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LVZ: Horst Köhler/ARD-Deutschlandtrend

Geschrieben am 05-01-2007

Leipzig (ots) - Köhlers Credo
Von André Böhmer
Mit Ehrlichkeit und Geradlinigkeit lässt sich also doch noch punkten.
Diese Erfahrung macht gerade der Bundespräsident. 82 Prozent der
Bürger sind mit der Arbeit von Horst Köhler zufrieden. Der höchste,
je im ARD-Deutschlandtrend für ihn gemessene Wert ist eine deutliche
Aussage. Sie spricht für den politischen Quereinsteiger und gegen die
politisch Etablierten der Republik.
Gleich zweimal verweigerte das Staatsoberhaupt seine Unterschrift
unter Gesetze. Und verärgerte damit nicht nur die Koalition, sondern
vor allem Kanzlerin Merkel. Die hatte konsequent den Politfrischling
gegen den Widerstand in den eigenen Reihen durchgesetzt. Jetzt muss
Merkel mit Köhlers Konsequenz klarkommen. Notfalls auch unbequem,
lautet sein Motto. Je stärker die Skepsis in Regierungskreisen, desto
mehr scheint er sich dabei auf die Zustimmung in der Bevölkerung
verlassen zu können.
Da steht also einer an der Spitze des Staates, der sich partout nicht
rundschleifen lässt. Ein Typ mit Ecken und Kanten, aber mit einer
klaren Haltung. In Zeiten, in denen ein bayerischer Ministerpräsident
erst ja, dann nein, und letzten Endes vielleicht doch ja zur
Gesundheitsreform sagt, ist der Bundespräsident im babylonischen
Sprachgewirr des Politikbetriebes für viele die letzte verlässliche
Bastion geblieben. Keiner, der heute die Blockade und morgen den
Aufbruch verkündet, sondern einer, der sich selbst noch treu bleibt.
Und seine Meinung gegen alle Widerstände vertritt.
Köhlers Credo, sich in den laufenden Politikbetrieb mit deutlichen
Ermahnungen an die Regierenden einzumischen, wird also erkennbar
honoriert. Das jüngste Ergebnis der Meinungsforscher ist auch eine
Antwort auf die erst kürzlich veröffentlichte Umfrage, die den
Deutschen eine beunruhigende Demokratie-Müdigkeit attestierte. Nimmt
man die aktuelle Verwirrung um die Umsetzung der Gesundheitsreform,
muss sich niemand darüber wundern. Der weit verbreitete Ärger über
das Hü und Hott bei einem der wichtigsten Regierungsvorhaben ergibt
zugleich ein Erklärungsmuster für die Popularität des
Bundespräsidenten. Schön für ihn, aber peinlich für die Koalition.

Originaltext: Leipziger Volkszeitung
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=6351
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_6351.rss2

Pressekontakt:
Rückfragen bitte an:
Leipziger Volkszeitung
Redaktion

Telefon: 0341/218 11558


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