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"Jeden Tag werden Gräber geschändet" / Reinhard Führer weitere vier Jahre Präsident des Volksbundes / Stellungnahme zum Skandal um die Störung der Totenruhe durch Bundeswehrsoldaten

Geschrieben am 06-11-2006

Kassel (ots) - Reinhard Führer, ehemaliger Präsident des Berliner
Abgeordnetenhauses, ist am 3. November für weitere vier Jahre zum
Präsidenten des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge gewählt
worden. Während des Bundesvertretertages des Volksbundes in Berlin
nahm er auch zu dem Skandal um die Störung der Totenruhe durch
Soldaten der Bundeswehr Stellung.

"Die öffentliche Empörung über das Fehlverhalten einiger
Bundeswehrsoldaten in Afghanistan ist gerechtfertigt. Es ist nicht
hinzunehmen, wozu diese jungen Männer sich herabgelassen haben. Sie
haben die Würde der Menschen missachtet, die auch über den Tod
hinausreicht.

Die Achtung vor den Toten ist ein zentraler moralischer Wert
unserer Zivilisation. Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge ist
die Organisation, die im Umgang mit den Gebeinen der Kriegstoten und
ihren Gräbern millionenfache Erfahrung besitzt. Die Angehörigen der
Kriegstoten wissen, dass der Volksbund diese schwierige Aufgabe in
angemessener und würdiger Weise wahrnimmt.

Deshalb verfolgt der Volksbund mit Sorge, dass bei uns und in
vielen Teilen der Welt dieser Respekt schwindet. In diesem
Zusammenhang müssen wir darauf hinweisen, dass in manchen Regionen
Osteuropas, aber auch mitten in Deutschland Soldatengräber aller
Nationen auf den Schlachtfeldern des Zweiten Weltkrieges geöffnet und
ausgeplündert werden. Die Fundstücke werden auf Märkten verkauft oder
im Internet versteigert.

Es wäre wünschenswert, wenn dieses pietätlose und kriminelle
Treiben mit gleicher Aufmerksamkeit wahrgenommen würde wie das
Verhalten einzelner Bundeswehrsoldaten an einem Massengrab in
Afghanistan. Denn die Würde von Opfern des Zweiten Weltkrieges wird
täglich missachtet und den Hinterbliebenen die letzte Hoffnung auf
Schicksalsklärung genommen.

Wir warnen davor, aus dem Fehlverhalten einzelner junger Männer
auf die Gesamtheit der Bundeswehr zu schließen. Wir bedauern, dass
aktuell während der Haus- und Straßensammlung für die
Kriegsgräberfürsorge Soldaten angesprochen und ihnen eine solche
Gesinnung pauschal unterstellt wird.

Mehrere tausend Soldaten und Soldatinnen der Bundeswehr und
Reservisten sammeln jedes Jahr für den Volksbund. Sie unterstützen
damit unsere Arbeit getreu unserem Motto "Versöhnung über den Gräbern
- Arbeit für den Frieden". Sie helfen aus freien Stücken dem
Volksbund bei der Pflege der Friedhöfe beider Weltkriege. In vielen
Ländern unterstützen sie uns auch als Fahrer, Köche oder andere
Fachleute bei der Organisation von Workcamps auf Friedhöfen.

Bei ihrer Arbeit an den Kriegsgräbern sehen wir, dass ihnen der
Respekt vor den Toten, der würdevolle Umgang mit den Gräbern, die
Achtung der Menschenrechte und die Versöhnung sehr ernste Anliegen
sind."


Reinhard Führer
Präsident des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge

Originaltext: Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=18238
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_18238.rss2

Pressekontakt:
Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V.
Kontakt: Fritz Kirchmeier, Pressereferent
Tel.: 05 61 - 70 09 - 1 39
Mobil: 01 73 - 8 68 80 67
Fax: 05 61 - 70 09 - 2 70
Werner-Hilpert-Str. 2
34112 Kassel
E-Mail: presse@volksbund.de
Internet: www.volksbund.de
Spendenkonto: 4300 603, Postbank Frankfurt, BLZ 500 100 60 -
Spendentelefon: 0 18 05 - 70 09 - 01


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