(Registrieren)

Terrorgefahr für große Industrieanlagen - BUND fordert Stilllegung von Risiko-AKW

Geschrieben am 10-09-2006

Berlin (ots) - Fünf Jahre nach dem Angriff auf das World Trade
Center in New York hat der Bund für Umwelt und Naturschutz
Deutschland (BUND) erneut auf die Terrorrisiken für große
Industrieanlagen hingewiesen. Dies betreffe in erster Linie
Atomkraftwerke. Der gezielte Absturz eines Passagierflugzeugs oder
ein Anschlag mit panzerbrechenden Waffen auf eine Atomanlage könnte
weite Landstriche in Europa unbewohnbar machen. Die Befürworter
verlängerter Laufzeiten und die Atomkraftwerksbetreiber blendeten
diese Risiken völlig aus. Nach den Anschlägen vom 11. September habe
es zwar eine kurze Debatte darüber gegeben. Flugabwehrgeschütze
sollten Atomanlagen sichern, Nebelwerfer Atomkraftwerke unsichtbar
machen oder Betonmasten Flugzeuge am Anfliegen hindern. Derartige
Maßnahmen böten jedoch keinen ernst zu nehmenden Schutz gegen
Terrorangriffe.

Vier Atomkraftwerke in Deutschland seien besonders gefährdet:
Biblis A in Hessen, Brunsbüttel in Schleswig-Holstein, Isar 1 in
Bayern und Philipsburg 1 in Baden-Württemberg. Diese Reaktoren hätten
sehr dünne Betonkuppeln und seien lediglich gegen einen Aufprall von
Sportflugzeugen oder kleinen Militärflugzeugen gewappnet. Bei Biblis
A fehle zudem eine Notstandswarte in einem eigenen verbunkerten
Gebäude. Im Umkreis von 50 Kilometern um Biblis lägen insgesamt 36
zivile bzw. militärische Flughäfen. Das AKW Brunsbüttel befinde sich
in der Nähe dreier Flugkorridore. Bemerkenswert sei auch ein Vorfall
vom 30. März 1988. Damals stürzte ein französisches Kampfflugzeug vom
Typ "Mirage" nur zwei Kilometer entfernt vom AKW Isar I in den Wald.

Gerhard Timm, BUND-Bundesgeschäftsführer: "Bisher ist nichts
passiert, außer sinnlosen Versuchen mit Vernebelungsmaschinen. Es
geht nicht darum, Panik zu verbreiten. Aber es nützt auch nichts,
angesichts der Risiken den Kopf in den Sand zu stecken. In
Zusammenhang mit den Terrorgefahren wird stets die Erhöhung der
inneren Sicherheit angemahnt, das Abschalten gefährlicher
Atomkraftwerke wäre ein wirksamer Beitrag dazu."

BUND-Hintergrund zur Terrorgefahr bei Atomkraftwerken unter:
http://www.bund.net/lab/reddot2/pdf/atom_terror_9_11.pdf

Originaltext: BUND
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=7666
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_7666.rss2

Thorben Becker, BUND-Energieexperte:
Tel. 030-27586-421,
Mobil: 0171-6065225 bzw.

Rüdiger Rosenthal, BUND-Pressesprecher:
Tel. 030-27586-425, Fax: -449
E-Mail: presse@bund.net
Internet: www.bund.net


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

29145

weitere Artikel:
  • CSU-Landesgruppe / Hartmut Koschyk: Verstärkte Anstrengungen zur Terrorismusbekämpfung nach wie vor nötig Berlin (ots) - Anlässlich des fünften Jahrestages der Terroranschläge auf die USA vom 11. September 2001 erklärt der Parlamentarische Geschäftsführer der CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag, Hartmut Koschyk: Die gefährlichste Bedrohung der westlichen Welt geht nach wie vor vom islamistischen Terrorismus aus. Die Anschlagsversuche auf Züge der Deutschen Bahn haben uns allen vor Augen geführt: Auch in Deutschland müssen wir in höchstem Maße wachsam sein. Wir treten als CSU-Landesgruppe deshalb entschieden dafür ein, die Mittel mehr...

  • Axel Troost (MdB DIE LINKE.) zur Aussetzung des EU-Defizitverfahrens: Ohrfeige für deutsche Sparpäpste und Argument gegen höhere Mehrwertsteuer Berlin (ots) - Die Aussetzung des EU-Defizitverfahrens gegen Deutschland, auf die sich die EU-Finanzminister bei ihrer Tagung in Helsinki verständigt haben, bestätigt nach Ansicht von Axel Troost, finanzpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. im Bundestag, das Versagen neoliberaler Wirtschaftskonzepte. "Die EU-Entscheidung ist eine Ohrfeige für die Sparpäpste unter den deutschen Volkswirten, denn die Realität zeigt nun, dass sie eine falsche Lehre gepredigt haben: Defizite werden nicht durch Sparpakete abgebaut, sondern durch eine mehr...

  • Petra Pau (MdB DIE LINKE.) zu Anti-Terror-Maßnahmen: Keine Marginalien - es geht ums Grundsätzliche Berlin (ots) - Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble drängt auf weitere so genannte Anti-Terror-Maßnahmen. Dazu erklärt Petra Pau, stellvertretende Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE. und Mitglied im Innenausschuss: Das Arsenal ist bekannt, der Trend auch: Abbau von Bürgerrechten, Ausbau des Überwachungsstaates, Grundgesetz ade. Mautdaten sollen prophylaktisch zur Terrorabwehr missbraucht werden. Noch mehr Bürgerinnen und Bürger sollen sicherheitsüberprüft und ihre Daten gespeichert werden. Die Videoüberwachung soll ausgeweitet und mehr...

  • Deutsche Umwelthilfe nennt Vattenfall-Pläne zu Brunsbüttel "Zynismus pur" Berlin (ots) - Reaktorbetreiber will den Problemreaktor länger als im Atomkonsens vereinbart betreiben - Auch 2004 war Brunsbüttel Schauplatz eines kritischen Störfalls - Brand an "gealterten" Kabeln legte Strom-Eigenversorgung des Reaktors lahm und löste umfangreiche Austauscharbeiten aus - DUH Bundesgeschäftsführer Rainer Baake: "Dieser Reaktor ist erst sicher, wenn er endgültig abgeschaltet ist." Berlin, 10. September 2006: Mitten hinein in die öffentliche Debatte über die Sicherheitsdefizite im Notstromsystem des Problemreaktor mehr...

  • Wolfgang Schäuble für Telefonüberwachung und Hausdurchsuchungen bei Dopingverdacht Köln (ots) - Für eine Ausweitung des Strafrahmens für Dopingsünder sprach sich Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble in der WDR-Sendung "Hart aber fair Spezial - Vom Fußball-Hoch zum Doping-Tief" aus. Auch die Ermittlungsmöglichkeiten sollten verbessert werden. Schäuble: "Wir müssen die Strafprozessordnung verändern, dass wir die Mittel einsetzen können, die in Spanien zum Erfolg geführt haben, also Telekommunikationsüberwachung und mehr Hausdurchsuchungen." Es dürfe durch die Gesetzgebung allerdings "nicht der Eindruck entstehen, wir mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht