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WAZ: Jelzins Bilanz ist ambivalent: Mit Mut und Fehlern - Kommentar von Hendrik Groth

Geschrieben am 23-04-2007

Essen (ots) - Michail Gorbatschow ist wahrscheinlich nicht gerade
der perfekte Garant für eine objektive Würdigung von Boris Jelzin. Zu
sehr waren beide voneinander abhängig und in heftigster Rivalität mit
bitteren persönlichen Konsequenzen vereint. Doch im
Kondolenzschreiben an die Familie Jelzin formuliert Gorbatschow
zutreffend: Boris Jelzin hat Russland große Dienste geleistet und
doch große Fehler begangen.
So hat Jelzin mit viel Mut den Putschversuch gegen die junge
Demokratie 1991 vereitelt. Aber in Tschetschenien war es Jelzin, der
einem starken Russland das Wort redete und dann der Armee freie Hand
ließ, inklusive schlimmer Menschenrechtsverletzungen. Unter Jelzin
wurde die Wirtschaft reformiert, mit all den bekannten Auswüchsen.
Der Versuch einer Bilanzierung der Jelzin-Jahre ist ein ambivalentes
Unterfangen. Ein Riesenreich, wie es die Sowjetunion darstellte, ging
im Großen und Ganzen friedlich unter. Dabei fehlerfrei eine üble
Diktatur mit all ihren finstren Strukturen in eine funktionierende
Demokratie zu verwandeln, ist kaum möglich. Jelzin aber hat es
immerhin versucht.

Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=55903
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_55903.rss2

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Rückfragen bitte an:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: (0201) 804-8975
zentralredaktion@waz.de


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