(Registrieren)

Schwergewichtige soziale Aufgaben werden durch Kassenfusionen nicht leichter / AOK-Verwaltungsratsvorsitzender Fritz Schösser zur Kritik der Gesundheitsministerin

Geschrieben am 31-08-2006

Bonn (ots) - "Wer wie die AOK-Gemeinschaft große Leistungen für
das Gemeinwohl bringt, darf dafür von der Bundesgesundheitsministerin
Anerkennung erwarten anstelle unfairer Kritik." Dies erklärte Fritz
Schösser, Vorsitzender des Verwaltungsrates des AOK-Bundesverbandes
zur Kritik von Ulla Schmidt am AOK-Bundesverband.

"Schwergewichtige soziale Aufgaben werden durch Kassenfusionen
nicht leichter", sagte Schösser. Die richtigen
Organisationsstrukturen der AOKs sollten sich aus freien
Entscheidungen der Selbstverwaltung entsprechend den
Wettbewerbserfordernissen ergeben und seien nicht
Aufgabe eines Ministeriums, das sich doch angeblich gerade für mehr
Wettbewerb stark machen wolle. Durch Fusionen von AOKs ändere sich
nichts daran, dass die Politik nicht mehr die notwendigen
Rahmenbedingungen für eine planmäßige Entschuldung zur Verfügung
stellt. Schösser: "Die Große Koalition hat mit dem
Haushaltsbegleitgesetz beschlossen, den 2004 eingeführten
Steuerzuschuss des Bundes an die Krankenkassen für
gesamtgesellschaftliche Aufgaben von derzeit 4,2 Milliarden Euro im
nächsten Jahr und 2008 auf 1,5 Milliarden Euro zu kürzen. Zugleich
ist im Entwurf zur Änderung des Vertragsarztrechts vorgesehen, die
laut Gesetz 2007 anstehende Reform des Risikostrukturausgleichs (RSA)
auf 2009 zu verschieben.

"Allein der AOK-Gemeinschaft fehlen somit in den nächsten beiden
Jahren jeweils rund 800 Millionen Euro, insgesamt etwa 1,6
Milliarden. Durch die Verschiebung der RSA-Reform entstehen 2007 und
2008 weitere Einnahmeausfälle für die AOK in Höhe von jeweils - grob
geschätzt - 1,5 Milliarden Euro, also weiteren drei Milliarden."

Schösser verwies eindringlich auf die besonderen Leistungen der
AOKs für das Gemeinwohl. "Wir versichern 58 Prozent aller von
Zuzahlungen befreiten Versicherten, die AOKs versichern auch 60
Prozent aller Empfänger von Arbeitslosengeld II. Das sind wichtige
soziale Aufgaben, die sich auch durch andere Organisationsstrukturen
nicht in Luft auflösen."

Diese große Leistung der AOK-Gemeinschaft für das Gemeinwohl werde
weder durch Fusionen leichter noch durch die befremdliche Kritik der
Ministerin. Die AOK habe immer wieder ihre Bereitschaft betont, im
Interesse der Versicherten und Beitragszahler ihren Sachverstand
einzubringen, damit die Gesundheitsreform nicht gegen die Wand
fährt, sondern den Menschen in Deutschland echte Verbesserungen
bringe. Die AOK habe dem Ministerium auch angeboten, detailliert
über die internen Optimierungsprozesse der AOK zu informieren. Diese
Angebote hätten das Ministerium kalt gelassen. Die AOK habe überdies
trotz schwierigster Rahmenbedingungen ihren von der Politik
ursprünglich gewollten Schuldenstand innerhalb von zwei Jahren
annähernd halbiert. Nötig sei deshalb keine Hilfe der
Gesundheitsministerin bei der Fusion von AOKs, nötig sei vielmehr die
grundlegende Überarbeitung des Reformkonzepts zur Gesundheitsreform,
wie dies jetzt auch eindringlich der Deutsche Gewerkschaftsbund und
die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände in einer
gemeinsamen Erklärung dringend gefordert hätten.

Originaltext: AOK-Bundesverband
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=8697
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_8697.rss2


Pressekontakt:
AOK-Bundesverband
Pressestelle
Kortrijker Straße 1
53177 Bonn
E-Mail: presse@bv.aok.de
Internet: www.aok-bv.de

Telefon 0228 843-309
Telefax 0228 843-507


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

27996

weitere Artikel:
  • Apotheker: Gesundheitsreform darf nicht an den Bürgern vorbei geplant werden / Magdalene Linz, Präsidentin der Bundesapothekerkammer (BAK) zur Stern-Umfrage Berlin (ots) - In einer heute veröffentlichen Stern-Umfrage sagen mehr als drei Viertel der Bürger, die Gesundheitsreform solle gestoppt werden. Dazu erklärt Magdalene Linz, Präsidentin der Bundesapothekerkammer: "Die Regierung sollte diese Ergebnisse als Stimmungsbild ernst nehmen. Täglich besuchen rund drei Millionen Menschen eine Apotheke und wir Apotheker erfahren, wie sehr die geplante Reform die Menschen verunsichert. Die Bürger brauchen die Gewissheit, dass ihre Gesundheit auch nach der Reform noch in guten Händen ist." Drei von vier mehr...

  • Wanderwitz/Klöckner: Kinderrechte ins Grundgesetz Berlin (ots) - Anlässlich der Ankündigung von Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel MdB beim Berliner Forum «Deutschland für Kinder», Kinderrechte ins Grundgesetz aufzunehmen, erklären der Vorsitzende der Jungen Gruppe der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Marco Wanderwitz MdB und seine Stellvertreterin, Julia Klöckner MdB: Wir begrüßen die deutlichen Worte, die Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel für die Stärkung der Kinderrechte gefunden hat. Kinder sind Zukunft, sie bedürfen eines besonderen Schutzes nicht nur durch ihre Eltern, sondern auch mehr...

  • Pofalla: Trendwende am Arbeitsmarkt Berlin (ots) - Berlin, den 31. August 2006 044/06 Zu den Arbeitsmarkzahlen für den Monat August erklärt der Generalsekretär der CDU Deutschlands, Ronald Pofalla: Diese Nachricht ist das sichere Signal: 128.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte mehr als im Vorjahresmonat. Das ist definitiv die Trendwende am Arbeitsmarkt! Die Bundesregierung unter der Führung von Angela Merkel liefert den Nährboden für die gute Entwicklung. Jetzt muss die Devise lauten: Reformtempo weiter hochhalten! Die Zahl von 4,3 Mio. Arbeitslosen ist mehr...

  • Singhammer/Blumenthal/Landgraf: Früherkennungsuntersuchungen für alle Kinder verbindlicher machen Berlin (ots) - Hinsichtlich der Aussagen des BVKJ zur mangelnden Teilnahme sozial schlechter gestellter Kinder an Frühuntersuchungen erklärt der familienpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Johannes Singhammer MdB gemeinsam mit den zuständigen Berichterstatterinnen Antje Blumenthal MdB und Katharina Landgraf MdB: Endlich wird bestätigt, was die CDU/CSU-Bundestagsfraktion schon lange anmahnt: Eine höhere Verbindlichkeit für die Teilnahme von Kindern an Früherkennungsuntersuchungen ist dringend geboten. Jedes Kind mehr...

  • LVZ: Vizekanzler Müntefering skeptisch gegenüber neuerlichem NPD-Verbotsverfahren Leipzig (ots) - Vizekanzler Franz Müntefering (SPD) hat zur Zurückhaltung gegenüber einem neuerlichen NPD-Verbotsverfahren aufgerufen. In einem Interview mit der "Leipziger Volkszeitung" (Freitag-Ausgabe) meinte der SPD-Politiker angesichts des Vorstoßes von SPD-Fraktionschef Peter Struck für ein neues NPD-Verbotsverfahren: "Wir müssen die Tatsache ernst nehmen, dass es wieder Nazis bei uns im Land gibt. Ich hätte mir gewünscht, die NPD wäre verboten." Das sei seinerzeit schief gegangen. "Vor einem neuen Versuch müsste man ganz genau mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht