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WAZ: Kandidatur angemeldet: Ein harter Weg für Hillary Clinton - Leitartikelk von Markus Günther

Geschrieben am 21-01-2007

Essen (ots) - Ist Amerika reif für eine Frau im Amt des
Präsidenten? Aber klar! Das ist in den USA gar nicht so viel anders
als in Deutschland auch: Vorher wird endlos darüber philosophiert und
palavert, warum es eine Frau eigentlich nicht schaffen kann. Man kann
sich das halt, solange es das noch nie gab, nicht so recht
vorstellen: eine Bundeskanzlerin, eine US-Präsidentin. Aber wenn es
dann erst einmal so weit ist, ist es sehr schnell sehr normal.

Auf dem (Rück-) Weg ins Weiße Haus stehen für Hillary Clinton
noch viele Hürden, an denen sie stolpern kann, doch ihre
Präsidentschaftskandidatur wird nicht daran scheitern, dass sie eine
Frau ist. Ein viel größeres Problem ist zunächst einmal der
innerparteiliche Wettkampf um die Kandidatur: Schon jetzt wollen
sieben Politiker der Demokraten antreten, am Ende könnte es ein
Dutzend sein. Frühe Favoriten, wie jetzt Hillary Clinton, sind dabei
naturgemäß das Lieblingsziel der Verfolgertruppe.

Hinzu kommt, dass die Parteibasis, die über die Kandidatur
entscheidet, "linker" ist als der typische Wähler der Demokratischen
Partei. Die Senatorin Hillary Clinton, die in den letzten Jahren
versucht hat, sich als Politikerin der Mitte zu etablieren, könnte es
dabei besonders schwer haben, denn links von ihr stehen ihre
gefährlichsten Konkurrenten: John Edwards und Barack Obama. Beide
sind in ihrer Kritik der Regierung Bush viel heftiger als die frühere
First Lady, und beide machen kräftig Stimmung gegen Bushs
Irak-Politik.

Also ist Hillary Clinton doch chancenlos? Keinesfalls. Sie bringt
wertvolle Pluspunkte mit: Als eine der prominentesten Frauen der Welt
hilft ihr schon allein ihre Berühmtheit (etwa wenn es darum geht,
Wahlkampfspenden einzutreiben), und mit Bill Clinton hat sie den
besten Wahlkampfhelfer, den man sich vorstellen kann.

Ob Hillary Clinton Präsidentin wird, lässt sich heute
seriöserweise nicht voraussagen. Die Kandidatur des Medien- und
Publikumslieblings Barack Obama macht die Dinge für Hillary Clinton
komplizierter, denn um Geld und Stimmen kämpft er - wie sie selbst
auch - vor allem bei jüngeren Wählern, Frauen und Schwarzen. Doch bei
aller momentanen Begeisterung ist Barack Obama ein unbeschriebenes
Blatt und Hillary Clinton ein Markenname der amerikanischen Politik.
Und schließlich: Ist Amerika eigentlich reif - also bereit, offen -
für den ersten schwarzen Präsidenten? So ganz sicher ist sich da
niemand. Der subtile Rassismus in den USA ist sicher stärker als die
subtile Frauenfeindlichkeit.

Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=55903
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_55903.rss2

Pressekontakt:
Rückfragen bitte an:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Thomas Kloß
Telefon: (0201) 804-8975
zentralredaktion@waz.de


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