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Energiekonzern RWE leugnet Klimawandel / Rechtsstreit mit Greenpeace geht morgen in Köln in die zweite Instanz

Geschrieben am 04-09-2006

Hamburg (ots) - 4. 9. 2006 - Im Rechtstreit zwischen dem
Energiekonzern RWE und Greenpeace über Ursache und Gefahren der
Klimaerwärmung leugnet RWE jetzt den von Menschen verursachten
Klimawandel. RWE spricht von "subjektiver Wahrnehmung" einer
"angenommenen Gefahr" die "weder konkret noch gegenwärtig ist".
Weiter erklärt RWE im Schriftsatz zur morgigen öffentlichen
Verhandlung in zweiter Instanz vor dem Oberlandesgericht Köln, es sei
wissenschaftlich nicht bewiesen, ob das Klima sich verändern werde.
Die Zusammenhänge zwischen menschlicher Einflussnahme auf die Umwelt
und Klimaphänomen seien offen.

"Es ist nicht zu fassen, dass RWE einen vom Menschen verursachten
Klimawandel leugnet, während dieses Problem für die internationale
Politik immer wichtiger wird. Solche Unverfrorenheit kennen wir sonst
nur von US-Präsident Bush", sagt Greenpeace Klimaexperte Karsten
Smid. "Für die Wissenschaft ist die globale Erwärmung eine Tatsache.
Doch den RWE-Konzern interessiert offenbar nur, wie er die
Energiepreise für die Verbraucher erhöhen und seine wirtschaftliche
Macht erhalten kann." Greenpeace fordert von RWE, aus der
Energieerzeugung mit Braunkohle auszusteigen und in Erneuerbare
Energien zu investieren.

Die Auseinandersetzung zwischen Greenpeace und RWE begann im Mai
2004 in Hambach/Nordrhein-Westfalen. Die Umweltschützer protestierten
vier Tage lang in einer Tagebaugrube von RWE gegen die Zerstörung des
Klimas durch die Verfeuerung von Braunkohle zur Energieerzeugung.
Greenpeace begründet den Protest mit der "Abwendung einer
gegenwärtigen Gefahr", da kein anderes Unternehmen in Europa so viel
Kohlendioxid ausstößt und so stark zur Klimazerstörung beiträgt.

"Wir werden vor Gericht eindeutig belegen, dass die Klimaerwärmung
heute schon stattfindet, der Ausstoß von Kohlendioxid die
Hauptursache dafür ist und dass die Braunkohleverstromung wesentlich
dazu beiträgt", erklärt Greenpeace Rechtsanwalt Michael Günther.
"Internationale Umweltabkommen, die die Bundesregierung unterzeichnet
hat, schreiben vor, eine gefährliche vom Menschen gemachte Störung
des Klimasystems zu verhindern und den Ausstoß von Treibhausgasen zu
reduzieren. Darüber kann RWE sich nicht hinwegsetzen."

Die fünf wärmsten Jahre seit Beginn der Klimaaufzeichnungen liegen
nur kurze Zeit zurück: 1998, 2002, 2003, 2004 und 2005. Im Jahr 2005
wurde die höchste Durchschnittstemperatur seit über einem Jahrhundert
ermittelt. Die Wetterextreme häufen sich, Hurrikane nehmen an Stärke
zu, Gletscher schmelzen ab. An den Folgen der Hitzewelle im Sommer
2003 starben allein in Europa 35.000 Menschen. Jährlich fallen
150.000 Menschen dem Klimawandel zum Opfer, so eine Studie der
Weltgesundheitsorganisation WHO. "Die Klimakatastrophe bedroht die
Menschen. Daher müssen wir endlich handeln. Unsere Aktion gegen RWE
ist nicht nur gerechtfertigt, sondern sogar notwendig", sagt Smid.

Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Karsten Smid, Tel.
040-30618-388 oder 0171-8780 821. Die öffentliche Verhandlung beginnt
um 9.15 Uhr am 5.9.2006 vor dem Oberlandesgericht in Köln. Die
Schriftsätze erhalten Sie gerne auf Anfrage oder unter:
www.greenpeace.de/klimaklage. Fotos von der Protestaktion im Jahr
2004 erhalten Sie unter 040-30618-376/-377.

Originaltext: Greenpeace e.V.
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=6343
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_6343.rss2


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