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Rheinische Post: Türkei-Krise

Geschrieben am 30-04-2007

Düsseldorf (ots) - Von Godehard Uhlemann

Der türkische Ministerpräsident Erdogan hat sich gestern an seine
Landsleute gewandt und in einer vor Tagen aufgezeichneten Rede
Einheit und Ruhe gefordert. Die Ansprache ändert nichts an der
schweren innenpolitischen Krise. Schon früher hatte der Islamist
betont, er bekenne sich zu der von Republikgründer Atatürk
verordneten Trennung von Religion und Staat. Schöne Worte, doch sie
halten der Wirklichkeit nicht stand. Erdogan betrieb die Annäherung
an die EU, er leitete Reformen ein und betrieb gleichzeitig im
Windschatten der Außenpolitik eine Hinwendung zum Islam. Damit hat er
die riskante Machtprobe mit den Militärs provoziert, die durch
Neuwahlen zu entschärfen, aber schwer zu lösen ist.
Die anstehende Präsidentenwahl ist zum Testfall für die Demokratie
geworden. Die türkische Gesellschaft ist tief gespalten. Die einen
sehen die Demokratie durch die unverhohlene Drohung der Militärs in
Gefahr, die Trennung von Staat und Religion notfalls mit Gewalt zu
gewährleisten. Die anderen sehen das Gemeinwesen längst vom Virus
einer schleichenden Islamisierung infiziert und wollen noch
rechtzeitig gegensteuern. Die Krise ist nicht über Nacht zu beheben.
Sicher ist, sie wird hässliche Spuren und politische Opfer
hinterlassen.

Originaltext: Rheinische Post
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=30621
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Rheinische Post
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Telefon: (0211) 505-2303


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