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Wettbewerbsstärkungsgesetz schwächt den Wettbewerb / Deutscher Generikaverband kritisiert Gesundheitsreform

Geschrieben am 13-11-2006

Berlin (ots) - Von einer massiven Gefährdung des
Generikawettbewerbs geht der Deutsche Generikaverband als Folge des
so genannten Wettbewerbsstärkungsgesetzes aus. "Die wirksamen
Reformen des gerade erst in Kraft getretenen Arzneimittelspargesetzes
(AVWG) haben gezeigt, dass es richtig war, auf reinen Preiswettbewerb
und Steuerung durch die Kassen zu setzen. Es ist absolut
widersinnig, diese gut funktionierenden und transparenten Ansätze mit
einem neuen Gesetz wieder zu konterkarieren," betonte der
Geschäftsführer des Deutschen Generikaverbandes, Dr. Dietmar
Buchberger im Rahmen der heutigen Bundestagsanhörung zur aktuellen
Gesundheitsreform. Durch Rabattmöglichkeiten, die nun erneut dem
einzelnen Apotheker eingeräumt würden, mache die Politik gerade jene
Entscheidung für mehr Transparenz wieder rückgängig, die mit dem AVWG
richtigerweise umgesetzt worden war. "Wir fallen zurück in die Zeit
der Naturalrabatte, in der einzelne Hersteller schlicht durch Masse
die Konditionen des Generikamarktes bestimmen konnten" erläuterte
Buchberger den Abgeordneten.

Bereits die Vergangenheit habe gezeigt, dass unter diesen
Marktbedingungen nicht Produkte der Hersteller mit den günstigsten
Kassenpreisen an den Patienten abgegeben würden, sondern die
Hersteller mit den besten Apothekenkonditionen bevorzugt würden.
"Unter solch unkalkulierbaren Bedingungen werden Rabattvolumen wieder
in der Apotheke verbleiben und - zum Schaden der nicht beteiligten
Hersteller und zum Schaden der Versicherten - dem Einsparpotential
der GKV entzogen werden," betonte Buchberger mit Verweis auf die Zeit
exzessiver Naturalrabatte vor dem Inkrafttreten des AVWG.

Erschreckend sei auch, dass der Politik und den Kassen mit der
erneuten Rabattmöglichkeit für Apotheken in einem zentralen
Versorgungsbereich die Transparenz auf das Marktgeschehen vollkommen
aus der Hand genommen sei. "Ich verstehe nicht," so der
Generika-Chef, "dass man dieses wichtige Feld dem nachweislich
intransparenten Geschehen in Apotheken überlassen will." Vielmehr
müsste den Kassen zumindest das Recht eingeräumt werden, in die
tatsächlichen Einkaufskonditionen der Apotheken Einblick zu nehmen
und gegebenenfalls ein Veto auszusprechen.

"Es muss der Politik klar werden," so Buchbergers abschließende
Einschätzung, "dass in der Gesundheitsversorgung nicht jede beliebige
Art von Wettbewerb das Allheilmittel für optimale Preis- und
Leistungsstrukturen ist. In der gegenwärtigen Situation ist das
jetzige Gesetzesvorhaben nur in der Theorie sinnvoll, die Praxis hat
jedoch bereits gezeigt, dass intransparente Rabattpotentiale nicht
der Versichertengemeinschaft sondern einzelnen Individualinteressen
zugute kommen." Das, so Buchberger zu den Abgeordneten des Deutschen
Bundestages, könne nicht der Anspruch einer ausgewogenen,
gemeinwohlorientierten Sozialpolitik sein.


Originaltext: Deutscher Generikaverband e.V.
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=56334
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_56334.rss2

Presseservice Deutscher Generikaverband
Weitere Informationen:
Dr. Dietmar Buchberger, Kontakt: 030 / 280 93 03-0


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