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Neues Netzwerk fordert verbindliche Verantwortung der Unternehmen ein / Organisationen gründen CorA-Netzwerk zur Durchsetzung sozialer und ökologischer Ziele

Geschrieben am 25-09-2006

Berlin (ots) - 25. 9. 2006 - Erstmals formiert sich ein Netzwerk
vieler Organisationen in Deutschland, um von Unternehmen die
Einhaltung von Menschenrechten sowie international anerkannten
sozialen und ökologischen Standards zu fordern. Am neuen
CorA-Netzwerk für Unternehmensverantwortung (CorA; "Corporate
Accountability") beteiligen sich unter anderen
Menschenrechtsorganisationen, Gewerkschaften, kirchliche und
entwicklungspolitische Organisationen sowie Verbraucher- und
Umweltverbände. CorA fordert vor allem von der Politik Instrumente,
mit denen sich verantwortliches Handeln der Unternehmen durchsetzen
lässt.

In der Gründungserklärung richten die Organisationen sechs
Hauptforderungen an die Politik: Sie soll durchsetzen, dass
Unternehmen Rechenschaft ablegen über die Auswirkungen ihres Handelns
auf Umwelt, Soziales und Menschenrechte. Die Vergabe öffentlicher
Aufträge darf nur an Unternehmen erfolgen, die gesellschaftliche
Anforderungen erfüllen. Zudem sollen Unternehmenspflichten in
internationalen Wirtschaftsabkommen und bei der Wirtschaftsförderung
verankert werden. Unternehmen sollen gerecht zum Nutzen der
Gesellschaft besteuert werden. Das CorA-Netzwerk fordert weiter
Sanktionen und Haftungsregeln für Unternehmen. Die
Produktverantwortung soll gestärkt und zukunftsfähige Konsum- und
Produktionsmuster gefördert werden.

Heinz Fuchs, EED: "Es besteht ein großes Gefälle zwischen dem
Anspruch internationaler Normen und der Wirklichkeit. Insbesondere
Menschen in Entwicklungsländern leiden unter sozialen und
ökologischen Rechtsverletzungen durch transnationale Konzerne.

Lothar Schröder, Mitglied des ver.di-Bundesvorstands: "Anerkannte
soziale und politische Rechte von arbeitenden Menschen werden
weltweit verletzt. Unsere Erfahrungen zeigen, dass nur konkrete
Pflichten und wirksame Kontrollmöglichkeiten die Unternehmen zu einer
menschenwürdigen Praxis führen. Ohne verbindliche Regeln gibt es
keinen fairen Wettbewerb."

Cornelia Heydenreich, Germanwatch: "Mit diesem neuen Netzwerk
wollen wir gemeinsam mehr Druck machen, um Unternehmen zu
verpflichten, ihre Verantwortung gegenüber der Gesellschaft
wahrzunehmen. Dafür ist ein breites Netzwerk mit Akteuren aus allen
Bereichen der Zivilgesellschaft eine wichtige Voraussetzung."

Peter Fuchs, WEED: "Der Staat ist insbesondere in der
Verantwortung, einerseits Regeln zu schaffen und andererseits über
eigene Instrumente wie das öffentliche Beschaffungswesen ökologische
und soziale Anforderungen selbst durchzusetzen."

Brigitte Behrens, Geschäftsführerin von Greenpeace: "International
agierende Unternehmen sind für zahlreiche ökologische Schäden
verantwortlich. Nur wenn die Unternehmen dafür zur Rechenschaft
gezogen werden und für die Schäden haften müssen, werden sie sich
künftig auch an Standards halten."

Patrick von Braunmühl, stellv. vzbv Vorstand: "Viele Produkte in
den Supermärkten und Kaufhäusern sind unter Verletzung von
grundlegenden Sozial- und Umweltstandards hergestellt worden. Um
Verbrauchern die Möglichkeit zu geben, ein positives Verhalten von
Unternehmen zu honorieren, sollten Unternehmen leicht verständliche
und glaubwürdige Informationen darüber bereitstellen, in wie weit sie
soziale und ökologische Normen achten. Der Staat muss hierfür
geeignete Rahmenbedingungen schaffen. "

Erstunterzeichner der Gründungserklärung des Netzwerkes sind:
Attac, BanaFair, Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND),
Christliche Initiative Romero (CIR), Coordination gegen
BAYER-Gefahren, Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und
Aktionäre, Earthlink, Evangelischer Entwicklungsdienst (EED), FIAN -
Deutschland, Forschung & Kommunikation für Konsum, Umwelt und
Soziales (FoKus), Germanwatch, Global Policy Forum Europe (GPF),
Greenpeace e.V., INKOTA-netzwerk, Kampagne für 'saubere' Kleidung,
Lobbycontrol, Nord-Süd-Forum München, Oxfam Deutschland, Pestizid
Aktions-Netzwerk (PAN), Solidaritätsfonds Demokratische Medien,
Stiftung Soziale Gesellschaft - Nachhaltige Entwicklung, Südwind,
terre des hommes Deutschland, Transparency International Deutschland,
urgewald, Verbraucher Initiative, Verbraucherzentrale Bundesverband
(vzbv), Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di),
Weltwirtschaft, Ökologie & Entwicklung (WEED).

Die Erklärung ist einsehbar unter www.cora-netz.de.

Für Rückfragen und Interviewwünsche wenden Sie sich bitte an:
Patrick von Braunmühl, vzbv, 030/25800-100, braunmuehl@vzbv.de
Heinz Fuchs, EED, 0228/8101 2302, tourism-watch@eed.de
Peter Fuchs, WEED, 0177/ 633 4900, peter.fuchs@weed-online.org
Cornelia Heydenreich, Germanwatch, 030/2888 3564,
heydenreich@germanwatch.org
Daniel Mittler, Greenpeace, 0171/876 5345,
daniel.mittler@diala.greenpeace.org
Uwe Wötzel, ver.di, 0175/266 1679, uwe.woetzel@verdi.de

Originaltext: Greenpeace e.V.
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=6343
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_6343.rss2


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