(Registrieren)

Das Recht auf Religionswechsel muss es geben EKD tritt für Freiheit und Lebensrecht von Abdul Rahman ein

Geschrieben am 22-03-2006

Hannover (ots) - Ohne Religionsfreiheit gibt es keine
Menschenrechte. Dies erklärte am heutigen Mittwoch, 22. März, der
Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD),
Bischof Wolfgang Huber, im Blick auf das Verfahren gegen Abdul
Rahman. Religionsfreiheit schließe auch das Recht ein, die Religion
zu wechseln. Deshalb müsse es gegen das Vorhaben, einen Christen zum
Tode zu verurteilen, weil er sich zu seinem Glauben bekennt,
schärfsten Protest geben. Wolfgang Huber forderte die Menschen jeder
Religionszugehörigkeit auf, für das Leben von Abdul Rahman
einzutreten.

Nach Medienberichten ist der Afghane Abdul Rahman vor sechzehn
Jahren, offenbar im Zusammenhang mit seiner Tätigkeit für eine
internationale Hilfsorganisation, zum christlichen Glauben
übergetreten. In Afghanistan ist er nun deswegen angeklagt und soll
zum Tod verurteilt werden. Ihm werde damit die Inanspruchnahme der
Religionsfreiheit als todeswürdiges Verbrechen vorgeworfen.

Wo es verboten sei, die Religion zu wechseln, werde auch die
Freiheit der Religion geleugnet, sagte der Vorsitzende des Rates.
Wenn Religionswechsel sogar mit der Todesstrafe bedroht werde, sei
jede Grenze überschritten. Deshalb trete die evangelische Kirche für
die Freiheit und das Lebensrecht von Abdul Rahman ein. Huber erinnert
an die vom Zentralrat der Muslime in Deutschland 2002 veröffentlichte
Islamische Charta. Dort heißt es ausdrücklich, dass die im Zentralrat
vertretenen Muslime das Recht akzeptierten, die Religion zu wechseln,
eine andere oder gar keine Religion zu haben.

Wolfgang Huber erinnert in diesem Zusammenhang, dass vor einem
Jahr die Christin Zarah Kameli aus Deutschland in den Iran
abgeschoben werden sollte, obwohl ihr dort Vergleichbares gedroht
habe wie jetzt Abdul Rahman in Afghanistan. Das christliche
Bekenntnis sei kein Abschiebungshindernis, war in der damaligen
Diskussion zu hören. Wer in diesen Tagen gegen die drohende
Todesstrafe für Abdul Rahman protestiere, müsse auch anerkennen, dass
Menschen nicht in ein Land abgeschoben werden könnten, in dem sie
wegen ihres religiösen Bekenntnisses an Leib und Leben bedroht sind.

Hannover/Berlin, 22. März 2006
Pressestelle der EKD
Christof Vetter

Hinweis:
Der Vorsitzende des Rates der EKD, Bischof Wolfgang Huber, wird sich
dazu in der morgigen Ausgabe des Tagesspiegels (Berlin) ausführlich
in einem Namensbeitrag äußern. Der Tagesspiegel wird dazu im Lauf des
Nachmittags eine Agenturmeldung verbreiten.

Originaltext: EKD Evangelische Kirche in Deutschland
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=55310
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_55310.rss2

Evangelische Kirche in Deutschland
Hans-Christof Vetter
Herrenhäuser Strasse 12
D-30419 Hannover
Telefon: 0511 - 2796 - 269
E-Mail: christof.vetter@ekd.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

4215

weitere Artikel:
  • Steinbach: Afghanisches Gericht muss sich im Fall Rahman an geltendes Völkerrecht halten Berlin (ots) - Anlässlich von Zeitungsberichten über die drohende Todesstrafe für den zum Christentum übergetretenden Abdul Rahman erklärt die Sprecherin für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Erika Steinbach MdB: Dem vor 16 Jahren im Rahmen seiner Tätigkeit für eine christliche Hilfsmission zum Christentum konvertierten Abdul Rahman droht wegen seines "Abfalls vom Islam" in Afghanistan die Todesstrafe. Sollte Abdu Rahman für seinen Übertritt zum Christentum bestraft werden, so wäre dies ein klarer mehr...

  • Gehb/Krings: Urheberrecht muss durchsetzungsstark bleiben Berlin (ots) - Zur Verabschiedung des Gesetzesentwurfs zum Zweiten Korb einer Urheberrechtsnovelle durch das Bundeskabinett erklären der rechtspolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Dr. Jürgen Gehb MdB, und der Berichterstatter der CDU/CSU-Bundestagsfraktion für das "Geistige Eigentum" im Rechtsausschuss des Deutschen Bundestags, Dr. Günter Krings MdB: Durch den Kabinettsentwurf stärkt die Bundesregierung grundsätzlich die Rechte der Urheber und geht damit auf die Anforderungen und neuen Herausforderungen des Urheberrechts mehr...

  • Größte Ärztedemo in der Geschichte der Bundesrepublik / Pressekonferenz Berlin (ots) - Die Freie Ärzteschaft lädt Sie herzlich ein zur Pressekonferenz anlässlich der Demonstration in Berlin und des bundesweiten Protesttages der Ärzte am 24.3.2006. Zeit: 10:30 Uhr Ort: Rotes Rathaus, Raum 219 Rathausstraße 15, 10173 Berlin S-Bahn: AlexanderplatzU-Bahn: Alexanderplatz, Klosterstraße Bus: 100, 142, 157, 200, 348 Referenten: Martin Grauduszus ( Präsident "Freie Ärzteschaft e.V." ) Dr. Werner Baumgärtner ( Vorsitzender MEDI Deutschland ) 40.- 50.000 Ärzte werden am 24. März 2006 bundesweit mehr...

  • Stuttgarter Zeitung: Staatssekretärin Caspers-Merk: Bürokratie in Arztpraxen soll weniger werden Stuttgart (ots) - Die Bundesregierung will den Ärzten entgegenkommen und die Bürokratie in den Praxen abbauen. Wie die Staatssekretärin im Bundesgesundheitsministerium, Marion Caspers-Merk (SPD), der Stuttgarter Zeitung sagte, sollen im Zusammenhang mit der geplanten Gesundheitsreform die Behandlungsprogramme für chronisch Kranke überarbeitet werden. Ärzte waren seit Monaten gegen den bürokratischen Aufwand für diese Programme Sturm gelaufen. "Das Formularwesen ist explodiert", räumte Caspers-Merk ein, weil jede Kasse eigene Leitlinien mehr...

  • Friedrich/Schmitt: Flugreisen werden sicherer -Verbraucher besser geschützt Berlin (ots) - Zur Veröffentlichung der Schwarzen Liste unsicherer Fluggesellschaften durch die EU-Kommission erklären der Stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Dr. Hans-Peter Friedrich MdB und der EU-Berichterstatter in der Arbeitsgruppe Verkehr, Ingo Schmitt MdB: Die heute von der EU-Kommission veröffentlichte Liste kritischer Airlines trägt nachhaltig dazu bei, den Luftverkehr sicherer zu machen: Durch einheitliches Handeln innerhalb der EU werden auffällige Fluggesellschaften aus Europa ferngehalten, die mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht