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EXPOPHARM 2006: Kritik an Reformplanungen

Geschrieben am 21-09-2006

Köln (ots) - Bei der Eröffnung der EXPOPHARM 2006, Europas
bedeutendster pharmazeutischer Fachmesse, übten Branchenvertreter am
Donnerstag in München teils heftige Kritik an den Planungen für eine
Gesundheitsreform. Der Vorsitzende des Deutschen Apothekerverbandes
(DAV), Hermann Stefan Keller, befürchtet, dass sich Deutschland auf
dem Weg in einen "sozialistischen Planwirtschaftsstaat" befindet.
Nach den ersten Arbeitsentwürfen rechnet er mit einer Belastung, die
sich auf rund 1,5 Milliarden Euro jährlich kumulieren wird. Das würde
einen Einkommensverlust von bis zu 80 Prozent je Apotheke zur Folge
haben. Keller: "An dem Gesetz gibt es nichts mehr zu retten. Es muss
weg." Die geplanten Regelungen förderten letztlich das Erscheinen
servicearmer Billig-Apotheken. Das stehe im Gegensatz zu der
gewünschten qualitativ hochwertigen Arzneimittelversorgung.

Auch die pharmazeutische Industrie kritisierte die Planungen
scharf. Hans-Georg Hoffmann, Vorsitzender des Bundesverbands der
Arzneimittelhersteller (BAH), sagte, die Industrie sei zu weiteren
Rabattgewährungen nicht mehr in der Lage. Man könne nicht die
Spielräume der Industrie bei der Preisbildung einschränken und
gleichzeitig erwarten, dass zusätzliche Rabatte gewährt würden. Dr.
Dr. Andreas Barner, Vorsitzender des Verbands Forschender
Arzneimittelhersteller (VFA) betonte: "Wir dürfen uns nichts
vormachen: Auch in Zukunft wird an allen Ecken und Enden Geld
gespart." Er befürchte "Staatsmedizin pur" und höhere Belastungen bei
immer weniger Qualität für die Patienten. Barner: "So kann und darf
es in der deutschen Gesundheitspolitik nicht weitergehen." Professor
Dr. Michael Popp, Stellvertretender Vorsitzender des Bundesverbands
der Pharmazeutischen Industrie (BPI) forderte von der Politik ein
Zeichen. Sie solle die Mehrwertsteuer auf Arzneimittel senken, um die
Patienten bei der Selbstmedikation zu entlasten. Auch die Kassen
könnten bei einer Halbierung der Mehrwertsteuer um 1,7 Milliarden
Euro entlastet werden.

Die EXPOPHARM findet vom 21. bis 24. September 2006 in der Neuen
Messe München statt. Rund 500 Aussteller erwarten bis zum Sonntag
mehr als 20 000 Fachbesucher aus dem In- und Ausland.

Information für die Medien: Die Akkreditierung erfolgt in der
Pressestelle im Foyer des ICM, Eingang West.

Weitere Informationen sowie Bildmaterial finden Sie unter
www.expopharm.de

Originaltext: EXPOPHARM
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=59596
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_59596.rss2



Pressekontakt:
EXPOPHARM Pressestelle
Carl-Mannich-Straße 26, 65760 Eschborn
Telefon: +49 - 6196 - 928 413, Fax: +49 - 6196 - 928 404
E-Mail: pressestelle@wuv.aponet.de
Web: www.expopharm.de


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