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Freie Presse (Chemnitz): Gauweiler: Stasi-Überprüfungen "überzogen und überholt" - Unversöhnlichkeit schwerer Fehler - CSU-Politiker fordert zweite Chance - Kritik an NOK und Birthler

Geschrieben am 18-03-2006

Chemnitz (ots) - Der CSU-Bundestagsabgeordnete Peter Gauweiler hat
ein Ende der Stasi-Überprüfungen gefordert. Das System sei nach all
den Jahren "überzogen und überholt", sagte Gauweiler in einem
Interview mit der Chemnitzer "Freien Presse" (Samstagausgabe). Die
Unversöhnlichkeit, die damit immer wieder entfacht werde, sei ein
schwerer Fehler. "Ein Volk kann nicht ununterbrochen in Verfolgte und
Ankläger eingeteilt werden", betonte der frühere bayerische
Umweltminister. Es sei "geradezu empörend", sich im 18. Jahr nach dem
Mauerfall bei Leuten aus der 30sten Reihe auszutoben.
Scharfe Kritik übte Gauweiler an der Behandlung von Eislauftrainer
Ingo Steuer wegen dessen Stasi-Verwicklungen. Mit derartigen Aktionen
werde die Idee der Einheit kaputt gemacht. "Die Initiatoren
verwechseln Ethik und Heuchelei", kritisierte der CSU-Politiker.
Denunziation sei niemals akzeptabel, "aber auch der schlimmste
Spitzel, der Steuer gar nicht war, hat irgendwann einmal das Recht,
dass seine Schuld verjährt". Auch wer noch eine viel größere Schuld
auf sich geladen habe, "besitzt das Recht auf eine zweite Chance für
sein Leben". Sonst müsse deutlich gesagt werden, "dass dies bei der
Wiedervereinigung nicht für die SED-Leute und ihre Anhänger gelten
soll", meinte der ehemalige bayerische Staatsminister. Der Aufbau der
Bundesrepublik in den 50. Jahren sei von der zweiten Chance für die
Deutschen bestimmt gewesen.
Dem Nationalen Olympischen Komitee (NOK) riet Gauweiler, vor der
eigenen Tür zu kehren. "Was früheren Opportunismus im Verhältnis zu
den Mächtigen des Kommunismus angeht, das fällt einem bei den
westlichen NOK-Funktionären auch einiges ein", meinte der
CSU-Politiker.
Der Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen warf Gauweiler
vor, sich mit westdeutschen Grünen einer Partei angeschlossen zu
haben, deren Protagonisten in den 70er Jahren unter den Bildern vor
roten Massenmördern über die westdeutschen Straßen gezogen seien.
"Über diese Schandtaten sieht die Stasiunterlagen-Chefin großzügig
hinweg", kritisierte Gauweiler.

Originaltext: Freie Presse (Chemnitz)
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=46027
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_46027.rss2

Rückfragen bitte an:
Freie Presse (Chemnitz) Berliner Büro: 0171/5403595


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