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Der Tagesspiegel: Entwicklungsministerin Wieczorek-Zeul warnt vor voreiligem Rückzug aus Afghanistan

Geschrieben am 27-09-2006

Berlin (ots) - Einen Tag vor der Abstimmung im Bundestag über die
Verlängerung des Afghanistan-Einsatzes der Bundeswehr hat
Entwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul (SPD) vor der
"falschen Erwartung" gewarnt, "dass diese Aufgabe kurzfristig zu
erledigen wäre". Die internationale Gemeinschaft habe
Mitverantwortung für den Aufbau einer neuen Staatsstruktur
übernommen. "Wer sich zu früh zurückzieht, der riskiert, dass alles
wieder zusammenbricht und das Land wieder zu einem Rückzugsgebiet des
internationalen Terrorismus wird", sagte die Ministerin dem Berliner
"Tagesspiegel" (Donnerstagausgabe). Sie verwies darauf, dass es
trotz aller Risiken "große Fortschritte" in dem Land gebe. "Sieben
Millionen Kinder gehen wieder in die Schule. Die deutsche
Entwicklungszusammenarbeit hat 230 Schulen wiederaufgebaut. Wir haben
auch dazu beigetragen, die Versorgung mit Trinkwasser wieder zu
sichern. Wir helfen zusammen mit einem Weltbankfonds, staatliche
Strukturen und Beschäftigung aufzubauen", sagte sie. Zugleich räumte
die SPD-Politikerin ein: "Keine Zweifel, es gibt zunehmende
Schwierigkeiten, es gibt zunehmende Gewalt. Doch eine breite
Unterstützung der Afghanen für die Taliban sehe ich auch im unruhigen
Süden des Landes nicht, eher Enttäuschung, dass der Wiederaufbau die
Menschen dort nicht erreicht."

Afghanistan ist nach den Worten Wieczorek-Zeuls "das Land, in dem
wir von allen Partnerländern die höchste Summe für
Entwicklungszusammenarbeit einsetzen - nämlich 80 Millionen Euro
jährlich". Deutschland habe der afghanischen Regierung zugesagt, dass
dies auch in den kommenden Jahren so bleibe. "Im Gegenzug machen wir
der afghanischen Regierung auch deutlich, was wir erwarten: Frauen
müssen in dieser Regierung vertreten sein. Kräften, die Frauen
einschüchtern und ihren Einfluss beschneiden wollen, muss
entschlossen entgegengetreten werden. Vor allem müssen Verbrechen
gegen Frauen verfolgt und schwer bestraft werden. Drogenhandel und
Korruption dürfen nicht toleriert werden", sagte die Ministerin der
Zeitung.

Originaltext: Der Tagesspiegel
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=2790
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_2790.rss2

Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-308
Fax: 030-260 09-622
cvd@tagesspiegel.de
 


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