(Registrieren)

Wirtschaftsrat fordert anlässlich konstituierender Sitzung der Föderalismuskommission II: "Nachhaltige Konsolidierung erfordert Generalüberholung der Haushalts- und Finanzregeln"

Geschrieben am 07-03-2007

Berlin (ots) - "Die Haushalte von Bund und Ländern befinden sich
nach vielen Jahr galoppierender Neuverschuldung auf dem Weg der
Besserung. Trotzdem dürfen wir jetzt nicht die Hände in den Schoß
legen. Das ,window of opportunity', das die sprudelnden Steuer- und
Beitragseinnahmen der Politik eröffnet haben, muss dringend für eine
Generalüberholung unserer Haushalts- und Finanzregeln genutzt werden.
Die Zeit drängt: Die demographische Entwicklung in Deutschland wird
dieses Fenster spätestens im nächsten Jahrzehnt ein für allemal
schließen!"

Dies erklärt der Präsident des Wirtschaftsrates der CDU e.V.,
Prof. Dr. Kurt J. Lauk, anlässlich der konstituierenden Sitzung der
Föderalismuskommission II am morgigen 8. März 2007:

Ohne grundlegende Änderungen blieben die derzeit guten
Haushaltszahlen ein Zufallstreffer: Stimme die Konjunktur, stimmten
auch die Haushalte halbwegs. Gehe es mit der Konjunktur bergab,
stürze Deutschland sich wieder ins Schuldenmachen. Eine nachhaltige
Haushaltskonsolidierung sei daher dringend erforderlich, so Lauk.

Der Wirtschaftsrat fordert:

- In Grundgesetz und Länderverfassungen muss das Ziel
ausgeglichener Haushalte verbindlich verankert werden. Eine
bloße Korrektur der Verschuldungsregel in Artikel 115
Grundgesetz über die Neudefinition des Investitionsbegriffes
wird dem Wandel von der Industrie- zur Informationsgesellschaft
nicht gerecht. Stattdessen empfiehlt der Wirtschaftsrat die
Einführung einer Schuldenbremse nach Schweizer Vorbild, die auf
einen dauerhaften Haushaltsausgleich über den Konjunkturzyklus
hinweg abzielt. Der Forderung nach Einführung einer
Schuldenbremse, die der Wirtschaftsrat schon seit langem erhebt,
haben sich zwischenzeitlich auch Bundeskanzlerin Merkel sowie
die Ministerpräsidenten Oettinger und Milbradt angeschlossen.

- Um der Haushaltsverantwortung der einzelnen
Gebietskörperschaften besser Rechnung zu tragen, sollten Bund
und Länder einen nationalen Stabilitätspakt abschließen. Dieser
sollte vorsehen, dass sowohl der Bund als auch jedes einzelne
Land für einen genau festgelegten Anteil der
Neuverschuldungsgrenze einstehen muss. Verstöße gegen die
Haushaltsdisziplin sollten durch ein System abgestufter
Sanktionen, unter anderem im Bereich des Finanzausgleichs,
geahndet werden.

- Eine weitere unverzichtbare Aufgabe bleibt die Stärkung des
Wettbewerbsföderalismus. Nur wenn es gelingt, wirksame Anreize
für die Länder zu schaffen, können sich die Wachstumskräfte in
Deutschland dauerhaft voll entfalten. Das jetzige System des
Finanzausgleichs wirkt dagegen in höchstem Maße
leistungshemmend: So verbleiben etwa dem Land Baden-Württemberg
von 1 Million Euro zusätzlichen Körperschaftsteuer-Einnahmen
lediglich 170.000 Euro, dem Saarland sogar nur 10.000 Euro.
Notwendig ist es, die Einnahmen- und Ausgabenautonomie der
Länder und damit deren Eigenverantwortung deutlich zu stärken.

Lauk: "Die Große Koalition bleibt in der Pflicht, die
Vereinbarungen des Koalitionsvertrages einzuhalten, auch wenn hierzu
noch ,dicke Bretter' gebohrt werden müssen.

