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Ministerpräsidentenentscheidung zugunsten des "Kompromisses" löst Probleme nicht - Rechtschreibfriede erst nach Beseitigung der Mängel möglich

Geschrieben am 30-03-2006

Weinstadt (ots) - Voraussichtlich werden die Ministerpräsidenten
auf ihrer heutigen Konferenz die Reform der Rechtschreibreform
einfach durchwinken. Der Verein für deutsche Rechtschreibung und
Sprachpflege (VRS) weist darauf hin, daß mit diesem angeblichen
Kompromiß kein Rechtschreibfriede erreicht werden kann. Hans
Zehetmair, Leiter des Rates für deutsche Rechtschreibung, hat diesen
Kompromiß als politisch einzig mögliche Lösung verteidigt. Dies mag
für die Verhältnisse im Rat zutreffen. Grammatikverstöße,
Sinnentstellungen, willkürliche Unsystematik und erhöhte Fehlerzahlen
an den Schulen erfordern eine andere Lösung: Rückkehr zu den
bewährten Schreibweisen.

Wenn die Politik darauf besteht, etwas für richtig zu erklären,
was nach der Grammatik falsch ist, beweist dies, daß es falsch war,
die Politik mit dieser Aufgabe zu betrauen.

In der deutschen Sprachgemeinschaft lehnt eine überwältigende
Mehrheit die Rechtschreibreform ab. Der Kompromiß im Rat, in dem
Reformbefürworter die Mehrheit haben, ist demokratisch
bedeutungslos.

Die Unterschriftensammlung des Deutschen Elternvereins e. V., der
Aufruf der 22 Bürgerinitiativen und der gestrige Appell von
Schriftstellern, Rechtswissenschaftlern sowie der Bayerischen
Akademie der Schönen Künste an die Ministerpräsidenten bestätigen
dies.

Ein weiterer Aspekt sind die auch nach der Reform der Reform
verbliebenen inneren Widersprüche, diese erfordern umfassende
Korrekturen, schon deshalb kann die heutige Fassung nicht als
Abschluß des Reformwerkes angesehen werden.

Die Ministerpräsidenten haben es in der Hand, ob der Reformneubau
weiterhin ein Sanierungsfall bleibt, oder ob mit der Rückkehr ins
vertraute und vor allem funktionsfähige Heim der bewährten
Schreibweisen Probleme und Widersprüche auf einen Schlag beseitigt
werden.

Was hindert die Ministerpräsidenten, das Volk zu vertreten,
anstatt der Minderheit von unter 10% der Reformbefürworter willfährig
zu sein?

Der VRS wendet sich entschieden gegen Manipulationen an der
Sprache aus ideologischen Gründen oder wirtschaftlichen Interessen.
Es ist einer Sprachkultur unwürdig, ständig künstlich Neuerungen
einzuführen, nur um diese vermarkten zu können.

Wer sich mit dem Gedanken an die Rückkehr zur klassischen
Rechtschreibung nicht anfreunden mag und weiterhin meint, wir
benötigten eine Aufsicht über die Entwicklung unserer Sprache, könnte
doch mit uns zumindest darin übereinstimmen, daß diese Aufgabe in
unabhängige Hände gelegt werden sollte, damit alle theoretischen und
praktischen Aspekte Gehör und Berücksichtigung finden, sowie
Entscheidungen ohne vorherrschenden Einfluß von Ideologie und Kommerz
möglich werden.

Pressemitteilung des Vereins für deutsche Rechtschreibung und
Sprachpflege e. V. (VRS)

Abdruck honorarfrei - Beleg erbeten!


Originaltext: VRS e.V.
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=61547
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_61547.rss2


Pressekontakt:

Elke Philburn, Pressesprecherin des VRS
www.vrs-ev.de/vorstand.php#philburn
pressesprecher@vrs-ev.de


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