(Registrieren)

Umweltminister Gabriel warnt vor Staatsinterventionen auf dem Energiemarkt / Europas Rolle als Wirtschaftsmacht Thema auf dem XII. Europa Forum Berlin

Geschrieben am 03-12-2006

Berlin (ots) - Bundesumweltminister Sigmar Gabriel hat vor
vorschnellen Staatseingriffen auf dem Energiemarkt gewarnt. Er
dämpfte Hoffnungen, dass durch eine europäische Öffnung der
Stromnetze in Deutschland die Strompreise sinken werden. Europa müsse
sich hingegen vielmehr auf seine Stärken konzentrieren. "Der Kern
einer europäischen Vorreiterrolle müssen Innovationen sein und die
Fähigkeit diese in bestehende Systemstrukturen zu integrieren",
forderte Sigmar Gabriel auf dem XII. Europa Forum Berlin der BMW
Stiftung Herbert Quandt. Insbesondere durch eine Verbesserung der
Energieeffizienz könnten der Energieverbrauch gesenkt und somit die
Kosten für jeden Einzelnen reduziert werden.

Bereits am heutigen Vormittag standen die internationalen
Wirtschafts- und Handelsbeziehungen auf der Tagesordnung. Mit Blick
auf die in der Sackgasse steckenden Doha-Verhandlungen forderte der
Minister für Handel und Industrie der Republik Singapur, Lim Hng
Kiang, in Zukunft verstärkt auf bilaterale Abkommen zu setzen.
Bilaterale Handelsabkommen seien als Ergänzung und nicht als Ersatz
für mutlilaterale Verträge zu verstehen.

Unterstützung erhielt der Handelsminister vom
Aufsichtsratsvorsitzenden der Siemens AG, Heinrich von Pierer. "Wenn
wir verhindern wollen, dass wir an die Wand gedrängt werden, dann
müssen wir zu mehr Wachstum kommen", forderte von Pierer.
Selbstverständlich wäre der erfolgreiche Abschluss der Doha-Runde
eine positive Nachricht. Doch die Europäische Union müsse ihre
Politik auch verstärkt auf bilaterale Beziehungen ausrichten. Aus dem
Kreis der Konferenzteilnehmer wurden jedoch auch Zweifel geäußert, ob
ein Paradigmenwechsel in der Handelspolitik der Europäischen Union
nicht mehr schade als nütze. Bilaterismus sei auch eine Form des
Protektionismus. Insbesondere kleinere Länder hätten darunter zu
leiden.

Am gestrigen Freitagnachmittag stand die Balkan-Region im
Mittelpunkt der Diskussionen. Der Sondergesandte des
UN-Generalsekretärs für den Kosovo, Martti Ahtisaari, forderte mit
Blick auf den Balkan, dass "die Erweiterung der Europäischen Union
nicht gestoppt werden darf, denn es gibt keine Alternative". Man
dürfe nicht zulassen, dass der westliche Balkan zu einer Region der
Unbeständigkeit werde. Auch Erhard Busek, Sonderkoordinator des
Stabilitätspaktes für Südosteuropa, machte sich für eine Fortsetzung
der Erweiterungspolitik stark. Die Europäische Union habe von jeder
Erweiterungsrunde gelernt, so dass vergangene Fehler bei der Aufnahme
weiterer Staaten nicht mehr wiederholt werden würden. Die kroatische
Staatssekretärin für Europäische Integration, Marija Pejcinovic
Buric, stellte fest: "Ein stabiles und prosperierendes Europa werde
es erst geben, wenn auch die Balkanstaaten Mitglied der Europäischen
Union sind."

In einer Festrede am Freitagabend betonte Günter Verheugen,
Vizepräsident und Handelskommissar der Europäischen Kommission, dass
die Fortsetzung der Erweiterungspolitik einen Stabilitätsexport
darstelle. Deswegen müsse man auch mit der Türkei weiter den
Verhandlungsweg beschreiten. Sollte es zu einem türkischen Beitritt
kommen, sei er sich sicher, dass es sich dann um eine andere Türkei
handele, als wir sie heute kennen.

