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Hunger wird zum zentralen Problem der Weltpolitik / Die Landwirtschaft wird zu einer Schlüsselbranche des 21. Jahrhunderts

Geschrieben am 03-09-2010

Berlin (ots) - Die hohen Preise für Weizen und andere Agrargüter
sind Vorbote einer drohenden Welternährungskrise. "Wenn nicht
entscheidend gegengesteuert wird, werden die Preise wichtiger
Agrargüter in nur wenigen Jahren um 50 bis 100 % über denjenigen
liegen, die zu Beginn des letzten Jahrzehnts noch üblich waren," sagt
Harald von Witzke, Präsident des Humboldt Forums für Ernährung und
Landwirtschaft, einem internationalen Think Tank mit Sitz in Berlin.
Dies hätte eine dramatische Zunahme des Hungers in der Welt zur
Folge.

Der globale Nahrungsbedarf wird sich in der ersten Hälfte des 21.
Jahrhunderts verdoppeln. Bereits heute sind mehr als eine Milliarde
Menschen unzureichend ernährt, und 16.000 Kinder sterben jeden Tag an
den Folgen von Unter- und Mangelernährung. Auch nur mäßige Erhöhungen
der Agrarpreise würden die Ernährung dieser Menschen dramatisch
verschlechtern, denn die Hungernden verfügen über eine Kaufkraft von
maximal umgerechnet US$1,25 am Tag oder weniger und müssen oft mehr
als 75 % ihres Einkommens für Nahrung ausgeben, um zu überleben.

Anhaltend hohe Nahrungsmittelpreise würden nicht nur, wie bereits
in den Jahren 2007 und 2008 zu Hungeraufständen in den am wenigsten
entwickelten Ländern führen, sondern hätten das Potential,
Migrationsströme von erheblichem Ausmaß auszulösen. "Die
Landwirtschaft wird damit zu einer Schlüsselbranche des 21.
Jahrhunderts. Die Zeit drängt. Die armen und die reichen Länder
ebenso wie die internationale Entwicklungshilfe müssen jetzt schnell
gegensteuern", so von Witzke. "Es muss endlich Schluss sein mit der
Vernachlässigung der Landwirtschaft." Als rasch wirksame Maßnamen
empfiehlt von Witzke unter anderem Investitionen in die
landwirtschaftliche Infrastruktur und Ausbildung sowie den bessere
Zugang zu Mineraldünger, modernem Saatgut und Pflanzenschutz in den
Entwicklungsländern. Diese seien durch verstärkte Investitionen in
die Agrarforschung zu ergänzen, um Produktionssteigerungen auch
längerfristig abzusichern.

Originaltext: Humboldt Forum for Food and Agriculture
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/75099
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_75099.rss2

Kontakt:
Prof. Dr. Dr. h. c. Harald von Witzke
Humboldt Forum for Food and Agriculture e. V.
hvwitzke@agrar.hu-berlin.de
+49-30-2093-6233
+49-177-4001187 (mobil)


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