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Rheinische Post: Karsai muss handeln

Geschrieben am 23-03-2006

Düsseldorf (ots) - Von Godehard Uhlemann

Ist der Übertritt zum Christentum oder die Abkehr vom Islam ein
Fall für die Psychiatrie? Wohl kaum. Doch genau an diesen Ausweg
denkt ein afghanischer Minister, um den Religionsübertritt eines
Landsmannes juristisch einigermaßen akzeptabel zu lösen. Die nicht
islamische Welt ist empört über das drohende Todesurteil für Abdul
Rahman, der seinen Glauben wechselte, was er nach dem islamischen
Recht der Scharia nicht darf. Sollte er deswegen zum Tode verurteilt
werden, was strenggläubige Moslems fordern, bliebe ihm der Weg der
Berufung. Doch ein Todesurteil müsste letztlich Staatspräsident
Karsai unterzeichnen, der Mann, der mit Hilfe des Westens Afghanistan
modernisieren und vor allem demokratisieren möchte. Auf Karsai läuft
am Ende alles zu.
An diesem Punkt muss westliche Selbstkritik einsetzen. Staaten wie
Afghanistan mit archaischen Strukturen und zum Teil alter
Taliban-Justiz lassen sich nicht von oben umkrempeln. Diese
Revolution im Denken muss an der Basis beginnen, um in den Köpfen der
Menschen verankert zu werden. Das verlangt Zeit. Die Justiz ist
unabhängig. Das haben Demokraten immer gefordert und in der neuen
Verfassung verankert. Wenn sie jetzt zu viel Druck erzeugen,
beschädigen sie ihre eigene Glaubwürdigkeit.

Originaltext: Rheinische Post
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=30621
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_30621.rss2

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Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303


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