 Der Tagesspiegel: Solana: Rücktritt von US-Verteidigungsminister Rumsfeld ist Signal für "einige Änderungen bei der Kriegführung im Irak"
Geschrieben am 09-11-2006 |
Berlin (ots) - Der EU-Außenbeauftragte Javier Solana sieht in dem
Wahlsieg der US-Demokraten "eine klare Änderung der Stimmung in der
amerikanischen Bevölkerung". Der Erfolg der Demokraten bei den
Kongresswahlen sei "das Ergebnis eines Unbehagens angesichts der
Entwicklung im Irak", sagte Solana dem "Tagesspiegel"
(Freitagausgabe). Mit dem Ausscheiden von Verteidigungsminister
Donald Rumsfeld aus der Regierung habe US-Präsident George W. Bush
der Öffentlichkeit ein Signal geben wollen, "dass es einige
Änderungen bei der Kriegführung im Irak geben wird", sagte der
EU-Chefdiplomat weiter.
Solana erwartet nicht, dass die EU nach der Kongresswahl von den USA
bei der Lösung weltweiter Krisen stärker in die Pflicht genommen wird
als bisher. "Wir tun so viel, wie wir können", sagte er. Der
EU-Außenbeauftragte nannte Afghanistan sowie den Nahen Osten und den
Balkan als Beispiele für die Zusammenarbeit zwischen Amerikanern und
Europäern, die "ziemlich gut" verlaufe.
Solana sprach sich gegen eine Sperrminorität der pro-syrischen
Kräfte im libanesischen Kabinett von Regierungschef Fuad Siniora aus.
Dies wäre nicht fair gegenüber Siniora, den Solana als eine
"ausgezeichnete Persönlichkeit" bezeichnete. Am Donnerstag wurden in
Beirut die Beratungen über eine Umbildung der vom Westen
unterstützten Regierung Sinioras fortgesetzt. Die Hisbollah möchte
eine Erweiterung des libanesischen Kabinetts erreichen, das von
anti-syrischen Kräften beherrscht wird.
Originaltext: Der Tagesspiegel
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