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Der Tagesspiegel: "Karl, lass mal die Heiligkeit weg" - Interview mit Kardinal Karl Lehmann

Geschrieben am 07-04-2007

Berlin (ots) - Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz
Kardinal Karl Lehmann hat in einem Gespräch mit dem "Tagesspiegel am
Sonntag" seinen berufsbedingten Verzicht auf Ehe, Familie und
Sexualität als nicht so schwer bezeichnet. Der Kardinal sagte in dem
Interview, er sei schon vor dem Abitur von den großen Fragen
fasziniert gewesen -
"Woher kommt der Mensch? Wohin geht er?" Lehmann, der im Alter von 27
Jahren zum Priester geweiht wurde, räumte aber ein, in seiner Jugend
gelegentlich den Mädchen hinterher geschaut zu haben. "Es gab
Mädchen, die hat man aus der Ferne angehimmelt. Als Schüler im Zug
hat man sich gesehen, vielleicht auch mal Händchen gehalten. Aber wir
waren damals ja außerordentlich brav."

Lehmann bedauert auch nicht, nicht als Zeitgenosse Jesu gelebt
zu haben. "Ich habe ein hohes Vertrauen in solides Brauchtum, weiß
aber auch, dass diese Geschichten in der Bibel bearbeitet sind",
sagte der Kardinal. Es gebe nicht wenige Theologen, die gar nicht
erst nach Israel fahren wollten, weil sie sich ihre Fantasie nicht
nehmen lassen wollten, wie das nun am See Genezareth genau gewesen
sei. "Wenn die dann vor Ort sehen, dass da ganz gewöhnliche Steine
herumliegen, dann sind sie eher etwas enttäuscht". Ihm selbst gehe
das aber nicht so, sagte Lehmann. "Ich freue mich da eher über die
großartige Landschaft. Wenn ich auf dem Berg der Seligpreisungen
stehe und den wunderschönen Sonnenuntergang über dem See Genezareth
erlebe, dann finde ich diesen Ort schon faszinierend genug. Dann ist
es mir eigentlich gleichgültig, ob Jesus genau hier die Bergpredigt
gehalten hat oder woanders". Er traue aber einer langen
Überlieferung, fügte der Kardinal an.

Originaltext: Der Tagesspiegel
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=2790
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_2790.rss2

Pressekontakt:
Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-308
Fax: 030-260 09-622
cvd@tagesspiegel.de
 


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