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Mehr als 700 HIV-Neuinfektionen täglich in Osteuropa

Geschrieben am 11-03-2007

Tübingen/Bremen (ots) -

EU-Konferenz "Partnerschaft und Verantwortung" 12. /13. März in
Bremen Aktionsbündnis gegen AIDS fordert: Kompetenz von Menschen
mit HIV nutzen!

In keinem anderen Teil der Erde sind so viele HIV-Neuinfektionen
zu verzeichnen wie in Osteuropa. In den vergangenen zwei Jahren gab
es laut UNAIDS einen rapiden Anstieg von 70%. Hauptinfektionsweg ist
der intravenöse Drogengebrauch mit kontaminierten Spritzen. Doch nach
wie vor wird in vielen Ländern, insbesondere in Osteuropa, die
Ausgabe von sterilem Spritzenbesteck, Zugang zu Beratung und Kondomen
für Prostituierte und Gefängnisinsassen durch Verbote unterbunden.
Nur 13% der Aidspatient/innen in Osteuropa erhalten die
lebenswichtige antiretrovirale Behandlung. Für die Ausweitung der
Aidsbehandlung, für Programme zur Tuberkulosetherapie und zur
Methadonsubstitution fehlt bislang der nötige politische Wille.

"Dies ist eine alarmierende Situation, die sofortige politische
Maßnahmen erfordert", so Rainer Seybold, Geschäftsführer des
Aktionsbündnisses gegen AIDS. "Wir erwarten ein Umdenken von der
russischen und anderen osteuropäischen Regierungen. Stigmatisierung
und Diskriminierung von Menschen, die intravenös Drogen gebrauchen,
und von sexuellen Minderheiten sollten der Vergangenheit angehören.
Effektive HIV-Prävention kann erreicht werden, wenn Regierungsstellen
zusammen mit zivilgesellschaftlichen Organisationen die Kompetenz von
HIV-Positiven aktiv nutzen".

Vor der Bremer Konferenz wurde von der Bundesregierung ein
"Aktionsplan zur HIV/AIDS-Bekämpfung" verabschiedet. "Ein wichtiger
Beitrag, doch leider bleiben unsere Erwartungen unerfüllt. Im
entwicklungspolitischen Teil des Plans fehlt weitgehend die klare
Nennung konkreter Ziele und Maßnahmen. Erfolgskontrolle durch die
Zivilgesellschaft ist daher nahezu unmöglich", so Rolf Goldstein,
Sprecher des Aktionsbündnisses. Das Bündnis hofft, dass die im
Aktionsplan angekündigte interministerielle Arbeitsgruppe sich mit
der dramatischen Situation in Osteuropa beschäftigt und dringende
Maßnahmen beschließt.

Das Aktionsbündnis begrüßt die Zusage zur Erhöhung des Beitrags
der globalen Aidsbekämpfung von 300 auf 400 Millionen Euro im Jahr
2007. Angemessen wären für Deutschland jedoch 700 Millionen Euro.

Die gemeinsame Erklärung der 27 EU-Mitgliedsstaaten sollte zur
Kenntnis nehmen, dass in Osteuropa HIV-positive Menschen oft an der
Armutsgrenze leben. Will man den Zugang zur Behandlung für Alle
erreichen, dürfen keine bilateralen Verträge mit Pharmakonzernen
geschlossen werden, deren Preise für die Mehrheit der Betroffenen
unerschwinglich sind" betont Sonja Weinreich, stellvertretende
Sprecherin des Aktionsbündnisses".

Das AKTIONSBÜNDNIS GEGEN AIDS ist ein Zusammenschluss von über 100
Organisationen der Aids- und Entwicklungszusammenarbeit sowie mehr
als 270 lokalen Gruppen. Der Ausbau der finanziellen Ressourcen zur
weltweiten HIV-Prävention sowie der Zugang zur Therapie sind die
zentralen Anliegen des Bündnisses. www.aids-kampagne.de

Das Aktionsbündnis lädt zu einem Presse- und Fototermin für
Montag, 12. März 2007 um 13:00 Uhr auf die Bürgerweide in Bremen
(Eingang Kongresszentrum) ein. Bei der Aktion "Gesundheit kommt
nicht von allein!" treffen die Figuren von Angela Merkel, Vladimir
Putin und Thabo Mbeki auf HIV-Positive ihrer Länder.

Originaltext: Aktionsbündnis gegen AIDS
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=52831
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_52831.rss2

Pressekontakt Aktionsbündnis gegen AIDS:
Rainer Seybold
Mobil: 0176 - 2419 48 98

Dr. Sonja Weinreich
Mobil: 0151 - 1527 83 88


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