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Lausitzer Rundschau: Unruhen in Estland

Geschrieben am 29-04-2007

Cottbus (ots) - In der estnischen Hauptstadt Tallinn lieferten
sich in den vergangenen Tagen Jugendliche schwere Straßenschlachten
mit der Polizei. Bei den Auseinandersetzungen im Baltikum geht es nur
vordergründig um den Standort eines Denkmals für gefallene russische
Soldaten. Vielmehr ist es der Unmut der russischen Minderheit über
ihre teils unwürdigen Lebensbedingungen, der in den Krawallen zum
Ausdruck kommt. Denn obwohl in Estland etwa 25 Prozent der
Bevölkerung ethnische Russen sind, besteht die Regierung von
Ministerpräsident Andrus Ansip auf einem Sprachtest als Bedingung für
die Staatsbürgerschaft. Was zur Folge hat, dass viele ältere Bewohner
der baltischen Republik, die ihr Leben lang in Tallinn russisch
sprachen, nun offiziell als Staatenlose gelten und etwa von Wahlen
ausgeschlossen sind.
In Lettland und Litauen sieht es ähnlich aus. Weswegen sich Europa
glücklich schätzen kann, dass die Unruhen in Tallinn bislang noch
nicht auf die beiden anderen Republiken übergegriffen haben. Dass der
russische Bär in Gestalt von Wladimir Putin bislang nur grummelt und
noch nicht versucht hat, die russischen Minderheiten im Baltikum wie
im Kaukasus durch Handelssanktionen und Waffengewalt zu schützen, ist
ein Glück. Die deutsche wie die nachfolgenden
EU-Ratspräsidentschaften wären jedenfalls gut beraten, der Lage der
ethnischen Minderheiten im Baltikum mehr Aufmerksamkeit zu schenken,
denn an der östlichen Ostseeküste steht ein Pulverfass, und dessen
Lunte brennt bereits.

Originaltext: Lausitzer Rundschau
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=47069
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Rückfragen bitte an:
Lausitzer Rundschau

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Fax: 0355/481247
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