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HIV-Infektionsraten steigen in vielen Regionen der Welt weiter

Geschrieben am 21-11-2006

Bonn (ots) - Deutsche AIDS-Stiftung legt "AIDS Epidemic Update
2006" auf Deutsch vor

Berlin, 21. November 2006. Trotz zunehmender Anstrengungen bei der
Bekämpfung der weltweiten AIDS-Epidemie, etwa durch verbesserten
Zugang zu effizienten Behandlungs- und Präventionsprogrammen, konnte
die Epidemie weltweit nicht gestoppt werden. Der aktuelle
UNAIDS/WHO-Bericht "AIDS Epidemic Update 2006", dessen deutsche
Version die Deutsche AIDS-Stiftung in diesem Jahr erneut in
Kooperation mit UNAIDS herausbringt, zeigt deutlich die weiterhin
dramatische Entwicklung: 39,5 Millionen Menschen leben weltweit mit
dem Virus, darunter 17,7 Millionen Frauen und 2,3 Millionen Kinder.
4,3 Millionen Menschen infizierten sich im Jahr 2006 mit dem Virus,
darunter 530.000 Kinder. 2,9 Millionen Menschen starben 2006 an den
Folgen von AIDS.

Afrika südlich der Sahara trägt die Hauptlast der weltweiten
HIV-Epidemie. Zwei Drittel (63 Prozent) aller Erwachsenen und Kinder
mit HIV weltweit leben dort, mit einem Epizentrum im südlichen
Afrika. Frauen gehören vor allem in dieser Region, aber auch weltweit
zu den besonders verletzlichen Gruppen und tragen einen
unverhältnismäßig hohen Anteil der AIDS-Last. Auf jeweils zehn
erwachsene Männer mit dem HI-Virus kommen in Afrika südlich der
Sahara ungefähr 14 erwachsene Frauen, die mit dem Virus infiziert
sind. Über alle Altersgruppen hinweggesehen, sind dort 59 Prozent der
HIV-infizierten Menschen Frauen. Sie infizieren sich mit höherer
Wahrscheinlichkeit, sie sind aber auch diejenigen, die in den meisten
Fällen Menschen mit HIV-Infektionen betreuen. In vielen Ländern
steigen auch die Infektionsraten bei schwangeren Frauen.

Um diese dramatische Entwicklung zu stoppen, müssen zahlreiche
Maßnahmen ergriffen werden. "Dabei ist das Engagement der Regierungen
der betroffenen Länder ganz entscheidend", betonte Dr. Ulrich Heide,
Geschäftsführender Vorstand der Deutschen AIDS-Stiftung, bei der
Vorstellung des "AIDS Epidemic Update 2006" in Berlin. "Die
Tabuisierung des Themas AIDS und die Ausgrenzung betroffener Menschen
verhindern einen wirksamen Kampf gegen die weitere Ausbreitung des
Virus." Präventionsmaßnahmen könnten nur funktionieren, wenn ein
Klima der Offenheit herrsche. Das Beispiel Deutschland mit einer der
niedrigsten Prävalenzraten weltweit habe gezeigt, dass Prävention und
Aufklärung funktionieren können. Langfristig könne die weltweite
AIDS-Epidemie jedoch nur durch die Entwicklung neuer
Präventionstechnologien wie Mikrobizide und Impfstoffe aufgehalten
werden.

UNAIDS unterstreicht, dass der künftige Verlauf der weltweiten
Epidemie stark von den Verhaltensweisen der jungen Menschen abhänge.
Daher sind Aufklärungs- und Präventionsprojekte, vor allem für
besonders verletzliche Gruppen, nach wie vor von besonderer
Bedeutung. Gleichzeitig muss der Zugang zu medizinischer Therapie
verbessert werden. Damit Behandlung und Pflege auch gewährleistet
sind, muss die medizinische Infrastruktur ausgebaut werden. In Afrika
beispielsweise werden dringend medizinische Fachkräfte benötigt. Das
bedeutet, dass keine Ärzte und Krankenschwestern aus Afrika
abgeworben werden dürfen. Viele von ihnen wollen in der Heimat
bleiben, wenn sie eine angemessene Bezahlung erhalten.

Nach Ansicht von Bundesentwicklungsministerin Heidemarie
Wieczorek-Zeul muss der Schutz von Frauen und Mädchen im Kampf gegen
HIV/AIDS eine größere Rolle spielen. "Der diesjährige Bericht von
UNAIDS bestätigt, dass inzwischen fast die Hälfte der infizierten
Menschen weltweit Frauen sind, vor 10 Jahren waren es nur 12
Prozent", sagte die Ministerin. Mädchen und Frauen seien durch
Diskriminierung und Gewalt in besonderer Weise von Infektion und
Krankheit bedroht. Deshalb wolle die Bundesregierung bei der G8- und
EU-Ratspräsidentschaft das Thema AIDS hochrangig auf die Tagesordnung
setzen und die besondere Unterstützung der Frauen dabei betonen.
Hoffnung mache die Entwicklung von Mikrobiziden, die Frauen einen
eigenverantwortlichen Schutz vor HIV/AIDS ermöglichen könnten.

Der ungekürzte Bericht "Epidemic Update 2006" (deutsche Fassung)
steht auf der Website der Deutschen AIDS-Stiftung unter der folgenden
Adresse zum Download zur Verfügung: www.aids-stiftung.de.

Zahlen zu HIV/AIDS weltweit: Weltweit leben insgesamt ca. 39,5
Millionen Menschen mit HIV/AIDS, im Jahr 2006 gab es ca. 4,3
Millionen HIV-Neuinfektionen und es starben 2,9 Millionen Menschen an
AIDS (Quelle: AIDS Epidemic Update 2006, Zahlen sind Schätzungen).
Zahlen zu HIV/AIDS in Deutschland: Ende 2005 lebten ca. 49.000
Menschen mit HIV/AIDS in Deutschland, im Jahr 2005 erkrankten ca. 850
Menschen an AIDS (Schätzungen). Die Zahl der HIV-Erstdiagnosen
(Meldungen über bestätigt positive Antikörpertests) lag 2004 bei
2.200, 2005 bei 2.486 und im ersten Halbjahr 2006 bei 1.197. (Quelle:
Robert Koch-Institut)

Originaltext: Deutsche AIDS-Stiftung
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=42803
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_42803.rss2

Pressekontakt:
Deutsche AIDS-Stiftung, Markt 26, 53111 Bonn
Dr. Volker Mertens, Leiter Öffentlichkeitsarbeit,
Email: Volker-Mertens@AIDS-Stiftung.de, Fax: 0228-60469-99, Telefon:
0228-60469-31
Mobil (Dienstag, 21.11.2006): 0171 / 8994044

Ann-Kathrin Akalin, Presse/Öffentlichkeitsarbeit,
Email: Ann-Kathrin-Akalin@AIDS-Stiftung.de, Fax: 0228-60469-99,
Telefon: 0228-60469-33


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