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Mädchen brauchen Schutz vor gewaltsamen Ritualen Weltfrauentag 2007: Plan informiert UN-Kommission über traditionelle Praktiken

Geschrieben am 07-03-2007

Hamburg (ots) - Traditionelle Rituale spielen in vielen Ländern
eine große Rolle im Übergang vom Kind- zum Erwachsensein. Es gibt
jedoch Praktiken, die Mädchen verletzen und einen groben Verstoß
gegen die Menschenrechte darstellen. Auf der diesjährigen Sitzung der
UN-Kommission über die Rechtsstellung der Frau (Commission on the
Status of Women) in New York informierte Plan die Delegierten über
schädigende Initiationsriten und forderte sie auf, sich entschieden
für den Schutz der Heranwachsenden einzusetzen.

"Mädchen erdulden während der Initiation oft unendliche Qualen.
Sie werden geschlagen, müssen hungern, sich entblößen oder werden gar
zum Geschlechtsverkehr gezwungen", schildert Beatrice Hamusonde,
Plan-Gender- und Kinderrechtsexpertin in Sambia, "die weibliche
Genitalbeschneidung wird bekämpft, ist aber leider nur ein Beispiel
der gewaltsamen Übergriffe auf die körperliche und seelische
Integrität der heranwachsenden Mädchen. Eine ganze Reihe von Bräuchen
verletzt die Kinderrechte und hat verheerende Konsequenzen, die
tödlich sein können. Wir brauchen Gesetze, die alle Formen von Gewalt
gegen Mädchen - auch solche im Namen von Tradition und Kultur -
verbieten und strafrechtlich ahnden."

In der Bewahrung traditioneller Praktiken spielen Autoritäten wie
Dorfälteste oder Beschneiderinnen eine wichtige Rolle. Sie bestimmen,
wie sich die Mädchen in der Gemeinschaft zu verhalten haben. Verstöße
gegen die vorgegebenen Regeln werden hart bestraft.

"Plan setzt sich gegen diese Gewalt ein und hilft, das Schweigen
über gewaltsame Rituale zu brechen. Gemeinsam mit einheimischen
Organisationen sensibilisieren Mitarbeiter die Gemeinden für die
Risiken der Bräuche", betont Dr. Anja Stuckert, Gender-Referentin von
Plan Deutschland, "positive, Identität stiftende und für die
Erziehung sinnvolle Elemente können so beibehalten, erniedrigende und
gewaltsame Praktiken aufgegeben werden. Wir brauchen die
gesellschaftliche Akzeptanz und die Unterstützung aller
Gemeindemitglieder. Nur so ist ein Umdenken und eine nachhaltige
Abkehr von gewaltsamen Traditionen möglich. Zusätzlich bedarf es
eines umfassenden Opferschutzes, Aufklärungskampagnen und Studien
über die verschiedenen Formen von Initiationsriten."

Die "Commission on the Status of Women" erarbeitet Empfehlungen
und Berichte zur Förderung der Frauenrechte und überreicht dem
Wirtschafts- und Sozialrat der Vereinten Nationen Vorschläge bei
besonders dringendem Handlungsbedarf.

Originaltext: PLAN INTERNATIONAL DEUTSCHLAND e.V.
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=18591
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_18591.rss2

Pressekontakt:
Pressestelle Plan International Deutschland e. V.

Ute Kretschmann, Tel.: 040 / 61140-152 , -251
ute.kretschmann@plan-international.org

Antje Schröder, Tel.: 040 / 61140-281,
antje.schroeder@plan-international.org


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