(Registrieren)

Können des Zahnarztes ist nicht durch Paragraphen zu ersetzen / Deutscher Zahnärztetag 2006 in Erfurt: Freiberufliche Verantwortung contra staatlichen Dirigismus

Geschrieben am 24-11-2006

Erfurt (ots) - Die Verteidigung der Freiberuflichkeit
und Selbstverwaltung gegen staatlichen Dirigismus verbunden mit
echter Wettbewerbssteigerung auf dem Gesundheitsmarkt sowie Schaffung
einer patientengerechten, wissenschaftlich gestützten
Leistungsbeschreibung sind die politischen Kernforderungen des
Deutschen Zahnärztetages 2006 in Erfurt unter dem Motto
"Standespolitik - Praxis - Wissenschaft". Der zum Deutschen
Zahnärztetag veranstaltete wissenschaftliche Kongress widmet sich der
"Entscheidungsfindung in der Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde" und
wird von der Deutschen Gesellschaft für Parodontologie (DGP) sowie
der Landeszahnärztekammer Thüringen organisiert.

Die deutschen Zahnärzte wehren sich gegen die schleichende
Staats-Übernahme sämtlicher Weichenstellungen im Gesundheitsmarkt.
Die in den aktuellen Gesetzesvorhaben "Gesetz zur Stärkung des
Wettbewerbs in der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV)",
Versicherungsvertragsgesetz und Vertragsarztrechtsänderungsgesetz
ablesbare Tendenz bedeutet eine weiter zentralisierte
Verwaltungswirtschaft. Diese wird dem vom primär humanen Anliegen des
Heilens geprägten Gesundheitswesen nicht mehr gerecht. Kennzeichnend
für einen freien Beruf ist die Verantwortung des Zahnarztes gegenüber
seinem Patienten. Dabei kommt es auf das eigene Können und Wissen,
die persönliche Kreativität und Erfahrung sowie die Unabhängigkeit in
der Entscheidungsfindung an. Diese Eigenschaften können im Sinne der
Patienten nicht durch Paragraphen ersetzt werden.

Die Liberalisierung des Berufsrechts begrüßen die deutschen
Zahnärzte, sie vermissen aber den weiter ausbleibenden Wettbewerb
unter den Krankenkassen. Den mit der Einführung des Basistarifs in
der Privaten Krankenversicherung (PKV) vollzogenen Bruch der beiden
Systeme GKV und PKV lehnen sie als überflüssig auch hinsichtlich des
Sicherstellungsauftrages ab. Dagegen sei eine an den Erkenntnissen
einer präventionsorientierten Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde
orientierte Leistungsbeschreibung und Honorarordnung im Sinne der
Patienten dringend erforderlich.

Unter Berücksichtigung wissenschaftlich evidenter Wechselwirkungen
zwischen Erkrankungen des Mundraums und denen des Gesamtorganismus
kommt der zahnmedizinischen Prävention eine immer größere Bedeutung
zu. Gestützt auf die positiven Ergebnisse der IV. Deutschen
Mundgesundheitsstudie, die eine Verbesserung der allgemeinen
Mundgesundheit ausweist, mahnen die Zahnärzte eine stärkere
Einbindung ihrer Fachkenntnisse bei der Gesetzesgestaltung im
Gesundheitswesen an.

Da genetische, soziale, verhaltensbedingte, umweltbedingte oder
durch andere Krankheiten verursachte Risikofaktoren zu Zahn-, Mund-
und Kieferkrankheiten und in Ihrer Wechselbeziehung zum
Gesamtorganismus ursächlich zu allgemeinen Erkrankungen führen
können, muss deren angemessene Versorgung auch weiter Bestandteil
eines allgemeinen Versicherungsschutzes mit Festzuschüssen und
Kostenerstattung werden. Der gegenüber der Medizin häufig wesentlich
größeren Auswahl an wissenschaftlich fundierten Therapiemöglichkeiten
bei gleicher Diagnose muss dabei entsprechend Rechnung getragen
werden.

