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Autoindustrie blockiert EU-Verbrauchslimits / Mercedes-Benz-Politik kritisiert / BUND startet Wettbewerb zur Verfremdung von Autowerbung

Geschrieben am 16-11-2006

Berlin (ots) - Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland
(BUND) hat die Modellpolitik des DaimlerChrysler-Konzerns scharf
kritisiert. Das Unternehmen komme seiner Verantwortung zum
Klimaschutz nicht nach und verfehle das Ziel, die schädlichen
CO2-Emissionen bei Neuwagen entscheidend zu reduzieren. Die aktuell
verkauften Mercedes-Pkw emittierten im Durchschnitt 185 Gramm CO2 pro
Kilometer. 1998 habe Mercedes versprochen, diesen Wert von damals
rund 220 Gramm bis 2008 auf 140 Gramm zu senken. In den
zurückliegenden acht Jahren sei nur rund die Hälfte dieser
Selbstverpflichtung erfüllt worden. Offensichtlich sei, dass die
verbleibenden zwei Jahre nicht genügten, um die andere Hälfte zu
erreichen.

In besonderem Maße klimaschädlich sei auch, dass die deutschen
Autoproduzenten auf EU-Ebene gegen gesetzliche Spritverbrauchslimits
vorgingen. Die Autolobby versuche zu verhindern, dass die
EU-Energieminister kommende Woche einen ehrgeizigen Energiesparplan
verabschieden. Ursprünglich war darin vorgesehen, für 2012 bei
Neuwagen eine durchschnittliche Emissionsobergrenze von 120 Gramm CO2
pro Kilometer festzuschreiben.

Aus Protest gegen die Klimapolitik deutscher Autohersteller
veröffentlicht der BUND morgen in der Tageszeitung "taz" eine
verfremdete Mercedes-Anzeige mit der Aussage, das Unternehmen
ruiniere das Klima. Abgebildet wird ein Modell der neuen R-Klasse in
einer Wüstenlandschaft. Bereits vor einer Woche hatte der BUND BMW
als Klimasünder geoutet. In der Münchener Innenstadt war ein
verändertes Werbeplakat des neuen 3er BMW gezeigt worden, auf dem das
Auto in einer von den Alpen abgehenden Schlammlawine versinkt. Eine
ähnliche Aktion gegen VW kündigte der BUND für kommende Woche in
Wolfsburg an.

Um die Branche zum Umdenken zu bewegen, startete der Umweltverband
einen öffentlichen Wettbewerb zur Verfremdung der Anzeigen deutscher
Automobilkonzerne. "Unser Wettbewerb soll den Schein der Autowerbung
von einer heilen Welt entlarven. Dazu rufen wir Agenturen auf und
alle, die sich kreativ für den Klimaschutz engagieren wollen", sagte
Norbert Franck, Pressechef des BUND. "Wenn die Autokonzerne ihre
Verantwortung für den Klimawandel ignorieren und stur weiter
Spritfresser bewerben, wenn sie also nicht halten, was sie
versprechen, dann muss ihnen Dampf gemacht werden."

Im Internet richtete der BUND einen "Mailomaten" ein, mit dem
Protest-E-Mails an die Vorstandschefs von DaimlerChrysler, BMW und VW
geschickt werden können. Hintergrund der Kampagne ist eine
Werbe-Analyse des BUND. Sie ergab, dass der Durchschnittsverbrauch
der am häufigsten beworbenen Pkw derzeit bei neun Litern auf 100
Kilometer liegt. Das entspricht 215 Gramm CO2 pro Kilometer.

Informationen über die Wettbewerbsbedingungen, den Mailomaten
sowie Downloads der vom BUND in Zusammenarbeit mit der Agentur
"Alsterpartisanen" verfremdeten BMW- und Mercedes-Werbeplakate sind
unter www.bund.net/klimaschutz zu finden.

Originaltext: BUND
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=7666
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_7666.rss2

Pressekontakt:
Werner Reh, BUND-Verkehrsexperte:
Tel. 030-27586-435 bzw.

Rüdiger Rosenthal, BUND-Pressesprecher:
Tel. 030-27586-425, Fax: -449
E-Mail: presse@bund.net
Internet: www.bund.net


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