Die BMW Stiftung Herbert Quandt veranstaltet jährlich das Europa
Forum Berlin mit internationalen Vertretern aus Politik, Wirtschaft,
Wissenschaft und Medien. Die zweitägige Konferenz zum Thema "Europas
Verantwortung in der Welt - Erwartungen von außen" endete am heutigen
Samstagnachmittag.

www.european-forum-berlin.com
www.bmwstiftunghq.com


Originaltext: BMW Stiftung Herbert Quandt
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=50669
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_50669.rss2


Pressekontakt:
fischerAppelt Kommunikation
Sylvia Ratzlaff
Tel.: +49 (0)89 74 74 66 35
E-Mail: syr@fischerAppelt.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

43045

weitere Artikel:
  • AWO: "Ein wichtiges Zeichen für das Ehrenamt in Deutschland" / Bürgerschaftliches Engagement in Deutschland soll nach Ankündigung des Bundesfinanzministers gestärkt werden Bonn (ots) - "Dies ist ein wichtiges Zeichen für das Ehrenamt in Deutschland", so der AWO Bundesvorsitzende Wilhelm Schmidt anlässlich der öffentlich gewordenen Pläne des Bundesfinanzministers Peer Steinbrück zur Förderung gemeinnütziger Tätigkeiten in Deutschland. Die AWO, als Spitzenverband der Freien Wohlfahrtspflege mit über 100.000 Ehrenamtlichen, hat seit Jahren und immer wieder auf "eine Verbesserung der rechtlichen wie finanziellen Rahmenbedingungen und der spürbaren Entwicklung einer Anerkennungskultur für Ehrenamtliche hingewiesen mehr...

  • Oskar Lafontaine: Regierungsamtlich festgestellt - Bundesregierung schröpft das Volk Berlin (ots) - Zur Feststellung der Bundesregierung, dass die Unternehmen in Form von Steuergeschenken und Subventionen durch Rot-Grün und die Große Koalition um gut 33,6 Milliarden Euro entlastet wurden, während die privaten Haushalte allein 2007 mit 30 Milliarden zusätzlich belastet werden, erklärt der Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE., Oskar Lafontaine: Es ist jetzt regierungsamtlich: Die Bundesregierung schröpft das Volk, während sie den Unternehmen und vornehmlich den großen Konzernen Milliarden in die Taschen stopft. Die verheerende mehr...

  • LVZ: Ladenschluss: Verdi kündigt Verfassungsklage an Leipzig (ots) - Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi gibt sich auch nach dem vielerorts verkaufsoffenen ersten Adventssonntag beim Thema Ladenschluss nicht geschlagen. Laut Verdi-Einzelhandelsexperte Ulrich Dalibor plant die Gewerkschaft eine Verfassungsklage, da der Familienschutz, die Nachtruhe und der besondere Schutz von Sonn- und Feiertagen gefährdet seien. "Es kann gut sein, dass es zu einer Verfassungsklage kommt, da wesentliche Verfassungspunkte im Gesetzgebungsverfahren missachtet worden sind", kündigte Dalibor in der "Leipziger mehr...

  • Westdeutsche Zeitung: Gut gedacht - falsch gemacht = Von Martin Vogler Düsseldorf (ots) - Was ist das denn? Plötzlich will uns der Finanzminister zum Jahresbeginn ein Steuergeschenk machen, über das sich zumindest Millionen ehrenamtlich Tätige und Spender freuen. Eigentlich sind wir ja Gegenteiliges gewöhnt: Zum gleichen Termin steigt die Mehrwertsteuer für viele Produkte um drei Prozentpunkte. Ab Januar werden vor allem Berufstätige zumeist deutlich weniger netto verdienen, weil sie unter der gekürzten Kilometerpauschale und den gestrichenen Abzugsmöglichkeiten für ein häusliches Arbeitszimmer besonders mehr...

  • Märkische Oderzeitung: Zum Parteitag der Grünen: Frankfurt/Oder (ots) - Beide Vorsitzende wiedergewählt, die wichtigsten Anträge durchbekommen und den Klimakillern den Kampf angesagt - bei den Grünen alles im grünen Bereich? Nicht ganz, wie schon das schlechte Wahlergebnis für das Spitzenduo Roth/Bütikofer zeigt. Der Streit um das neue Logo, das von oben durchgedrückt werden sollte und nach Protesten zurückgezogen wurde, steht für den Frust vieler Parteimitglieder. Originaltext: Märkische Oderzeitung Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=55506 Pressemappe mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht