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Hakki Keskin: Der Koran verbietet jeglichen Zwang in Glaubensfragen

Geschrieben am 23-03-2006

Berlin (ots) - Zum Prozess gegen den zum christlichen Glauben
konvertierten Abdul Rahman in Afghanistan erklärt Hakki Keskin, DIE
LINKE.:

Den Pressemeldungen der vergangenen Tage zufolge droht dem
41-jährigen Abdul Rahman in Afghanistan die Todesstrafe, weil er vom
Islam zum christlichen Glauben konvertiert ist. Ich bin tief bestürzt
darüber, dass ihm in dieser Angelegenheit offenbar von Gerichts wegen
sogar die Todesstrafe droht.

Dieser Fall hat eine Welle der Diskussion ausgelöst, wie der Islam
mit Glaubensübertritten in eine andere Religion umgeht. Ich möchte
hier ausdrücklich mit Bezugnahme auf die Presseerklärung der
Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) betonen,
dass der Islam jeglichen Zwang in Fragen der Glaubensausübung
verbietet (Koran, Sure 2: 256). Somit sieht der Koran im Falle eines
Religionswechsels definitiv keine Todesstrafe vor.

Die eigenmächtige Interpretation des Islams in Afghanistan und
womöglich anderswo steht nicht im Einklang mit der islamischen Lehre.
Es bleibt festzuhalten, dass diejenigen afghanischen Politiker und
Gerichte, die Konvertiten hart bestrafen wollen, ihre vermeintliche
Berechtigung hierfür aus ihren rein subjektiven Auslegungen und
Interpretationen von überlieferten Aussagen nehmen. Ich bin
allerdings überrascht, dass in der Presseberichterstattung zu diesem
Thema die Stellungnahmen einer renommierten und politisch neutralen
Institution wie der D.I.T.I.B nicht berücksichtigt werden.

Im Fall von Abdul Rahman wird noch einmal die Notwendigkeit des
Laizismus deutlich. Religion darf lediglich im Privaten ausgelebt
werden und hat im staatlichen Handeln keine Rolle zu spielen. Die
Türkei, deren Bevölkerung mehrheitlich muslimisch ist, deren
Staatssystem aber auf genau diesem Grundsatz beruht, kann in dieser
Frage für andere muslimische Länder beispielgebend sein.

Originaltext: Die Linke.PDS
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=41150
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_41150.rss2

DIE LINKE.
Fraktion im
Bundestag
Hendrik Thalheim
Tel.: 030/22752800
Mobil: 0172/3914261
Mail: pressesprecher@linksfraktion.de


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