(Registrieren)

Thierse/Vaatz: Kein Schlussstrich unter die Stasi-Aufarbeitung - Einigung zur Novellierung des Stasiunterlagen-Gesetzes

Geschrieben am 23-11-2006

Berlin (ots) - Anlässlich der Einigung auf einen Kompromiss zur
Novellierung des Stasiunterlagen-Gesetzes erklären der
Berichterstatter der SPD-Bundestagsfraktion und Vizepräsident des
Deutschen Bundestages, Wolfgang Thierse MdB, und der Stellvertretende
Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion und Sprecher der
ostdeutschen CDU-Bundestagsabgeordneten im Deutschen Bundestag,
Arnold Vaatz MdB:

Die Fraktionen der CDU/CSU und der SPD haben sich heute gemeinsam
mit dem im Bundesrat berichterstattenden Land Thüringen auf einen
Kompromiss zur Novellierung des Stasiunterlagen-Gesetzes geeinigt.
Vereinbart wurde, dass es keine einfache Fristverlängerung der so
genannten Regelanfrage nach dem Stasiunterlagen-Gesetz geben soll,
wie es der Bundesratsentwurf vorsieht. Vielmehr wird es auf der Basis
des Gesetzentwurfes der Bundestagsfraktionen der CDU/CSU, der SPD und
von Bündnis 90/Die Grünen eine differenzierte Fortentwicklung der
Überprüfungsmöglichkeiten geben. Hierzu haben sich die Fraktionen der
CDU/CSU und der SPD auf folgende Punkte geeinigt:

Es bleibt bei dem im Gesetzentwurf bzw. im Entwurf für den
Änderungsantrag genannten eingeschränkten Personenkreis, der auch in
Zukunft überprüft werden kann. Es wurde die Absicht fallengelassen,
Überprüfungen von einem bestehenden Verdacht abhängig zu machen. Auch
das im ursprünglichen Gesetzentwurf aus dem Jahr 1991 enthaltene
Vorhalteverbot wird gestrichen. In der geltenden Fassung sah das
Stasiunterlagen-Gesetz vor, dass einem Mitarbeiter die Tätigkeit für
das Ministerium für Staatssicherheit der ehemaligen DDR nach Ablauf
von 15 Jahren im Rechtsverkehr nicht mehr vorgehalten werden darf. Um
verfassungsrechtliche Bedenken auszuräumen, werden die
Überprüfungsmöglichkeiten dieses Personenkreises in herausgehobenen
gesellschaftlichen und politischen Positionen auf fünf Jahre
befristet.

Die Fraktionen der CDU/CSU und der SPD im Deutschen Bundestag
bekräftigen, dass mit der Neuregelung des Stasiunterlagen-Gesetzes
kein Schlussstrich unter die Aufarbeitung der SED-Diktatur und seiner
Herrschaftsmechanismen gezogen wird. Das Gegenteil ist der Fall.
Vielmehr werden neben der differenzierten Fortentwicklung der
Überprüfungsmöglichkeiten die Zugangsmöglichkeiten zu den Unterlagen
der Birthler-Behörde für Wissenschaft und Forschung unter Wahrung der
schutzwürdigen Interessen der Betroffenen deutlich erweitert.

Mit diesem Kompromiss wird auf rechtstaatliche Weise und dem
Rechtsfrieden dienend die historisch-wissenschaftliche und
politisch-moralische Aufarbeitung des DDR-Unrechts fortgesetzt.

Morgen wird die endgültige Formulierung des Änderungsantrages der
Fraktionen vorliegen. Daher laden wir für morgen 11.00 Uhr im
Jakob-Kaiser-Haus Raum 1.511 zu einem gemeinsamen Pressegespräch ein,
in dem wir für Nachfragen zu den Details der Novellierung zur
Verfügung stehen.

Originaltext: CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=7846
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_7846.rss2

Pressekontakt:
CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Pressestelle
Telefon: (030) 227-52360
Fax: (030) 227-56660
Internet: http://www.cducsu.de
Email: fraktion@cducsu.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

41389

weitere Artikel:
  • PHOENIX berichtet 15 Stunden live vom CDU Parteitag, 27.-28.November, 2006 Bonn (ots) - PROGRAMMHINWEIS Montag, 27. November, 2006 11.00- 20.00 Uhr und Dienstag, 28. November, 2006 9.00- 14.45 Uhr 20. CDU Parteitag in Dresden PHOENIX berichtet live vom CDU Parteitag Am Montag und Dienstag, 27./28.November, berichtet PHOENIX insgesamt rund 15 Stunden live vom CDU Parteitag in Dresden. Beobachter erwarten einen stimmungsgeladenen Parteitag. Vor allem die jüngsten Vorschläge des nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Jürgen Rüttgers zum Arbeitslosengeld stießen innerhalb der CDU auf großen Missmut. mehr...

  • Saarbrücker Zeitung: Köhler droht laut Parteienforscher Lösche Prestigeverlust Saarbrücken (ots) - Bundespräsident Horst Köhler hat nach Ansicht des Göttinger Parteienforschers und Politologen Peter Lösche eine falsche Auffassung von seinem Amt. "Er verliert sein Prestige als Hüter der Politik, wenn er sich in das Alltagsgeschäft einmischt", warnte Lösche in der "Saarbrücker Zeitung" (Freitagausgabe). Dass Köhler vor einer längeren Bezugsdauer des Arbeitslosengeldes I gewarnt habe, sei ein klares "Abweichen vom Rollenverständnis, das der Bundespräsident haben sollte", kritisierte Lösche weiter. "Einem Johannes mehr...

  • Bleser: Viele gute Entscheidungen markieren erst den Anfang Berlin (ots) - Zur heutigen Schlussberatung des Haushaltes des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz erklärt der Vorsitzende der Arbeitsgruppe Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Peter Bleser MdB: Mit der Verabschiedung eines solide finanzierten Haushaltes und dem Abschluss wichtiger Projekte setzt die Regierungskoalition die richtigen Akzente zur Förderung der Investitionsbereitschaft in der Landwirtschaft. Auch in der Verbraucherschutzpolitik sind bereits mehr...

  • Roth: Verbot von Killer-Spielen nicht durchsetzbar Links-Rechts mit Hajo Schumacher und Hans-Hermann Tiedje gestern Abend, 22.11.06, 23:30 Uhr auf N24 Berlin (ots) - Berlin, 23.11.2006 Grünen-Politikerin Claudia Roth hält ein Verbot von sogenannten Killerspielen für nicht durchsetzbar. Es ist wie Pawlow: Es passiert etwas und dann kommt die Verbotsforderung , sagte sie in der N24-Sendung Links-Rechts am gestrigen Mittwoch. Ich glaube, dass die Herren, die Verbote haben wollen und es waren ja in der Regel ältere Herren, die Verbote gefordert haben das Leben im Internet gar nicht kennen. Diejenigen, die sich für Computer-Gewaltspiele interessierten, würden sich bei einem Verbot mehr...

  • Roth fordert höheren Ausländeranteil bei Polizisten Links-Rechts mit Hajo Schumacher und Hans-Hermann Tiedje gestern Abend, 22.11.06, 23:30 Uhr auf N24 Berlin (ots) - Berlin, 23.11.2006 Angesichts der jüngsten Krawalle im Berliner Bezirk Kreuzberg verlangt Grünenchefin Claudia Roth einen höheren Ausländeranteil in der Polizei. Beamte "mit türkischen Wurzeln" seien unterrepräsentiert, sagte sie am Mittwoch in der N24-Sendung Links- Rechts . Auch gebe es "viel zu wenig Polizisten, die russisch sprechen". Gerade in Stadtteilen und Regionen "mit vielen Menschen mit Migrationshintergrund" brauche man auch "entsprechende Sicherheitskräfte". Nach Ansicht mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht