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Rheinische Post: Symbole helfen nicht weiter

Geschrieben am 03-08-2010

Düsseldorf (ots) - Ein Kommentar von Thomas Reisener:

Die Forderungen nach einem schnellen Wechsel an der Duisburger
Stadtspitze sind legitim: Viele erwarten, dass eine führende Figur
die politische Verantwortung für die Loveparade-Tragödie übernimmt.
Weil Politik immer auch eine symbolische Dimension hat. Und weil ein
Rücktritt Sauerlands ein starkes Symbol des Bedauerns wäre -
unabhängig von der Frage seiner persönlichen Schuld. Trotzdem gibt es
keinen Anspruch der Öffentlichkeit auf ein solches Symbol. Sauerlands
Kritiker müssen aushalten, dass der Duisburger Oberbürgermeister eine
andere Auffassung von seinem Amt hat. Er will als gewähltes
Stadtoberhaupt an der Aufklärung mitwirken. Bis er abgewählt wird.
Oder bis ihm persönliche Schuld nachgewiesen wird. Das ist sein
Recht. Wer es ihm abspricht, verkehrt die Verhältnisse: Symbolische
Politik ist zwar wichtiges Beiwerk einer Medien-Demokratie. Aber
Rechtssprechung und Wahlen sind ihre Grundlagen. Merkwürdig ist die
Willkür, mit der Adolf Sauerland ins Zentrum der öffentlichen Kritik
gerückt wird. Schließlich stellen etliche Dokumente und Zeugen auch
die Rolle der Polizei in Frage. Wer auf der Grundlage dünner Fakten
jetzt schon den Rücktritt von Sauerland einfordert, könnte also mit
derselben Willkür auch den Rücktritt des Innenministers verlangen.
Könnte. Aber wem würde das helfen?

Originaltext: Rheinische Post
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Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303


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