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Westfalenpost: Ein Funke genügt

Geschrieben am 15-09-2006

Hagen (ots) - Das Missverständnis als Methode

Von Andreas Thiemann

Die Parallelen zum Karikaturenstreit sind erkennbar: Ein kleiner
Funke genügt, um einen Flächenbrand entstehen zu lassen.
Das mehr als 600 Jahre alte Zitat, das der Papst im Rahmen seiner
Vorlesung an der Regensburger Universität verwendet hat, darf - in
isolierter Betrachtung - als etwas unglücklich gewählt bezeichnet
werden. Und tatsächlich wäre Benedikt XVI. gut und vorausschauend
beraten gewesen, ganz auf diese Passage zu verzichten, denn der nun
wieder einmal tüchtig geschürte Aufschrei innerhalb der islamischen
Welt kann angesichts der gegenwärtig höchst sensiblen Atmosphäre als
fast schon programmiert gesehen werden.
Ganz offenkundig gibt es international vernetzte Kräfte, die nur
darauf warten, neuerlichen Zündstoff in das gegenwärtig wieder einmal
so fragile Verhältnis zwischen Islam und Christentum zu legen.
Andererseits - und das ist der Unterschied zum dänischen
Karikaturenstreit - könnten die islamischen Religionsführer eher um
Mäßigung bereit und entsprechend bemüht sein, denn an einer direkten
Konfrontation mit dem Papst ist ihnen kaum gelegen. Zudem werden sie
inzwischen wohl auch den ganzen Wortlaut der päpstlichen Vorlesung
kennen und also wissen, dass hier eben nicht der friedlich
ausgerichtete Islam verunglimpft worden ist.
Einmal mehr bleibt festzuhalten, dass sich religiöse Gefühle derzeit
erschreckend leicht instrumentalisieren lassen. Es braucht also die
Anstrengung aller, die sich für Frieden und Vernunft stark machen,
sorgfältig und maßvoll zu Werke zu gehen. Die Welt darf nicht den
Scharfmachern überlassen werden.

Originaltext: Westfalenpost
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=58966
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Westfalenpost
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