Erfüllung der Verpflichtungen
aus dem Kyoto-Protokoll unternommen worden seien. Eine "neue
industrielle Revolution" sei notwendig. Er sei aber überzeugt, sie
werde kommen und eine massive Steigerung der Ressourcenproduktivität
und Energieeffizienz sowie eine kohlendioxidärmere Lebensweise mit
sich bringen. Der Emissionshandel etwa müsse nach den bislang eher
ernüchternden Erfahrungen so umgestaltet werden, dass von ihm
tatsächlich Impulse für eine Modernisierung der Stromversorgung und
der industriellen Produktion ausgingen. Dabei erscheine ihm die
deutliche Verknappung der Emissionsrechte "ebenso vernünftig wie die
Überlegung, die Zertifikate künftig zu versteigern".

DBU-Kuratoriumsvorsitzender Hubert Weinzierl zeigte sich "dankbar
und stolz", dass der Bundespräsident das Thema Klimaschutz als
Megathema bezeichnet und mit seiner Rede heute "ein historisches
Zeichen gesetzt" habe für einen behutsamer Umgang mit der Schöpfung.
Er unterstrich, dass eine Änderung des Lebensstils verstärkt im
Mittelpunkt stehen müsse. Dabei habe Nachhaltigkeit "nichts mit
Askese und Verzicht" zu tun, sondern mit "Lust auf Zukunft". So könne
die "gemeinsame Heimaterde lebenswert und zukunftsfähig erhalten"
werden.

Auch Bundesumweltminister Sigmar Gabriel dankte Köhler für seine
Worte. Er verwies darauf, das 20 Prozent der weltweiten Umwelttechnik
aus Deutschland kämen und die Erneuerbaren Energien eine
"unglaubliche Erfolgsstory" vorzuweisen hätten, was sich in 200.000
neuen Arbeitsplätzen widerspiegele. Gabriel überreichte Köhler ein
Exemplar des ersten Umwelttechnologie-Atlasses für Deutschland
"GreenTech made in Germany". Er informiert über umwelttechnologische
Leitmärkte und ihre Potenziale sowie über Unternehmen und
Forschungseinrichtungen. Eine leistungsfähige Umweltbranche sei
entscheidende Voraussetzung, um aktuelle Probleme wie Klimawandel
oder Wasser- und Rohstoffknappheit zu lösen, betonte der Minister.
Dazu sei vor allem neue Technologie erforderlich und weltweit zu
nutzen.

187 Unternehmen und Institutionen geben bei der "Woche der Umwelt"
heute und morgen am Amtssitz des Bundespräsidenten einen Überblick
über Breite und Vielfalt moderner umwelttechnischer Verfahren,
Produkte, Dienstleistungen und Kampagnen. Zudem debattieren 75
hochkarätige Diskussionsrunden mit rund 300 Experten aus Politik,
Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft Zukunftsfragen der
Umwelttechnik, -forschung, -bildung und des Naturschutzes. Die
inhaltlichen Schwerpunkte liegen in den Bereichen "Innovative
Umwelttechnik", "Klimaschutz, Energie und Mobilität", "Naturschutz,
Gewässer- und Bodenschutz", "Umweltkommunikation und Umweltbildung"
und "Internationale Umweltkooperationen".

Fotos zur kostenfreien Veröffentlichung unter www.dbu.de

http://www.dbu.de/123artikel26610_106.html

Originaltext: Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=6908
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_6908.rss2

Pressekontakt:
Franz-Georg Elpers
Pressesprecher

An der Bornau 2
49090 Osnabrück

Telefon: 0541/9633521
Fax: 0541/9633198
Mobil: 0171-3812888


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