Originaltext: Bundeszahnärztekammer
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=30852
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_30852.rss2


Pressekontakt:

Jette Krämer
Abt. Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit,
Bundeszahnärztekammer
Tel.: 030 - 400 05-150, Mobil: 0176 - 522 228 58, Fax: 030 - 400
05-159,
E-mail: j.kraemer@bzaek.de


Markus Brakel
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Deutsche Gesellschaft für Zahn-,
Mund- und Kieferheilkunde
Tel.: 0211 - 718 36 01, Mobil: 0172 - 886 06 04, Fax: 0211 - 718 35
82
E-mail: markus.brakel@dgzmk.de

Bildmaterial
kann ab 25.11.06 unter http://www.axentis.de/dzt2006_presse01
heruntergeladen werden.


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

41648

weitere Artikel:
  • Klaeden/Grütters: Goethe-Institut zukunftssicher machen Berlin (ots) - Zum Antrag der Koalitionsfraktionen zur Reform des Goethe-Institutes erklären der außenpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Eckhart von Klaeden MdB, und die Sprecherin der Fraktion im Unterausschuss für Auswärtige Kultur- und Bildungspolitik, Prof. Monika Grütters MdB: Erstmals seit vielen Jahren ist ein Aufwuchs in der Finanzierung der Goethe-Institute gelungen, der einher geht mit einer Neuausrichtung der Auswärtigen Kulturpolitik und einer organisatorischen Modernisierung. Das Goethe-Institut ist eine mehr...

  • European Futurists Conference Lucerne auf der Suche nach den Prioritäten für eine bessere Welt: Lohnen sich die Investitionen in den Klimaschutz? Luzern (ots) - Die "unbequeme Wahrheit" ist: Ein Dollar, investiert in den Kampf gegen den Klimawandel, generiert einen 40 mal kleineren Effekt für eine bessere Welt, als ein Dollar, der gegen die Verbreitung von HIV/AIDS eingesetzt wird. Diese Berechnung stellte der dänische Professor Bjorn Lomborg am Freitag an der European Futurists Conference Lucerne vor. Mit dem Vortrag von Bjorn Lomborg ging die zweite European Futurists Conference Lucerne zu Ende. Lomborg, der vom Time Magazine zu den 100 einflussreichsten Persönlichkeiten der Welt mehr...

  • Beck (SPD) weist Kritik an Köhler als "nicht angemessen" zurück Bonn (ots) - SPD-Chef Kurt Beck hat die Kritik aus der Union und seiner eigenen Partei an den aktuellen sozialpolitischen Aussagen von Bundespräsident Horst Köhler als unangemessen zurückgewiesen. In der PHOENIX-Sendung "Im Dialog" (Ausstrahlung heute um Mitternacht) sagte er: "Ich habe nie zu denen gehört, die den Bundespräsidenten für parteipolitische Zwecke instrumentalisiert haben. Ich habe davor gewarnt, als er Aussagen gemacht hat, die für die Sozialdemokratie als eher problematisch eingestuft worden sind und ich werde es jetzt auch mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: Afghanistan Minister Farhang begrüßt Straßenbauprojekt der Deutschen Halle (ots) - Afghanistans Handels- und Industrieminister Amin Farhang hat die Entscheidung der Bundesregierung, in Südafghanistan eine Straße zu errichten, statt Kampftruppen zu entsenden, begrüßt. "Es ist nicht unbedingt notwendig, dass alle in Afghanistan anwesenden Sicherheitskräfte nach Süden gehen"; sagte er der in Halle erscheinenden "Mitteldeutschen Zeitung" (Samstag-Ausgabe). "Die Deutschen haben sich im Norden einen guten Namen gemacht. Ich war im Übrigen schon vor fünf Jahren der Meinung, dass man das Schwergewicht auf wirtschaftliche mehr...

  • Baumann: Bei Petitionen keine Entscheidung "vom grünen Tisch" aus Berlin (ots) - Anlässlich ihrer Klausurtagung erklären die Abgeordneten der Arbeitsgruppe Petitionen der CDU/CSU-Bundestagsfraktion unter Vorsitz von Günter Baumann MdB: Das Petitionswesen ist bei der Union nach wie vor in guten Händen. Immer wieder wenden sich Bürgerinnen und Bürger mit der Bitte an die CDU/CSU-Bundestagsfraktion, schnell ein Gesetz zu ändern, um ein laufendes Gerichts- oder Petitionsverfahren zu ihren Gunsten zu beeinflussen. Sie erhoffen sich damit eine Lösung in einer für sie ausweglosen Situation. Hier mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht