(Registrieren)

Bundesregierung plant 2/3 Kürzung des Globalen Fonds

Geschrieben am 19-07-2010

Wien (ots) - Die Bundesregierung plant, die Mittel für den
Globalen Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria für
die Wiederauffüllungskonferenz in New York im Oktober 2010 um 2/3 zu
kürzen, so die Süddeutsche Zeitung vom Wochenende. Deutschland habe
bisher nur für 2011 nochmals 200 Millionen Euro angekündigt. Über
2012 und 2013 schweige die Bundesregierung, während andere G8-Staaten
signalisieren, dass sie die Zahlungen aufstocken wollen.

"Der Globale Fonds ist ein besonders wichtiger
Finanzierungsmechanismus zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und
Malaria. Dank des Globalen Fonds haben 2,8 Millionen Menschen Zugang
zu anti-retroviraler Behandlung bekommen", so Astrid Berner-Rodoreda,
Sprecherin des Aktionsbündnisses gegen AIDS und HIV-Beraterin bei
Brot für die Welt, auf der Internationalen Aids-Konferenz in Wien.
"Kürzt die Bundesregierung nun ihre Unterstützung, müssen erstmals
Anträge auf gut durchführbare Programme abgelehnt werden. Das hat
verheerende Folgen für Prävention und Behandlung und wird dazu
führen, dass viele Menschen wieder an Aids sterben werden, weil sie
keinen Zugang zu Behandlungsprogrammen erhalten".

Seit seiner Gründung konnte der Globale Fonds fast fünf Millionen
Menschenleben retten. Dennoch sterben jährlich fast zwei Millionen
Menschen an HIV/ Aids. Ende 2008 hatten immerhin 42% aller
Behandlungsbedürftigen Zugang zu antiretroviraler Therapie. Das
Aktionsbündnis gegen AIDS fordert die Bundesregierung deshalb auf,
den deutschen Beitrag an den Globalen Fonds für den nächsten
Finanzierungszeitraum (2011 bis 2013) mindestens zu verdoppeln. Nur
eine solche Summe könnte dem gestiegenen Bedarf gerecht werden.
Außerdem soll die Bundesregierung zu den Gerüchten um die geplante
Kürzung Stellung nehmen.

"Das Jahr 2010 sollte ein Meilenstein im Kampf gegen HIV/Aids
sein. Bis zum Ende des Jahres sollte der universelle Zugang zu
umfassender Prävention, Behandlung, Pflege/ Betreuung und
Unterstützung erzielt werden", so Berner-Rodoreda. Das setzten sich
2006 die Vereinten Nationen als Ziel. "Dieses Ziel wird 2010 leider
nicht erreicht werden. Und mit der nun bekannt gewordenen
Mittelkürzung des Globalen Fonds rückt dieses Ziel in noch weitere
Ferne", so Berner-Rodoreda. Gestern kam es auf der Internationalen
Aids-Konferenz spontan zu Protesten seitens der Zivilgesellschaft,
die auf die Unterfinanzierung des Globalen Fonds aufmerksam machte.
Das Aktionsbündnis gegen AIDS kündigt weitere Proteste an, sollte die
Bundesregierung ihrer Verpflichtung, den Globalen Fonds ausreichend
aufzufüllen, nicht nachkommen.

Originaltext: Aktionsbündnis gegen AIDS
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/52831
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_52831.rss2

Pressekontakt:
Beate Ramme-Fülle
rammefuelle@aids-kampagne.de
Tel. + 49 (0)176/83253625

Astrid Berner-Rodoreda
a.berner-rodoreda@brot-fuer-die-welt.org
Tel. +49 (0)172/6258412


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

279884

weitere Artikel:
  • Bundesrichter: "Schärfere Sanktionen für junge Arbeitslose verfassungswidrig" / "Report Mainz", heute, 19. Juli 2010, 21.45 Uhr im Ersten Mainz (ots) - Die schärferen Sanktionsregeln im Sozialgesetzbuch (SGB II) für Arbeitslose unter 25 Jahren verstoßen nach Auffassung des Bundesrichters Prof. Uwe Berlit gegen die Verfassung. Im ARD-Politikmagazin "Report Mainz" sagt Prof. Berlit: "Ich halte die schärfere Sanktionierung der unter 25-Jährigen für verfassungswidrig. Für diese Differenzierung allein nach dem Alter gibt es keinen sachlichen Grund." Prof. Uwe Berlit ist Richter am Bundesverwaltungsge¬richt in Leipzig und Autor von anerkannten Sozialrechts-Kommentaren. mehr...

  • EU-Rekord-Investition: 6,4 Milliarden für Forschung und Innovation in Europa Brüssel / Berlin (ots) - Mit Rekord-Investitionen in Forschung und Innovation will die EU-Kommission die europäische Wirtschaft in Schwung bringen. Forschungskommissarin Máire Geoghegan-Quinn kündigte am Montag in Brüssel ein Förderpaket für 2011 an, das einen Umfang von fast 6,4 Milliarden Euro haben soll. Es handelt sich um das bisher größte einschlägige Investitionspaket der EU. Geoghegan-Quinn geht davon aus, dass es mindestens 165.000 neue Arbeitsplätze entstehen lässt. "Investitionen in Forschung und Innovation sind der mehr...

  • Saarbrücker Zeitung: Parteienforscher Lösche hält weitere vorzeitige Rücktritte von Politikern für wahrscheinlich Saarbrücken (ots) - Der Politikwissenschaftler Peter Lösche sieht in den immer schwierigeren politischen Vorgängen eine Ursache für die sich häufenden Rücktritte prominenter Amts- und Mandatsträger. Die Politik werde immer komplexer. "Regieren macht längst nicht mehr so viel Spaß wie früher", sagte Lösche der "Saarbrücker Zeitung" (Dienstag-Ausgabe). Heute fordere Politik die ganze Persönlichkeit. Das gehe an die physische und psychische Substanz. "Ole von Beust wird deshalb nicht der letzte Politiker im vorzeitigen Ruhestand mehr...

  • Unabhängigkeit in der Selbsthilfe: Forum chronisch kranker und behinderter Menschen im Paritätischen und BAG Selbsthilfe veröffentlichen 2. Jahresbericht zum Monitoring-Verfahren Berlin (ots) - Unabhängigkeit und Neutralität sind seit Jahren ein wichtiges Thema bei den Mitgliedsverbänden der BAG SELBSTHILFE und des FORUMs chronisch kranker und behinderter Menschen im PARITÄTISCHEN Gesamtverband. Dies gilt insbesondere für den Umgang mit der Pharmaindustrie. Aus diesem Grunde haben die BAG SELBSTHILFE und das FORUM im PARITÄTISCHEN Leitsätze erarbeitet, die die Grenzen des Zulässigen aufzeigen. Die Einhaltung dieser Leitsätze wird durch das sogenannte Monitoring- Verfahren gesichert, in dem mögliche Verstöße mehr...

  • vbw legt gesamtwirtschaftliches Energiekonzept vor / Energieversorgung in Bayern muss sicher und bezahlbar bleiben München (ots) - Die vbw - Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. fordert in der Energiepolitik einen klaren und langfristigen Fahrplan bis 2050, dessen Umsetzung jetzt beginnen muss. Nach den Worten des Präsidenten der vbw, Randolf Rodenstock, muss der Energiemix Versorgungssicherheit und wettbewerbsfähige Energiepreise gewährleisten. Die vbw hat dazu auf dem Kongress "Deutschland hat Zukunft! Das energiewirtschaftliche Gesamtkonzept" Vorschläge für eine sichere und bezahlbare Energieversorgung vorgelegt. Das Konzept mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht