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Märkische Oderzeitung: Die "Märkische Oderzeitung" sendet Ihnen vorab eine nachrichtliche Zusammenfassung sowie Auszüge aus einem Interview mit Polens Botschafter Marek Prawda.

Geschrieben am 19-12-2006

Frankfurt/Oder (ots) - 1. Nachricht:
Polens Botschafter sieht Vertrauenskrise

Polens Botschafter Marek Prawda sieht angesichts der
Entschädigungsklagen deutscher Vertriebener vor dem Europäischen
Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg und anderer Probleme eine
"Vertrauenskrise" in den Beziehungen beider Länder. In einem
Interview mit der "Märkischen Oderzeitung" (Mittwochausgabe) erklärte
der Diplomat, dass die Vertriebenen-Forderungen für sein Land "weder
politisch und moralisch akzeptabel, noch juristisch durchsetzbar"
seien. Es sei jedoch "für uns wichtig, dass die Bundesregierung ihre
ablehnende Position zu den Entschädigungsforderungen bekräftigt hat".
Jetzt käme es darauf an, dass beide Länder eine gemeinsame Antwort
auf das Problem fänden. Wie diese aussehen könnte, ließ Prawda offen.

2. Auszüge aus dem Interview:
Märkische Oderzeitung: Herr Botschafter Prawda, die von der
"Preußischen Treuhand" erhobenen Entschädigungsforderungen wurden von
Polens Staatspräsident Lech Kaczynski als "Bedrohung für die
deutsch-polnischen Beziehungen" bezeichnet. Welche Reaktionen Ihres
Landes sind zu erwarten?
Die Entschädigungsforderungen sind kein neues Problem, sie sind für
Polen weder politisch und moralisch akzeptabel noch juristisch
durchsetzbar. Die Klagen sind ein ernsthaftes Problem. Dies hat auch
der polnische Ministerpräsident so eingeschätzt. Es ist uns wichtig,
dass die Bundesregierung ihre ablehnende Position zu den
Entschädigungsforderungen bekräftigt hat. Das Problem betrifft unsere
beiden Länder und wir hoffen eine gemeinsame Antwort darauf zu
finden. Ich würde also vorschlagen, dass wir für dieses Gespräch
darüber keine vorschnellen Einschätzungen oder Prognosen erstellen.
Das Image Polens in Deutschland hatte aber bereits seit dem
Amtsantritt der neuen Regierung in Warschau gelitten. Haben Sie
Vorstellungen, wie Sie es als Botschafter verbessern können?
Ich würde das Image-Problem als beiderseitiges sehen. Tatsächlich
haben wir ein interessantes, aber auch schwieriges Jahr in unseren
Beziehungen erlebt. Ich habe mir als eine meiner Aufgaben gestellt,
dass wir aus der Vertrauenskrise herauskommen. Diese halte ich
derzeit für das Kernproblem unserer Beziehungen. Das Image-Problem
ist nur eine Begleiterscheinung davon.
Ist es nicht ein Problem, dass ausgerechnet die Menschen in
Deutschland, die Polen freundlich gesinnt sind, von der Entwicklung
enttäuscht sind?
Ich glaube schon, dass der Besuch unseres Ministerpräsidenten in
Berlin Ende Oktober und auch die Teilnahme unseres Präsidenten am
Gipfel des "Weimarer Dreiecks" zu einer Atmosphäre beigetragen haben,
in der wir wieder einen intensiven Dialog führen können. Die
Regierungschefs haben über die Probleme gesprochen, die zu der
Vertrauenskrise geführt haben, zum Beispiel die Energiesicherheit.
Und wir hatten den Eindruck, dass die Bundeskanzlerin viel
Verständnis für die spezifischen Probleme Polens in dieser Frage
gezeigt hat.

Originaltext: Märkische Oderzeitung
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=55506
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_55506.rss2

Pressekontakt:
Rückfragen bitte an:
Märkische Oderzeitung
CvD

Telefon: 0335/5530 563
cvd@moz.de


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