Originaltext: Der Wirtschaftsrat der CDU
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=42899
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_42899.rss2

Pressekontakt:
Wirtschaftsrat der CDU e.V.
Erwin Lamberts
Pressesprecher
Luisenstraße 44
10117 Berlin
Tel.: 030/24087-301
Fax: 030/24087-305
E-Mail: pressestelle@wirtschaftsrat.de
e.lamberts@wirtschaftsrat.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

57969

weitere Artikel:
  • Jürgen Trittin und Andreas Pinkwart zu Gast bei "Studio Friedman" auf N24 / Am Donnerstag, 8. März 2007, um 23:30 Uhr Berlin (ots) - Morgen, am Donnerstag, 8. März 2007, empfängt N24-Moderator Michel Friedman Jürgen Trittin (Bündnis90/Die Grünen), Bundesumweltminister a. D. und stellvertretender Fraktionsvorsitzender, und Andreas Pinkwart (FDP), NRW-Minister für Innovation, Wissenschaft, Forschung und Technologie und stellvertretender Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen. Angesichts der drohenden Klimakatastrophe und der ständigen Gefahr, dass Russland Deutschland den Gas- und Ölhahn zudreht, diskutiert Michel Friedman mit seinen Gästen über das mehr...

  • Helmut Schmidt warnt vor einem neuen atomaren Zeitalter und kritisiert den Egoismus Amerikas Hamburg (ots) - Der ehemalige Bundeskanzler Helmut Schmidt warnt in der ZEIT vor einem "neuen atomaren Zeitalter" und kritisiert die USA für ihren Plan, in Polen und Tschechien Raketenabwehrsysteme zu installieren. "Für die USA als derzeit wichtigste Führungsmacht der Erde", schreibt Schmidt, "reicht es nicht aus, die Lage der Welt allein aus dem nationalen Blickwinkel amerikanischer Sicherheitsinteressen zu betrachten." Statt atomar abzurüsten, hätten die USA und Russland ihre Waffenarsenale modernisiert und gegen den Nichtverbreitungsvertrag mehr...

  • SoVD: Die Rente mit 67 diskriminiert Frauen Berlin (ots) - Zum Internationalen Frauentag am 8. März erklärt Brigitte Setzer-Pathe, Sprecherin der Frauen im Sozialverband Deutschland: Der Deutsche Bundestag wird einen Tag nach dem Internationalen Frauentag über die Einführung der Rente mit 67 abstimmen und damit auch über eine Regelung, die Frauen benachteiligt. Die Ausnahmeregelung, wonach Beschäftigte mit 45 Beitragsjahren noch im Alter von 65 Jahren in Rente gehen können, diskriminiert Frauen. Derzeit erreichen nur 3,7 Prozent der westdeutschen und 7,6 Prozent der ostdeutschen mehr...

  • Internationaler Frauentag: Jede fünfte Frau Gewaltopfer Jamann: "Jährlich hundertausende Frauen und Mädchen betroffen" / Hilfe in Sambia Bonn (ots) - "Ohne die aktive Rolle von Frauen wird es keinen Erfolg bei der Armutsbekämpfung geben", so Dr. Wolfgang Jamann, Hauptgeschäftsführer von CARE Deutschland im Vorfeld des internationalen Frauentages heute in Bonn. "Jede fünfte Frau wird in ihrem Leben mindestens einmal Opfer von Vergewaltigung oder versuchter Vergewaltigung", erklärt Jamann und bezieht sich dabei auf Informationen der Vereinten Nationen. In den Entwicklungsländern würden jedes Jahr hunderttausende von Frauen und Mädchen Opfer von Menschenhandel und Gewalt. mehr...

  • Einladung zur Pressekonferenz: Gesundheitsrisiko durch Gen-Mais belegt / Greenpeace und französische Wissenschaftler veröffentlichen Bewertung von Ratten-Fütterungsversuchen mit MON863 Berlin (ots) - Sehr geehrte Damen und Herren, wir möchten Ihnen eine neue Studie vorstellen, die das Gesundheitsrisiko des international als Lebens- und Futtermittel zugelassenen Gen-Maises Mais MON863 belegt. Der Mais geriet im April 2004 in die Schlagzeilen, nachdem die französische Zeitung "Le Monde" erstmals über Veränderungen im Blutbild und Organschäden von Ratten, die mit MON863 gefüttert wurden, berichtete. Gegen den Widerstand des Herstellers, des US-Agrarkonzerns Monsanto, konnte Greenpeace im Juni 2005 die Veröffentlichung der mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht