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Freie Presse (Chemnitz): Hirrlinger fordert mehr ambulante Pflege - Vorschlag der Länder "wirklichkeitsfremd"

Geschrieben am 20-11-2006

Chemnitz (ots) - Der Sozialverband VdK hat die Pläne der
Sozialminister der Länder zur Einführung einer Pflegezeit als
"realitätsfern und nicht umsetzbar" zurückgewiesen. Es sei für die
Betroffenen nicht zumutbar, sich bis zu drei Jahren ohne
Entgeltfortzahlung von der Arbeit befreien zu lassen und die
Angehörigen zu pflegen, sagte VdK-Präsident Walter Hirrlinger der
Chemnitzer "Freien Presse" (Montagausgabe). Auch sei es "illusorisch"
anzunehmen, dass Unternehmen über einen solch langen Zeitraum die
Arbeitsstelle freihielten. Das Modell der Länderminister sei nicht zu
Ende gedacht und würde zu einer Vielzahl von Konflikten führen, die
auf dem Rücken der Pflegebedürftigen und ihrer Angehörigen
ausgetragen würden, warnte der VdK-Chef. Hirrlinger schlug vor, die
Freistellung nicht über sechs Monate auszudehnen. Das wäre für beide
Seiten vertretbar.
Zugleich sprach sich der Verbandspräsident für eine deutliche
Stärkung der ambulanten Pflege aus. Immer mehr Pflegebedürftige zögen
es vor, zu Hause zu bleiben, als in ein Heim zu gehen. Außerdem sei
es angesichts der demographischen Entwicklung und der zunehmenden
Zahl von Pflegefällen unmöglich, die nötigen Bettenkapazitäten zur
Verfügung zu stellen, meinte Hirrlinger. Er plädierte dafür, eine
zusätzliche Pflegestufe für leichtere und mittelschwere Fälle
einzurichten und dann auf insgesamt vier Stufen zu erweitern. Es
seien mehr Betreuung und Beaufsichtigung für die zu pflegenden
Senioren erforderlich. Das betreffe vor allem Demenzkranke, die in
den bisherigen Pflegestufen keine Berücksichtigung fänden.
Nachdrücklich warnte Hirrlinger davor, die künftige Finanzierung
der Pflegeversicherung nicht mehr solidarisch zu vollziehen und auf
den Arbeitgeberanteil zu verzichten. "Die von der Union
vorgeschlagene kleine Kopfpauschale dürfe nicht Wirklichkeit werden",
betonte der VdK-Präsident. Der Zugang zu einer sozialen
Pflegeversicherung müsse risikounabhängig bleiben. Die Betroffenen
und ihrer Angehörigen seien nicht in der Lage, die kapitalgedeckten
Zusatzleistungen zu erbringen.

Originaltext: Freie Presse (Chemnitz)
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=46027
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_46027.rss2

Pressekontakt:
Rückfragen bitte an:
Freie Presse (Chemnitz) Berliner Büro 030/22080461


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