(Registrieren)

Gezerre ums EPLA - KMU unzufrieden mit ICT Taskforce

Geschrieben am 29-11-2006

Hamburg (ots) -

Die EU-Kommission präsentierte heute die Ergebnisse der "ICT
Taskforce", einer Projektgruppe zu Informations- und
Kommunikationstechnologien.

Die Unternehmerinitiative patentfrei.de kritisiert die
vorgestellten Empfehlungen zur Reform des Patensystems als einseitige
Vorschläge im Interesse von Grossunternehmen.

patentfrei.de hatte sich zuvor an der Arbeitsgruppe "Geistiges
Eigentum und Wettbewerb" (IPR-AG) beteiligt. Mit den heute
vorgestellten Ergebnissen zeigte sich patentfrei jedoch alles andere
als zufrieden.

patentfrei.de bemängelt, dass Bedenken von KMU über die Auswüchse
des Patentsystems durch Softwarepatentierung ebensowenig Beachtung
gefunden haben wie Kritik an den kursierenden Vorschlägen zur Reform
des Patentsystems. Die Beiträge von patentfrei.de haben weder Eingang
in die offiziellen Empfehlungen der IPR-AG noch in den Gesamtbericht
der Taskforce gefunden.

Dirk Hillbrecht, Vertreter der patentfrei-Initiative in
Niedersachen: "Authentische Äußerungen der KMU, die die
wirtschaftliche Mehrheit in Europa darstellen, wurden in separate
Kapitel ausgegliedert und erfahren in den offiziellen Ergebnissen
keine Beachtung." Es sei nicht zu erkennen, wie die Aussagen zu den
notwendigen Reformen des Patentsystems mit den Interessen der KMU der
Softwarebranche übereinstimmen: "Wir brauchen Schutz vor Patenten,
nicht durch Patente", so Hillbrecht.

Ebenso sieht es Johannes Sommer, Hamburger Vertreter der
Initiative: "Die Kritik mehrerer Teilnehmer an der
Softwarepatent-Erteilungspraxis des Europäischen Patentamtes (EPA)
wird im Taskforce-Bericht überhaupt nicht thematisiert. Stattdessen
wird ein Konsens über die angeblich von der Arbeitsgruppe gewünschte
Etablierung des EPLA vorgetäuscht, der in Wahrheit unter den
Teilnehmern der Gruppe nicht existiert."

Gerade der Umstand, dass sich der Report für die Umsetzung eines
Vorschlages der Europäischen Patentorganisation (EPO) zur Errichtung
eines Europäischen Höchstgerichtes für Patentstreitigkeiten (EPLA)
ausspricht, ist für die Unternehmerinitiative inakzeptabel.
Nach Einschätzung von patentfrei.de hätte die Etablierung des EPLA
noch weitreichendere Auswirkungen auf die rechtliche Durchsetzbarkeit
von Softwarepatenten als die 2005 abgelehnte
Softwarepatentrichtlinie. Dies würde für kleine und mittelständische
Unternehmen existenzbedrohende Haftungsrisiken mit sich bringen, da
die 30.000 - 50.000 bereits illegitim erteilten Softwarepatente
nahezu jede Software zum juristischen Minenfeld machen würden.

patentfrei.de sieht im erdrückenden Übergewicht von
Großunternehmen in der Taskforce die Ursache für die unausgewogene
Darstellung der Branchenmeinung über das Patentproblem im
Softwarebereich. So konnte die Initiative nur durch zahlreiche
Proteste beim Taskforce-Beauftragten der EU-Kommission erreichen,
dass die eigenen Kommentare vom Koordinationsstab der Arbeitsgruppe
in halbwegs akzeptabler Form in den Report aufgenommen wurden. Mit
einer Dokumentation ihrer Mitarbeit in der Arbeitsgruppe gibt
patentfrei.de einen Einblick in die Abgründe des Lobbyismus in der
EU.

patentfrei.de appelliert an alle KMU, durch Unterzeichnung der von
der Initiative formulierten "Gemeinsamen Erklärung gegen
Softwarepatentierung" deutlich Stellung gegen die Legitimierung von
Softwarepatenten zu beziehen.

Originaltext: patentfrei.de / Unternehmer gegen Softwarepatentierung
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=58535
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_58535.rss2

Pressekontakt:
patentfrei.de / Unternehmer gegen Softwarepatentierung
c/o Sommer Communication
Inhaber Johannes Sommer
Kuhmühle 4
22087 Hamburg

Initiator und V.i.S.d.P.: Dipl.-Phys. Johannes Sommer
Tel.: 040 / 411 67 97-0
Fax: 040 / 22 75 76 52
Web: www.patentfrei.de
E-Mail: mail@patentfrei.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

42231

weitere Artikel:
  • stern: Bundesregierung verschiebt Speicherung von Fingerabdrücken Hamburg (ots) - Die Bundesregierung hat die geplante Fingerabdruckspeicherung in Reisepässen um acht Monate verschoben. Das berichtet das Hamburger Magazin stern in seiner am Donnerstag erscheinenden Ausgabe. Statt wie bisher geplant im März 2007 soll die Speicherung der Fingerabdrücke in den neuen elektronischen Reisepässen nun erst im November 2007 beginnen. In bis zu 50 ausgewählten Meldestellen sollen Passantragssteller aber bereits zwischen März und Ende Juni 2007 ihre Fingerabdrucke speichern lassen, um damit Testpässe herzustellen. mehr...

  • Generationenvielfalt als Chance sehen / Kolpingwerk begrüßt Aktion 50plus der Bundesregierung Köln (ots) - "Unternehmen müssen die Nutzung der Generationenvielfalt als Chance sehen. Aufgabe der Politik ist es, diesen Umdenkungsprozess zu beleiten." Mit diesen Worten begrüßt Ulrich Benedix, Mitglied des Kolping-Bundesvorstandes die Initiative 50plus der Bundesregierung, die heute in Berlin gestartet wird. 50plus will einen Beitrag dazu leisten, dem demographischen Wandel zu begegnen und die sozialen Sicherungssysteme zukunftsfest zu machen. Die Beschäftigung mit älteren Arbeitnehmern ist auch dem Kolpingwerk ein wichtiges Anliegen. mehr...

  • Rentenprognose der Regierung fern ab der Realität Köln (ots) - Das Deutsche Institut für Altersvorsorge (DIA) hat den heute veröffentlichten Rentenversicherungsbericht der Bundesregierung einer kritischen Analyse unterziehen lassen. Laut Rentenversicherungsbericht sollen die gesetzlichen Renten von 2007 bis 2020 um rund 21 Prozent zulegen. Das entspräche einer durchschnittlichen Steigerungsrate von 1,4 Prozent pro Jahr (von 2000 bis 2006 waren es nur 0,9 Prozent pro Jahr). Der Rentenbeitragssatz soll bis 2020 nicht über 20 Prozent steigen und damit im Verlauf der nächsten 13 Jahre mehr...

  • NABU: Gutachten belegt rückschrittliche deutsche Position zur Abfallrahmenrichtlinie Berlin (ots) - Anlässlich der geplanten Novellierung der EU-Abfallrahmenrichtlinie hat der NABU die Bundesregierung davor gewarnt, die Vorreiterrolle Deutschlands bei der Entsorgung und Verwertung von Abfällen aufs Spiel zu setzen. Ein Teil der deutschen Vorschläge zur Änderung der europäischen Abfallgesetzgebung würden sowohl auf Bundes- wie auf EU-Ebene zu einer Rolle rückwärts in der Umweltpolitik führen. Zu diesem Ergebnis kommt ein vom NABU in Auftrag gegebenes 34-seitiges Gutachten des EU-Umweltrechtsexperten Prof. Dr. Ludwig Krämer. mehr...

  • Freie Presse (Chemnitz): Wulff: Ministerpräsidenten müssen mehr für CDU-Profil tun - Union kann von SPD lernen - Frage nach Kronprinzen eine "Phantomdebatte" Chemnitz (ots) - Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff (CDU) hat eine stärkere Einbindung der Regierungschefs von CDU und CSU in die Auseinandersetzung mit den Sozialdemokraten gefordert. Die Länderchefs der Union müssten mehr für das Profil der Partei tun, weil sie nicht in die Räson der Koalition eingebunden seien, sagte Wulff in einem Interview mit der Chemnitzer "Freien Presse" (Mittwochausgabe). "Die CDU muss sich über eines klar werden: Sind die Ministerpräsidenten ein Problem, und hätten wir lieber weniger, oder sind mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht