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Westdeutsche Zeitung: WDR-Gehälter = von Frank Uferkamp

Geschrieben am 16-08-2010

Düsseldorf (ots) - Es ist zu begrüßen, dass der Westdeutsche
Rundfunk erstmals detaillierte Zahlen zu den Gehältern seiner
Führungsspitze und auch zu den Pensionslasten vorlegt. Dazu ist der
Sender allerdings neuerdings und erstmals per Landesgesetz
verpflichtet. Nun belegt der bundesweite Vergleich, dass die größte
Anstalt auch am besten zahlt, Monika Piel liegt deutlich jenseits der
300 000 Euro im Jahr. Lutz Marmor vom NDR, übrigens zuvor lange beim
WDR in leitender Position tätig, kommt alles in allem auf 286 000
Euro jährlich. Dahinter tun sich schon recht deutliche Lücken auf. Am
bescheidensten gibt sich der Chef vom Mini-Sender Radio Bremen, der
mit weniger als 200 000 Euro im Jahr veranschlagt wird. Nur der
Bayerische und der Mitteldeutsche Rundfunk halten mit Zahlen hintem
Berg. Das darf nicht sein, schließlich handelt es sich um
öffentlich-rechtliche Einrichtungen, zu deren Finanzierung de facto
jeder Haushalt mit seiner Gebühr beiträgt. Genau da muss die Kritik
ansetzen. Die Gehälter für Frau Piel und ihre fünf Direktoren sind
immens hoch. Natürlich ist Piel Chefin von 4000 Mitarbeitern, doch
ist ihre Position nicht mit der einer Unternehmensleiterin in der
freien Wirtschaft vergleichbar. Sie kann mit den Einnahmen sehr genau
kalkulieren, sie muss sich in ihrem TV-Sendegebiet keinem wirklichen
Wettbewerb stellen. Und vor allem: Sie ist von politisch besetzten
Gremien gewählt, die sie nahezu während ihrer gesamten Amtszeit in
Ruhe lassen. Auch die immensen Rückstellungen für die Pensionäre
wurden niemals wirklich in Frage gestellt. Ein Traumjob, der deutlich
besser dotiert ist als der des Bundespräsidenten (199 000 Euro
jährlich Grundgehalt) und der der Kanzlerin (280 000 Euro). Da ist
das Maß verloren gegangen. Schnell müsste über die Summen diskutiert
werden. Doch zu eng ist das Geflecht zwischen Politik und den
Sendern. Der Letzte, der sich aus der Politik wirklich mit dem
öffentlich-rechtlichen System mit der Gebührensteigerungsautomatik
angelegt hat, war Ex-NRW-Ministerpräsident Peer Steinbrück. Prompt
gab es Gegenwind auf allen Kanälen und Liebesentzug durch den WDR.
Man darf gespannt sein, wie sich die neue Ministerpräsidentin
Hannelore Kraft zu dem Thema verhält.

Originaltext: Westdeutsche Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/62556
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_62556.rss2

Pressekontakt:
Westdeutsche Zeitung
Nachrichtenredaktion
Telefon: 0211/ 8382-2358
redaktion.nachrichten@westdeutsche-zeitung.de


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